Rapper Hendrik Bolz hat erlebt, wie aus ehemaliger DDR und BRD ein Land werden sollte. Im Roman "Nullerjahre" erzählt er, wie zwei Gesellschaften aufeinanderprallen.
Wiedervereinigung und "blühende Landschaften"
Der Rapper Hendrik Bolz, bekannt als "Testo" und Teil des Duos "Zugezogen Maskulin", wurde 1988 in in Leipzig geboren. Aufgewachsen ist er in Stralsund, im äußersten Nordosten der damals neu vereinigten Republik. Er kann von den Bruchlinien der damaligen Zeit erzählen, als Anfang der 90er Jahre "blühende Landschaften" in Aussicht gestellt wurden. Als - Eigenbeschreibung - "jungem Deutschrap-Fan in der ostdeutschen Peripherie" war Berlin immer schon sein Sehnsuchtsort gewesen. Die Realität sah dann anders aus:
Plattenbau, Rassismus, Kapitalismus und Gewalt
Auch das Leben in seiner Plattenbausiedlung beschreibt Hendrik Bolz eindringlich: Gewalt und Angst bestimmten oft seinen Alltag. Geborgenheit: Fehlanzeige. "Vom Austeilen und Auf-die-Fresse-Kriegen: eine Nachwendejugend in Mecklenburg-Vorpommern" lautet denn auch die Beschreibung seines Buches "Nullerjahre". (Hier geht’s zum SWR1 Buchtipp)
Ostdeutsche Stimmen fehlen im vereinigten Deutschland
Über seine Erinnerungen aus einer Welt, in der das Recht des Stärkeren galt und was sie über unser Deutschland über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung aussagen, sprechen wir mit Hendrik Bolz in SWR1 Leute. Und warum er sich, wie viele andere, in der Initiative "Wir sind der Osten" öffentlich engagiert.