Für den Wahlkreis Zweibrücken gilt dasselbe wie für den benachbarten Wahlkreis Pirmasens: Er ist größer geworden, weil der Wahlkreis Pirmasens-Land aufgelöst wurde. Zum Wahlkreis Zweibrücken hinzu gekommen sind die Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben sowie die Gemeinden der ehemaligen Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen (jetzt VG Thaleischweiler-Wallhalben).
Bei der Landtagswahl 2016 gab es ein Novum im Wahlkreis Zweibrücken: Erstmals holte ein Christdemokrat das Direktmandat, nämlich Christoph Gensch. Zuvor war der Wahlkreis jahrzehntelang eine SPD-Bastion. Gensch, ein Arzt aus Zweibrücken, tritt auch dieses Mal wieder an - gegen sieben Konkurrentinnen und Konkurrenten. Die SPD will verlorenes Terrain zurückgewinnen und schickt die Lehrerin Rebecca Wendel aus Contwig ins Rennen. Abzuwarten bleibt, ob die AfD ihr starkes Zweitstimmenergebnis innerhalb des Wahlkreises wiederholen kann. 2016 kam sie fast überall auf rund 16 Prozent, etwa ein Viertel mehr als im landesweiten Schnitt.
Das Outlet vor den Toren Zweibrückens sorgt immer wieder für Kontroversen. Zu den 120 Geschäften sollen nach dem Willen des Betreibers nochmal bis zu 50 dazukommen. Nicht nur die Einzelhändler in der Zweibrücker Innenstadt fürchten die übermächtige Outlet-Konkurrenz, sondern auch die umliegenden Städte wie Pirmasens. Während des ersten Corona-Lockdowns erlaubte das Land die Öffnung des Outlets, weil es nicht die Größe des Outlets insgesamt, sondern die der einzelnen Geschäfte als Maßstab nahm. Dagegen gab es damals wütende Proteste, aber auch viel Zustimmung.
Als hoch verschuldete Stadt hat sich Zweibrücken dem Aktionsbündnis "Für die Würde unserer Städte" angeschlossen und kämpft darum, vom Land mehr Geld zu bekommen. Auf jedem städtischen Haushalt hat die Aufsichtsbehörde des Landes, die ADD, quasi den Daumen drauf - streicht Leistungen oder fordert zum Beispiel eine Erhöhung der Grundsteuer, um die Defizite zu verringern. Das regt viele Menschen in Zweibrücken - ob politisch aktiv oder nicht - auf.