Kinderarzt und Vogelbeobachter Dr. Till Holsten: War sieben Monate auf einsamer Insel

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Hanns Lohmann
Hanns Lohmann (Foto: SWR)

Till Holsten war Arzt auf einer Kinderkrebsstation mit branchenüblichem Stress und Überstunden. Die gezogene Reißleine dauerte sieben Monate: Allein auf der Insel Trischen als Vogelbeobachter.

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Trischen ist eine Insel, die die meisten nicht kennen, auch nicht kennenlernen werden. Betreten verboten, Vogelschutzgebiet. Dr. Till Holsten war sieben Monate dort als Beobachter für den Naturschutzbund Nabu.

Stressiger Job und dann XXL-Auszeit

Gründe für eine lange Auszeit gab es viele für Till Holsten: Tägliche Überstunden und fast unmenschlicher Stress als Arzt auf einer Kinderkrebsstation in Hamburg. Ein Mann, der seinen Beruf liebt, den das Gesundheitssystem fast krank gemacht hat. Die Insel Trischen wird sieben Monate seine einsame Heimat. Alle paar Tage versorgt ihn ein Kutter mit Lebensnotwendigem, vor allem Frischwasser. Ansonsten: Einsamkeit, Naturbeobachtung, Dokumentation des Naturlebens auf der eigentlich unbewohnten Insel, die zehn Kilometer westlich der schleswig-holsteinischen Küste im Wattenmeer liegt. Die Insel hat Telefon und Internet, und Till Holsten hat mehr Kontakt zu Freunden und Verwandten als vorher.

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Rückkehr in die Natur 

Till Holsten ist erstmal die längste Zeit Arzt gewesen. Nach seinen einsamen Monaten auf Trischen würde er am liebsten nochmals hin. Inzwischen arbeitet er hauptberuflich für den Nabu. Und hat eine Menge Sichtweisen gesammelt auf unseren Umgang mit der Natur