Porno-Regisseurin Paulita Pappel will mehr Feminismus im Sex-Business

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Jens Wolters
SWR1 Moderator Jens Wolters (Foto: SWR, SWR1)

Raus aus der Tabu-Zone mit Online-Plattformen für Amateur- und Hardcorepornos: In SWR1 Leute verrät Paulita Pappel, wie sie Feminismus und Selbstbestimmung in die Pornobranche bringt.

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Porno: raus aus der Tabu-Ecke

Für die einen ist es ein heißes Thema, für andere ein schmutziges und für Paulita Pappel ist es DAS Thema: Porno. Ihr geht es als Filmemacherin, Darstellerin und ehemalige Sexarbeiterin um einen besseren Umgang mit ihrem Thema. Raus aus der Tabu-Ecke.

5 Gründe warum jede:r mehr Pornos schauen sollte

  • zur Inspiration und besseren Kommunikation der eigenen Wünsche 
  • um die eigene Sexualität in einem geschützten Raum zu entdecken 
  • als Vorspiel oder Begleitung für die eigene und gemeinsame Intimität 
  • Kein Tabu-Thema mehr: Pornos helfen, schambefreit über Sex zu sprechen 
  • zeigen Diversität von Körpern und Sexualpraktiken 

»Meine Definition von Porno wäre, dass Pornografie in erster Linie ein Unterhaltungsprodukt ist, das explizite Darstellungen von Sexualität enthält und meistens für die sexuelle Erregung gedacht ist bzw. produziert wurde.« 

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Paulita Pappel setzt sich für feministische Pornografie ein

Die gebürtige Spanierin möchte, dass Sexualität zelebriert und dabei kritisch mit gesellschaftlichen Rollenzuschreibungen und Machtverhältnissen umgegangen wird. Ausbeutung und Machtmissbrauch gelten als feste Klischees für die Porno-Industrie. Aber Ausbeutung und Machtmissbrauch gibt es auch in allen anderen Branchen.

Jan Böhmermann initiierte einen ihrer Pornofilme

Um für mehr Verständnis zu werben, geht Paulita Pappel ganz eigene Wege. Sie hat Online-Plattformen für Amateur- oder Hardcore-Pornos gegründet oder führte Regie bei einem gebühren-finanzierten und von Jan Böhmermann initiierten Porno-Dreh.

"Pornopositiv": der andere Umgang mit Sexualität und Pornografie

In ihrem Buch "Pornopositiv" klärt Paulita Pappel auf, was ihre Branche mit Feminismus, Selbstbestimmung und gutem Sex zu tun hat. Sie möchte Räume schaffen, in denen Menschen offen miteinander reden, wo gegenseitiges Einvernehmen etabliert und Grenzen ausgehandelt werden.

»Ich sage nicht ’Alle Frauen müssen Pornos schauen’, aber ich glaube, viele Frauen würden davon profitieren,
mehr Pornos zu schauen.«

»Guter Sex ist der, der dir guttut. Da jeder Mensch anders ist, gibt es da natürlich keine Pauschalantwort drauf.«

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