Film- und Fernsehproduzent Johannes Erlemann

Hauptsache Überleben

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Katja Heijnen
Katja Heijnen (Foto: SWR, SWR1 -)

Als Johannes Erlemann mit elf Jahren entführt wurde, galt dies als eine der spektakulärsten Verbrechen der deutschen Nachkriegszeit. 14 Tage lang lag er gefesselt in einer dunklen Holzkiste, bevor die Entführer ihn frei ließen.

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Jet-Set

Während andere Kinder an Wochenenden mit den Eltern Waldspaziergänge machten, flog Johannes Erlemann mit dem Privatjet der Eltern zum Skifahren nach Tirol oder an den Strand von Saint-Tropez. Sein Vater war der berühmte Investor Dr. Jochem Erlemann, seine Kindheit mehr als außergewöhnlich.

Die Wende

Johannes Kindheit endete am 6. März 1981, als ihn drei Männer vom Fahrrad zerrten und entführten. Sie forderten drei Millionen Mark Lösegeld. Das Problem war: Der Vater von Johannes saß inzwischen wegen Betrugsverdachts im Knast, die Familie war nahezu pleite. Dass das Geld zusammenkam und die Entführer den Jungen frei ließen, grenzte an ein Wunder.

Versöhnt mit der Vergangenheit

Nach über 40 Jahren hat sich Johannes Erlemann seiner eigenen Vergangenheit gestellt. Er arbeitet inzwischen als Film- und Fernsehproduzent und will anderen in scheinbar aussichtslosen Situationen Mut machen.

Ich bin kein Opfer. Ich bin ein Überlebender.