Einsatz im ewigen Eis der Antarktis
Aurelia Hölzer liebt das Abenteuer. Deshalb hat sie sich beworben, mehr als ein Jahr lang auf der Neumayer-Station III im ewigen Eis zu leben.
Ich hatte schon immer eine Liebe zu den Polarregionen und habe aus einer Schnapsidee heraus eine Stellenanzeige auf Spitzbergen gesucht und habe die Antarktis gefunden. Mich hat es wahnsinnig gereizt, die Polarforschung kennenzulernen und auch dieser entlegene Ort einfach.
Stille, Dunkelheit und Isolation in der Antarktis
Aurelia Hölzer konnte sich nichts Schöneres vorstellen als die absolute Abgeschiedenheit im Team zu erleben. Sie fühlte sich besonders geborgen und lebendig in der Antarktis, wenn der Sturm draußen tobte und die Polarlichter vor dem Fenster tanzten. Ihr Leben kam ihr vor wie im All, nicht mehr wie auf der Erde.
Ich habe die Dunkelheit in der Antarktis total geliebt. Da in der Schwärze auf dem Eis zu liegen und zu wissen: Unter mir ist das Eis, die Erde, darüber das Weltall und ich bin hier so eine kleine menschliche Wurstscheibe in dem Sandwich, das hat ein unglaublich weites und geborgenes Lebensgefühl in sich.
Kaiserpinguin-Küken sterben durch antarktische Eisschmelze
Als Ärztin auf der Neumayer-Station III
Aurelia Hölzer ist eigentlich Gefäßchirurgin. In der Antarktis hat sie als Stationsleiterin des Krankenhauses alles Mögliche behandelt: Ausschläge, geschwollene Gelenke und sogar Zähne. Sie hat selbst immer gescherzt: "Was ich kann, mache ich nicht und was ich mache, kann ich nicht". Am wichtigsten sei in der Antarktis jedoch das Vorbeugen von Verletzungen. Denn Teammitglieder zu evakuieren ist vor allem im Winter unmöglich.
Wenn wir es nicht behandelt bekommen, dann wird es nichts. Man kann dort keine Schwerstverletzten behandeln, dafür reichen zwei Hände nicht. Man muss schauen, dass sowas nicht passiert.
"Polarschimmer" in der Antarktis
In ihrem Buch "Polarschimmer" hat sie ihre beeindruckenden Erlebnisse eines außergewöhnlichen Jahres gesammelt. Und sie wird mit dem Team der Neumayer-Station III immer verbunden bleiben.
Eines der wirklich großen Geschenke aus dem Jahr war einfach so ein unwahrscheinlich tolles, warmherziges und fröhliches Team zu haben. Die auch nicht gejammert haben, wenn mal was ausfiel oder was nicht ging, sondern einfach geschaut haben: Wie kommen wir weiter und wie machen wir was draus?