Joachim Gauck

Mahner für Demokratie und Menschenrechte

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Katja Heijnen
Katja Heijnen (Foto: SWR, SWR1 -)

"Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht". Joachim Gauck macht sich Gedanken über den Zustand unserer Gesellschaft – und darüber, ob uns klar ist, was wir unserer Demokratie verdanken.

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Ist unsere Demokratie ein Auslaufmodell? Werden wir durch immer mehr innere Kämpfe in der Gesellschaft zerrissen? Sind wir bereit, für unsere Werte zu kämpfen, wenn unsere Demokratie von außen bedroht wird? Oder stecken wir den Kopf in den Sand? Diese Fragen lassen den ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck gerade seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine nicht mehr zur Ruhe kommen.

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Deutsche Fehleinschätzungen beim Thema Russland

Schon als Joachim Gauck noch Bundespräsident war, hat er vor Putin und seiner imperialistischen Politik gewarnt und ist damit auf viel Gegenwind gestoßen. Dass er Recht behalten hat, stimmt ihn alles andere als froh. Was ihn aber erschüttert, ist, dass es immer noch Stimmen gibt, die behaupten, Russland habe sich eingekreist gefühlt, die NATO trage eine Mitschuld, und die sich am liebsten aus dem Krieg raushalten wollen, die einen Pazifismus unterstützen, der durch die reale politische Situation längst überholt und gefährlich geworden sei.

Ich möchte gerne, dass wir auf der Seite der Menschen stehen, die ohne Schuld Opfer eines kriegslüsternen Autokraten sind.

Joachim Gaucks Buch "Erschütterungen"

"Erschütterungen" heißt das aktuelle Buch von Joachim Gauck, in dem er sich Gedanken über den Zustand unserer Gesellschaft macht – und darüber, ob uns klar ist, was wir unserer Demokratie verdanken. Joachim Gauck weiß schließlich, was es heißt, in einer Diktatur zu leben: Er gehörte zu denjenigen, die den kirchlichen Widerstand gegen die DDR-Diktatur anführten, war Mitbegründer des Neuen Forums, leitete die wöchentlichen Friedensgebete in Rostock, aus denen die Protestdemonstrationen hervorgingen.

Schwierige Zeiten

Als Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen konnte er von 1991 bis 2000 erleben, wie erschütternd es für viele Menschen war, dass sie durch vermeintliche Freunde und manchmal selbst durch Ehepartner bespitzelt wurden. In seiner Zeit als Bundespräsident von 2012 bis 2017 war es ihm stets wichtig, die Menschen mitzunehmen und sie aktiv aufzufordern, unsere Demokratie zu gestalten. Denn er ist überzeugt: Das ist "das beste Deutschland, das wir je hatten." Deshalb ist es ihm so wichtig, die Menschen wachzurütteln.   

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