Wer im Wahlkreis Trier-Schweich lebt, hat in der Regel kurze Wege zum nächsten Supermarkt, Bäcker oder Metzger. In der Trierer Innenstadt ist man schnell mit Bus, Auto oder Zug.
In vielen größeren Gemeinden wie Waldrach, Pluwig, Trierweiler oder in der Stadt Schweich gibt es eine gute Infrastruktur. Doch in den kleineren Dörfern im Wahlkreis hat der Bäcker längst zu gemacht, die Sparkassen-Filiale und die Dorfkneipe gibt es seit Jahren nicht mehr.
Im Klinikum Mutterhaus Ehrang gibt es seit April 2020 keine Geburtsstation mehr. Schwangere Frauen werden nur noch im Mutterhaus Mitte in der Trierer Innenstadt betreut. "Wegen der Zunahme an Covid-19-Patienten müssen Kräfte gebündelt werden", hieß es zur Begründung.
Im Hochwald, wo wenige oder gar keine Busse mehr fahren, gibt es ehrenamtliche Bürgerbusse. In der Verbandsgemeinde Ruwer fährt ein Bürgerbus ältere Menschen zum Supermarkt oder zum Arzt. In der Verbandsgemeinde Trier-Land gibt es das "mobile Rathaus", Menschen können so vor Ort Leistungen der Verwaltung nutzen.
Die alten Ortskerne im Trierer Land verändern sich. Moderne Neubauten und Neubaugebiete entstehen. Viele junge Familien, die sich in der Stadt Trier kein Haus mehr leisten können, ziehen ins Umland - was auch dort die Preise nach oben treibt: Der "Ermesgraben" in Schweich ist eines der größten Neubaugebiete in Rheinland-Pfalz und die Quadratmeterpreise für Bauland sind dort bereits höher als in der Stadt Trier. Auch in Mehring, Riol oder im Ruwertal ist die Nachfrage nach Bauland groß.
Weil viele Menschen aus dem Wahlkreis Trier-Schweich nach Trier oder Luxemburg zur Arbeit fahren, sind die Straßen in der Hauptverkehrszeit voll. Das betrifft vor allem die A602 Richtung Trier-Verteilerkreis, die A64 zum deutsch-luxemburgischen Grenzübergang an der Sauertalbrücke und die Ehranger Moselbrücke, über die jeden Tag 35.000 Autos rollen. Um das tägliche Verkehrschaos zu verringern, ist seit Jahren eine sogenannte "Nordumfahrung" Triers im Gespräch. Sie würde die Autobahn A1 in Höhe Schweich im Meulenwald mit der Autobahn A64 verbinden. Dies würde den Fernverkehr nach Luxemburg aus dem Moseltal und dem Trierer Stadtgebiet heraushalten, so die Befürworter.
Um mehr Pendler zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad zu motivieren, soll im Wahlkreis Trier-Schweich das Radwegenetzt attraktiver werden. Im Trierer Stadtteil Ruwer gibt es inzwischen eine direkte Verbindung vom Ruwer-Hochwald-Radweg ins Industriegebiet Trier-Nord. Ende 2024 sollen auf der Trierer Weststrecke wieder Personenzüge in Richtung Luxemburg fahren. Das könnte für Luxemburg-Pendler aus Trier-Ehrang oder Schweich eine Alternative fürs Auto bedeuten.
Ein weiteres großes Thema im Wahlkreis Trier-Schweich waren die Straßenausbaubeiträge. Im Trierer Stadtteil Pfalzel hätten 46 Anwohner bis zu 300.000 Euro für den Ausbau einer Straße zahlen sollen. Dies führte zu heftigen Protesten in dem Stadtteil. Der Ortsbeirat und der Trierer Stadtrat hatten sich daraufhin für die Einführung wiederkehrender Straßenausbaubeiträge ausgesprochen.