Dschungelkind: Leben im tiefsten Dschungel von Neuguinea
Geboren in Nepal, aufgewachsen in Westneuguinea – das sind die ersten beiden Stationen im Lebenslauf von Sabine Kuegler. Ihre Eltern zogen als Missionare und Sprachforscher durch die Welt, im indonesischen Teil der Insel Neuguinea lebte die Familie bei den Fayus, einem Volk, das ohne Kontakt zur Außenwelt lebt und für seinen angeblichen Kannibalismus bekannt ist. Sabine Kuegler lernte dort mit Pfeil und Bogen umzugehen oder auch giftige von genießbaren Pflanzen zu unterscheiden.
Ich lebte einst in einer farbenfrohen und magischen Welt. Es gab kein Gestern oder Morgen, nur eine nie endende Gegenwart. Mein Geist war frei wie die Vögel, die durch den tiefblauen Himmel flogen. Ich kannte keine schlimmen Erinnerungen an die Vergangenheit, keine Gefühle des Versagens oder der Verzweiflung, die mich nachts quälten, keine Zukunftsängste. Vergangenheit und Zukunft existierten für mich nicht. Nur die endlose Gegenwart füllte jeden Augenblick mit der Intensität des Lebens um mich herum. Jeder Atemzug war wie eine sanfte Brise an einem heißen Tag. Alles pulsierte mit Energie, wunderschöne Farbschattierungen ruhten wie der Morgentau auf allem, was in dieser Welt lebte.
Überfordert? Selbstmordversuch in der Zivilisation
Mit 17 Jahren besuchte Sabine Kuegler dann ein Schweizer Internat. Der Wechsel vom Dschungel zur Zivilisation brachte Anpassungsschwierigkeiten mit sich, die für sie so groß waren, dass sie sie in einen Selbstmordversuch trieben. Ein Leben in verschiedenen Welten – für Sabine Kuegler gar nicht so leicht.
Ihr erstes Buch "Dschungelkind" war ein weltweiter Bestseller und wurde erfolgreich verfilmt. Über ihr aktuelles Buch "Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind" spricht sie in SWR1 Leute.