Bienenforscherin

Biene: Nicht nur wichtig für Honig und Imker, weiß Kirsten Traynor

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Nabil Atassi
Moderator Nabil Atassi aus dem SWR1 Team. Zu hören in der Talk-Sendung SWR1 Leute - immer 2 Stunden für einen Gast mit interessanten Themen. (Foto: SWR)

Kirsten Traynor schützt Bienen. Denn die Biene ist nicht nur wichtig für Imker und Honig, sondern auch für unsere Ernährung und Biodiversität.

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Nur für Imker und Honig? Darum ist die Biene wichtig

Wer an Bienen denkt, denkt oft automatisch an Honig. Dabei machen Honigbienen nur einen Bruchteil der Bienenarten aus. Etwa 20.000 – 25.000 Wildbienenarten gibt es weltweit, allein in Deutschland sind es um die 585 Arten. Die meisten davon sind vom Aussterben bedroht: Durch versiegelte Flächen und blütenarme Landschaften finden sie immer weniger Nahrung und Nistplätze. Auch der Klimawandel macht den Insekten zu schaffen.

Das ist ein Problem, das auch uns Menschen in unserer Existenz treffen kann: Denn Wildbienen sind unabdingbare Bestäuber, auch für die Lebensmittel, die wir anbauen. 75 Prozent unserer angepflanzten Nahrung ist auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen.

In den letzten Jahren hat sich das Image der Biene stark gewandelt. Produkte werben mit der Aufschrift "bee-friendly", in den Märkten finden sich Nisthilfen und Blühmischungen. Bienen sind weitaus beliebter als beispielsweise Wespen.

Die sind sehr behaart und so fluffig und dann haben sie dieses Kuschlige. Und durch die Bestäubung tragen sie viel zu unserer Landwirtschaft bei. […] Sie sind superwichtig!

5 Tipps für einen bienenfreundlichen Garten

  • Kräuter anpflanzen
  • kleine Wasserschälchen mit Steinen drin, auf denen die Bienen trinken können
  • Blühstreifen stehen lassen
  • Garten "ungepflegter" lassen
  • Insektenhotel für Wildbienen aufstellen

Kirsten Traynor: Wissenschaftlerin für Bienen in Hohenheim

Kirsten Traynor ist Bienenexpertin. Die Deutsch-Amerikanerin wurde in New York geboren, ihre Liebe zu den Bienen entdeckte sie daheim in den USA auf einer Farm in Maryland. Traynor ist gelernte Imkerin, Wissenschaftlerin und – sie hat zwei Bienenmagazine herausgegeben. Seit Kurzem leitet sie die Landesanstalt für Bienenkunde an der Uni Hohenheim.

Hier werden Bienen unterstützt: Denn freilebende Bienenvölker haben nur eine Überlebenschance von 10 – 15 Prozent. Und das, obwohl ein Bienenvolk aus 25.000 – 55.000 Individuen besteht. Die kommunizieren miteinander: durch Pheromone und über Tänze.

Das sieht aus wie Chaos, aber die können alle miteinander kommunizieren: durch Pheromone und auch durch ihre Tanzsprache. Und aus diesem Chaos kommt Ordnung.

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Biene: vom Aussterben bedroht

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