Wie Kaffee Gehirn, Kreislauf und Darm stärkt
Dr. med Yael Adler ist Fachärztin für Dermatologie und eine der gefragtesten Expertinnen für gesunde Ernährung. Kaffee kann in vielen Bereichen Gutes bewirken, sagt sie. Er helfe unter anderem dabei Diabetes vorzubeugen und die Gehirnfitness zu stabilisieren. Auch das Herz-Kreislaufsystem werde durch Kaffee unterstützt.
8 Ernährungstipps von Yael Adler: So fühlt ihr euch länger jung und fit
Wie viele Tassen Kaffee am Tag sind gesund?
Es gibt bei der Ernährung nicht nur ein Richtig, sagt die Ernährungsmedizinerin. Im Gegenteil: Es gebe viele verschiedene Möglichkeiten, sich richtig zu ernähren. Das gelte auch für den Kaffee. Als Leitlinie nennt Yael Adler: "Drei bis fünf Tassen gelten als sehr gesund." Durch den Kaffee steige der Blutdruck nur kurz und sinke gleich wieder auf normale Werte. Außerdem verliere man durch Kaffee nicht viel Flüssigkeit.
Es geht bei der Ernährung überhaupt nicht um Perfektion. Es geht um Balance.
Kaffee und Krebs? Diese besondere Wirkung hat Kaffee
Kaffee könne auch eine krebsvorbeugende Wirkung haben, so Adler. Das liege an den gesunden Polyphenol-Pflanzenchemikalien, die im Kaffee enthalten sind. Diese könnten beispielsweise vorbeugend auf Leber- und Gebärmutterkrebs wirken. Außerdem enthalte Kaffee auch lösliche Ballaststoffe, die die Darmflora pflegen.
Cappuccino oder Latte Macchiato – wie gesund ist Milch im Kaffee?
"Wir sehen in der Praxis, dass durch Kuhmilchkonsum zum Beispiel Akne gefördert werden kann", sagt Adler. Dadurch könnten die Talgdrüsen anwachsen und mehr Fett produzieren, wodurch Entzündungen entstehen könnten. Das liege unter anderem an speziellen Aminosäuren. In großen Mengen sei Kuhmilch deshalb nicht zu empfehlen, so die Hautärztin.
Ein Schuss Milch im Kaffee ist kein Problem. Drei Mal am Tag ein großes Glas Latte Macchiato wäre zu viel.
Was ist mit den Milchalternativen Soja und Hafer?
Der Mythos, dass Sojadrinks die Schilddrüse negativ beeinflussen, sei widerlegt. Die Veränderungen hätten keine klinische Relevanz, so Adler. Stattdessen seien in Soja Phytoöstrogene enthalten, die Menschen jünger und gesünder halten.
Hafer, Soja oder Mandel Diese Milchalternativen gibt es
Milchalternativen werden immer beliebter, vor allem, weil ihre Umweltbilanz deutlich besser ist als die von Kuhmilch. Mit der Beliebtheit kommen unzählige Varianten und Sorten — nur was sind die Unterschiede und Vorteile?
Yael Adler: Deshalb können Soja- und Haferdrinks ungesund sein
"Man sollte dringend hinten auf der Packung überprüfen: Ist da Zucker drin?", sagt Yael Adler. Bei Soja- als auch bei Haferdrinks sei es besser, auf Produkte mit null Gramm Zucker umzusteigen. Der extra hinzugefügte sogenannte "freie Zucker" könne sonst das Diabetesrisiko erhöhen. Dagegen sei der Zucker aus pflanzlicher Kost nicht das Problem.
Bei Soja und Hafer-Drinks würde ich immer die zuckerfreien Varianten bevorzugen.
Was wenn ich statt Kaffee lieber Schwarztee oder Grüntee trinke?
"Auch Schwarztee und Grüntee sind super", sagt Yael Adler. Gerade Grüntee mache uns wach, er enthalte aber auch einen Stoff, der uns etwas beruhige. So sei man fokussiert, aber nicht überaktiv. Mit Epigallocatechingallat sei auch ein Stoff enthalten, der krebshemmend sein soll. Er könne außerdem den Stoffwechsel regulieren und beim Abnehmen helfen.