Katja Eichinger: Prozentin der ARD Serie Asbest
Katja Eichinger kann schreiben, fotografieren, Filme produzieren, Musik machen. Ihr Zuhause ist München, hier spielt sie Klavier und Geige, aber sie arbeitet in Berlin und Cannes ist ihr Rückzugsort. Katja Eichinger mag Gegensätze, das merkt man auch an ihren aktuellen Arbeiten.
Sie hat die erfolgreiche ARD Gefängnis-Serie "Asbest" produziert – ein Stoff, der sieben Jahre lang in der Schublade lag, weil sie keinen Interessenten für eine Umsetzung gefunden hatte. Mit Schauspieler Kida Khodr Ramadan änderte sich das und die Serie wurde ein großer Erfolg. An der geplanten Fortsetzung möchte sie trotzdem nicht mitwirken: Sie sehnt sich nach neuen Themen, sagt, sie habe noch viele Geschichten in ihren Schubladen liegen.
Buch: "Das große Blau" über Côte d'Azur
In ihrem Buch "Das große Blau" nimmt Eichinger den Leser mit an die Côte d'Azur. Trotzdem ist das Buch kein Reiseführer, sondern setzt sich eher mit Cannes, Nizza, Monaco und Saint Tropez sowie den prominenten und weniger prominenten, den reichen und weniger reichen Menschen dort auseinander. Die hohe Dichte an Typen und Geschichten mache die Côte d'Azur aus, so Eichinger: Museen, Künstler, Picasso, Chagall, Yachten, Sportwagen – und dazwischen normale Menschen. Ein Ort, der unsere Gesellschaft auf den Punkt bringe, findet sie.
Ich mag halt diese [...] ganzen Kontraste – das produziert extreme Geschichten. Und das ist, was mich so interessiert. [...] Alles braucht eine Gefahr, um wirklich schön zu sein. Auch Schönheit braucht einen Makel.
Eichinger liebt die Côte d'Azur
Katja Eichinger kommt seit knapp 30 Jahren regelmäßig an die Côte d'Azur. in dieser Zeit habe sich die Küste stark verändert: Früher sei es ein langweiliger Ort voller Prunk gewesen, sagt sie. Vermutlich durch die Corona-Pandemie seien mehr Menschen dorthin gekommen und das Publikum deswegen durchmischter geworden.
Gleichzeitig kritisiert Eichinger den Trend zu immer mehr Super-Yachten an der Côte d'Azur, unter anderem wegen deren Umweltschädlichkeit. In der Hauptsaison sehe das Meer aus wie ein IKEA-Parkplatz, weil so viele Yachten da seien.
Es ist schon extrem, weil das sind einfach Leute, denen der Rest der Welt völlig egal ist und die wollen das mit ihren Booten auch darstellen.
