Der Zuschnitt des Wahlkreises Kaiserslautern-Land hat sich geändert. Neu dabei ist das Gebiet der ehemaligen Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd, das durch eine Fusion inzwischen zur Verbandsgemeinde Landstuhl gehört. Nicht mehr dazu gehört hingegen das Gebiet der ehemaligen Verbandsgemeinde Otterbach, die ebenfalls fusioniert ist und dem Wahlkreis Kaiserslautern II zugeschlagen wurde. Beide betroffenen Verbandsgemeinden haben 2016 mehrheitlich "rot" gewählt. Insofern dürften sich für den Wahlkreis Kaiserslautern-Land durch den Neuzuschnitt keine gravierenden Verschiebungen in der politischen Ausrichtung ergeben.
Bei den Zweitstimmen rangierte 2016 die SPD mit 37,6 Prozent klar vor der CDU (29,7 Prozent). Ganz eng ging es dagegen im Zweikampf um das Direktmandat zwischen Marcus Klein (CDU) und Daniel Schäffner (SPD) zu. Nur 638 Stimmen (oder 1,8 Prozentpunkte) gaben den Ausschlag zugunsten von Schäffner. Das Duell wiederholt sich, denn beide treten erneut an - so wie vier weitere Kandidaten. Kandidatinnen gibt es keine, dafür aber eine weitere Besonderheit: Auf dem Stimmzettel werden sieben Kandidaten für das Direktmandat stehen, obwohl sich nur sechs tatsächlich darum bewerben. Der Linken-Kandidat Harald Lauer hat seinen Rückzug erklärt, allerdings war die Frist für eine Abänderung des Stimmzettels bereits abgelaufen. Ihn zu wählen ist daher möglich und macht den Stimmzettel auch nicht ungültig.
Wer einen Flugplatz mit den Ausmaßen einer Kleinstadt in der Nachbarschaft hat, kommt am Thema Fluglärm und Umweltverschmutzung nicht vorbei. Politisch sind die Fronten abgesteckt: Die radikale Forderung der Linken, die Airbase Ramstein zu schließen, wird ebenso regelmäßig erhoben wie von den anderen Parteien verworfen. Dagegen wurde eine Resolution der Grünen gegen den Kerosinablass einstimmig im Kreistag verabschiedet. Auch das Land hält an der Stationierung der Amerikaner fest, weil es um die überragende wirtschaftliche Bedeutung der US-Präsenz weiß.
Die etwa 50.000 US-Amerikaner rund um Ramstein spielen auch in der Corona-Pandemie eine besondere Rolle. Bei den Infektionszahlen werden US-Bürger hinzugerechnet, nicht aber bei der Gesamtbevölkerung. Das führt zu einer erhöhten 7-Tage-Inzidenz. Die Landesregierung hat inzwischen eingelenkt und rechnet die Amerikaner jeweils mit, das Robert-Koch Institut dagegen hält an der einseitigen Zählweise fest.