Ausbildung im Handwerk: Was tun gegen Klischees?

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Jens Wolters
Moderator Jens Wolters aus dem SWR1 Team moderiert regelmäßig die Sendung SWR1 Leute mit spannenden und interessanten Gästen (Foto: SWR)

Das Handwerk kämpft mit Fachkräftemangel und fehlenden Azubis. Trotz allem lieben Hanna und David Schaaf ihren Beruf. Das ist der Grund.

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Schlechte Arbeitsbedingungen im Handwerk?

Der Schrank klemmt, der Abfluss ist verstopft, das Dach müsste erneuert werden – aber Handwerker:innen in diesen Zeiten zu bekommen, ist in den meisten Fällen sehr schwer. Viele Betriebe finden keine Auszubildende. Warum ist das so? Das Handwerk hat gegen Klischees anzukämpfen: ein harter und oftmals dreckiger Job zu schlechten Arbeitszeiten mit mäßiger Bezahlung.

Zimmermeister David Schaaf aus Stuttgart findet: Das wird besser.

»Die Arbeitszeiten sind nicht mehr so wie früher, dass man da durchbuckeln muss und das sechs Tage die Woche – zumindest bei uns im Unternehmen!«

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Azubi im Handwerk: Der Nachwuchs fehlt

Jedes vierte Unternehmen in Deutschland hat in diesem Ausbildungsjahr nicht alle Plätze besetzt. Deshalb fordert der Berufsschullehrerverband (BLV) in Baden-Württemberg, dass in den Schulen im Land eine berufliche Orientierung bereits ab der 5. Klasse ein fester Bestandteil an allen weiterführenden Schulen sein soll.

Was tun gegen den Azubimangel?

Für die Geschwister Hanna und David Schaaf aus Stuttgart ist das Handwerk dagegen das perfekte Arbeitsumfeld. Sie ist Raumausstattermeisterin, er Zimmerermeister. Die beiden sind im väterlichen Betrieb integriert und sollen in Zukunft auch in die Leitungsebene des Unternehmens wechseln.

Nach wie vor sind Frauen im Handwerk unterrepräsentiert. Laut Hanna Schaaf ändert sich das nach und nach: Zwar seien sie in ihrem Betrieb nur zwei Frauen im Büro, also im administrativen Bereich, aber inzwischen würden mehr Frauen beispielsweise Klempnerin werden oder auf dem Dach arbeiten.

»Das ist schön und ist auch eine coole Entwicklung, weil Frauen am Bau definitiv super wertvoll sind und eigentlich nichts nicht können, was die Männer nicht auch können und im Team, wir arbeiten immer im Team, ist sowieso alles möglich.«

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