Inna Hartwich wurde 1980 in der Sowjetunion geboren, emigrierte 1992 nach Deutschland und ging nach ihrem Studium und Volontariat als freie Korrespondentin nach Russland. Später berichtete sie aus Peking über Ostasien und kehrte 2018 als Korrespondentin nach Moskau zurück.
Friedas Enkel: Buch von Inna Hartwich
Im Buch "Friedas Enkel" begibt sich Inna Hartwich auf die Spuren ihrer Großmutter Frieda und nutzt sie als Schlüssel für das Unerzählte in einer Gesellschaft, die vieles verschweigt und hinnimmt.
Es braucht viel Kraft und viel Durchhaltevermögen, um gegen das System, das Angst sät und auf Angst gebaut ist, das mit Gewalt in die Schranken zu weisen weiß und für Jahre ins Gefängnis bringt, auf irgendeine Weise vorzugehen.
Das Erbe der Gewalt wird bis heute an die jüngere Generation weitergegeben, wie sich auch in Russlands Krieg gegen die Ukraine zeigt. Hartwich schreibt über die Entscheidungen einer Politik, die aus Sicht der russischen Menschen nichts mit ihnen zu tun hat.
Mag sie auch mit voller Wucht in ihr Leben einfallen, das eigene Kind entreißen und es in einen Krieg schicken. Die Menschen stehen teilnahmslos da und sagen: 'Was kann ich denn machen?'
In SWR1 Leute erzählt Inna Hartwich über eine Gesellschaft, die gelernt hat, sich zu fügen und schweigend hinzunehmen – als Mittel des Überlebens.