Nach dem Hype um Balkonkraftwerke

Windrad im eigenen Garten - lohnt sich das?

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Eigenen Strom erzeugen ist nachhaltig und wichtig. Wir checken, ob sich (Mini-)Windräder, für den heimischen Balkon oder den Garten eignen und wieviel sich dadurch sparen lässt.

Windräder wie im klassischen Western-Film

Längst sehen Windräder nicht mehr aus, wie wir sie aus klassischen Western kennen: knarzend und altmodisch. Moderne Windräder sind oft anders aufgebaut: die Anlagen haben Lamellen oder Flügel, die dann wiederum über einer senkrechten Achse angebracht sind.

Dieser so genannte Querdreher ist eine Testanlage, die vom regionalen Energieversorger Emscher-Lippe-Energie, betrieben wird und Ökostrom ins Verteilernetz speist.  (Foto: IMAGO, imago images / Jochen Tack)
Dieser so genannte Querdreher ist eine Testanlage, die vom regionalen Energieversorger Emscher-Lippe-Energie, betrieben wird und Ökostrom ins Verteilernetz speist.

Wo sind Windräder und -anlagen sinnvoll?

Tatsächlich machen solche Anlagen Sinn bei einigen Bauernhöfen und Gewerbebetrieben. In beiden Fällen können sie eine Art "Rückversicherung" sein zur Solaranlage, vor allem für die Nacht, wenn die Sonne nicht scheint. Außerdem können auf großen Dachflächen (die wiederum eventuell schon mit Photovoltaik belegt ist) sogenannte Aufwinde entstehen, die dann das Windrad antreiben. Dies geschieht teils sogar in windstillen Zeiten.

Vertikale Windräder können z.B. auch zur Stromeinspeisung ins Bahnnetz genutzt werden. (Foto: Pressestelle, agilewindpower.com / Vertical Sky®)
Vertikale Windräder können z.B. auch zur Stromeinspeisung ins Bahnnetz genutzt werden.

Mini-Windräder auf dem Dach taugen nicht in der Stadt

Um Strom zu produzieren, benötigt ein Windrad Wind. Doch der weht in dicht bebauten Wohngebieten und in den meisten Städten im Südwesten nicht stark genug, als dass sich ein Mini-Windrad am Balkon oder auf dem Dach rechnen würde. Laut Verbraucherzentrale ist eine Ersparnis von etwa 30 Euro im Jahr realistisch. Windräder von seriösen Herstellern können um die 3.000 Euro kosten – das rechnet sich theoretisch erst nach 100 Jahren.

Chemiefirma als Vorreiter

Das Gebäude der Hauptverwaltung eines Chemiekonzerns in Mainz, der unter anderem die Frosch Reinigungsmittel herstellt, ist mit sogenannten vertikalen Windanlagen bestückt. Laut der Firma wird dadurch pro Jahr eine fünfstellige Summe an Energiekosten eingespart.

»Generell steckt in Sonne mehr Musik für private Haushalte als in Wind.«

Solarenergie bringt am Ende mehr als Windkraft im privaten Bereich

Auch wenn moderne Windräder gut und effizient arbeiten: sie bringen - wie gesagt - bei uns in Baden-Württemberg keine große Energiekosten-Ersparnis. Die zuverlässigere Alternative sind Solaranlagen, die mittlerweile auch einfach an Balkonen oder auf Dächern - sogar bei Mietobjekten - installiert werden können.

Für mehr Energie Photovoltaik und Solarthermie - so werden Sie Ihr eigener Energieversorger

Strom braucht jeder - und immer mehr Menschen entscheiden sich, den auch selbst zu produzieren. Solaranlagen werden immer interessanter, und das nicht nur aus Umweltschutzgründen.

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