Der Tod von Mahsa Amini
Der Tod der Studentin Mahsa Amini nach der Festnahme durch die iranische Sittenpolizei löste landesweite Proteste im Iran aus. Der Fall schlägt seitdem weltweit Wellen, auch in vielen anderen Ländern solidarisieren sich die Menschen mit den iranischen Frauen und der Freiheitsbewegung des Landes. Auch westliche Regierungen, darunter auch Deutschland, erklärten sich mit der Protestbewegung solidarisch und verurteilten das gewaltsame Vorgehen gegen die Demonstrant:innen. US-Präsident Joe Biden rief die iranische Führung dazu auf, nicht gewaltsam gegen die Proteste vorzugehen.
Im Iran protestieren die Frauen gegen Ali Chamenei
Seit Beginn der Proteste im Iran sollen landesweit hunderte Menschen ums Leben gekommen sein, die an Demonstrationen teilgenommen haben. Vor allem Frauen demonstrieren, reißen sich das Kopftuch herunter und verbrennen es, manche schneiden sich in der Öffentlichkeit die Haare ab. Sie wollen sich von Geistlichen nicht vorschreiben lassen, was sie zu tragen haben. Hauptziel ihrer Kritik, ist vor allem der geistliche Führer der Iranischen Volksrepublik Ajatollah Ali Chamenei.
»Die glauben eigentlich an nichts mehr, was von dieser Führung kommt. Da ist jedes Vertrauen verspielt, wenn es überhaupt jemals da war - gerade von diesen extrem jungen Leuten. Wir müssen uns vorstellen, das sind Mädchen, die sind 12, 13, 14 Jahre alt ... die sich jetzt auflehnen. Und die werden, auch wenn man diese Proteste jetzt niederschlägt, nicht aufhören.«
Korrespondentin: Demonstrationen im Iran
Karin Senz ist ARD-Korrespondentin für die Türkei und den Iran. Aus Istanbul berichtet sie über die Lage im Iran und ordnet bei uns in SWR1 Leute den revolutionären Prozess im Iran ein. Und sie verrät, wie Berichterstattung über ein international weitgehend isoliertes Land möglich ist.