(Soziale) Medien und die Empörungskultur
Gefühlt leben wir in einer Zeit der Dauer-Krisen. Ein Grund, dass uns das so bewusst wird, ist die permanente Präsenz unterschiedlichster Medien, die uns diese Krisen vor Augen führen. Zum anderen beschwören sie Krisen auch medial herauf, können sie regelrecht aufbauen.
Alles ist ein Skandal – alles ist unfassbar. (…) Man kann nichts mehr normal diskutieren auf einem normalen, sachlichen Level. Überall sind Superlative angesagt. Vor allem, wenn es um Emotionen geht.
Wie entkomme ich einem Shitstorm?
Durch soziale Medien und deren Meinungsaustausch, etwa in den Kommentarspalten, kommt noch ein gefühlter Zustand permanenter Aufregung und Empörung dazu.
Problematisch sind die verletzlichen Menschen, die sich zu kurz gekommen sehen. Die möchten das wettmachen. Wie macht man das wett, wenn man selbst einen Status hat, den man zu niedrig findet? Den kann man ja nicht beliebig erhöhen. Das heißt: Ich kann andere runterziehen, um mich relativ zu verbessern.
Glücksforschung Werden Jugendliche immer unglücklicher?
Das junge Erwachsenalter galt in der Forschung lange als die glücklichste Zeit des Lebens. Das hat sich geändert. Grund sind unter anderem Social Media und globale Krisen.
Negative Nachrichten nicht an sich ranlassen
Und wie jetzt umgehen mit all dem, was um uns herum passiert? Bernhard Hommel erklärt das mit dem Aufbau unseres Gehirns. Es sei so gestrickt, dass Emotionalität uns automatisch anzieht. Will heißen: Alles was emotional ist, drängt sich in unser Bewusstsein.
Constantin Schreiber | 5.4.2023 So bleibt der Tagesschau Sprecher trotz negativer Nachrichten optimistisch
Constantin Schreiber von der ARD Tagesschau erforscht den panischen Zeitgeist. Wie können wir uns emotional von den vielen schlechten Nachrichten lösen und glücklich bleiben?
Deshalb sei es umso wichtiger, dass wir uns regelmäßig davon abgrenzen. Beispiel: Wir konsumieren in einer bestimmten Zeit nur positive Nachrichten. Außerdem müsse man sich nicht immer sofort eine Meinung bilden.
Es ist entspannend, nicht immer gleich eine Meinung zu haben.