Mitglieder des syrischen Zivilschutzes (Weißhelme) retten einen Jungen, der nach dem verheerenden Erbeben unter einem zerstörten Gebäude eingeschlossen war. Thema "Erdebeben in der Türkei und Syrien" bei SWR1 Leute: zu Gast ist Pamela Orgeldinger, sie leitet bei "Care Deutschland" die internationel Hilfsprogramme. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa | Anas Alkharboutli)

Pamela Orgeldinger von Care Deutschland: Schnelle Hilfe für die Erdbebenopfer organisieren

Stand
MODERATOR/IN
Jens Wolters
Moderator Jens Wolters aus dem SWR1 Team moderiert regelmäßig die Sendung SWR1 Leute mit spannenden und interessanten Gästen (Foto: SWR)

Das komplette Ausmaß der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien ist derzeit nicht abzusehen, die Zahl der Opfer steigt immer weiter. Wichtig ist jetzt umfassende Hilfe.

Für Care Deutschland leitet Pamela Orgeldinger die internationalen Programme. Sie ist im Kreis Göppingen aufgewachsen und koordiniert den Hilfseinsatz. Sie spricht in SWR1 Leute ausführlich über die Probleme und Herausforderungen, die die Katastrophenhilfe jetzt zu bewältigen hat.

Audio herunterladen (34,9 MB | MP3)

Hilfe für die Erdbeben-Opfer: schwierig

Das aktuelle Katastrophengebiet ist groß und hat seine grundsätzlichen Schwierigkeiten. Der Norden Syriens wird teilweise von Aufständischen kontrolliert und die EU-Sanktionen gegen das Land behindern die notwendige Erdbebenhilfe. Dazu kommt noch das Winterwetter in der Region, das die Arbeit erschwert und die Überlebenschancen reduziert.

Eine zusätzliche Herausforderung für Care ist außerdem, dass auch eigene Mitarbeitende vor Ort von der Katastrophe betroffen sind.

»Wir haben leider einen Mitarbeitenden verloren: Er ist unter den Trümmern seines Hauses mit seiner Familie gefunden worden. Und es gibt einen Mitarbeitenden, der vermisst wird.«

Damit sie vor Ort helfen können, müssen die Freiwilligen vor Ort aber die Gewissheit haben, dass sie und ihre Familien in Sicherheit sind. Das sei im Moment schwierig, weil viele in ihren Autos, auf der Straße oder in Gemeinschaftsunterkünften schlafen.

»Wir haben einen Mitarbeitenden, der ist selber in einer Notunterkunft mit seiner Familie. Einfache Dinge, wie Essen zu finden, sind eine große Herausforderung. Die müssen sich dann aufteilen als Familie: Zwei bleiben in der Unterkunft und zwei gehen raus und sind stundenlang unterwegs, um Essen für die Familie zu finden. Sie können das nur machen, weil sie noch Bargeld haben.«

Live-Blog zur Erdbeben-Katastrophe

Enorme Hilfswelle aus Baden-Württemberg für die Erdbebenopfer

Sofort nach den ersten Meldungen über das massive Erdbeben haben Hilfsorganisationen begonnen, Spenden zu sammeln. Ersthelfer aus dem Land haben sich auf den Weg ins Katastrophengebiet gemacht.

Reutlingen

Sammelstellen und Spendenkonto Erdbebenhilfe in der Region Neckar-Alb: Lager quellen über

Große Hilfsbereitschaft in der Region Neckar-Alb für Erdbebenopfer: Weil schon viele Sachspenden zusammen kamen, sind erste Sammelstellen am Limit.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Privatleute sammeln Kleider und Nahrungsmittel und bringen sie mit Kleinbussen und Transportern so nahe wie möglich an die Betroffenen. Nicht immer leicht, teils sogar unmöglich - vor allem im syrischen Teil des Katastrophengebiets.

Die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras will außerdem türkischen Erdbebenopfern einen Aufenthalt in Deutschland ermöglichen.

Freiburg

Nach Erdbeben in türkisch-syrischem Grenzgebiet Caritas International kooperiert mit Partnern im Erdbebengebiet

Die Soforthilfe für die Erdbeben-Opfer in der Türkei und in Syrien ist angelaufen. Caritas International mit Sitz in Freiburg nutzt bestehende Kontakte, um schnell zu helfen.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR Fernsehen BW