Ende mit Rente: Steht der Generationenvertrag vor dem Aus?

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Dr. med. Nabil Atassi
Moderator Nabil Atassi aus dem SWR1 Team. Zu hören in der Talk-Sendung SWR1 Leute - immer 2 Stunden für einen Gast mit interessanten Themen. (Foto: SWR)

Die Jungen werden sehen, dass ein Drittel bis die Hälfte des Bundeshaushalts in die Rentenkassen und die Gesundheitsausgaben fließt. Damit zwingen wir unsere Kinder eigentlich, den Generationenvertrag zu kündigen.

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Rente: Klare & deutliche Worte

Wie sicher ist unsere Rente in Zukunft? Schaffen wir es auch in Zukunft, den Generationenvertrag zu erfüllen? Zu diesen und anderen Fragen, die die Rente betreffen, hat der Ökonom Bernd Raffelhüschen eine klare Meinung. Und die äußert er auch, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Bernd Raffelhüschen ist seit 1995 Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg. Geboren wurde er im hohen Norden, in Niebüll, studierte in Kiel, Berlin und Dänemark.

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Das solltet ihr zum Thema Rente unbedingt wissen

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Seine Vorschläge zur Rente sorgen für Diskussionen

Seine Themen sind Immobilienwirtschaft, Rente und Gesundheit. Er saß bis 2020 im Aufsichtsrat der Ergo-Versicherungsgruppe und ist Markenbotschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Immer wieder sorgt er mit seinen Vorschlägen für kontroverse Diskussionen, zuletzt zur Selbstbeteiligung bei Arztbesuchen oder eben zum Rentensystem.

Für den schwierigen Zustand des Rentensystems macht er dabei hauptsächlich die Babyboomer-Generation mit ihrer geringen Geburtenrate verantwortlich.

[Wir,] die geburtenstarken Jahrgänge, wir sind das Problem für unsere Kinder - und wir sind der Verursacher zugleich.

Die Folgen dieses demografischen Wandels sind für Bernd Raffelhüschen eindeutig.

Es kann nicht sein, dass immer weniger für immer mehr [Menschen] immer länger die Rente bezahlen, ohne dass deren Beiträge explodieren.

Das Rentensystem sei unter anderem aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung nicht mehr zeitgemäß. Deshalb müsse sich auch das Renteneintrittsalter entsprechend anpassen.

Wir können nicht davon ausgehen, dass wir immer länger leben und jeden Tag, den wir länger leben, einen Tag in der Rente verbringen.

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