Donnerstag (16. September)
+++ Katastrophenschutz in der Pfalz +++
21:30 Uhr
Neustadt an der Weinstraße liegt im Tal, umringt von Wäldern und Weinbergen. Die Flutkatastrophe in der Eifel hat die Verantwortlichen für den Katastrophenschutz nachdenklich gemacht. Was wäre, wenn die Region am Speyerbach einmal von einem solchen Starkregen getroffen würde?
+++ Im Ahrtal fehlen Bautrockner +++
20:00 Uhr
Der Putz ist in vielen Häusern im Ahrtal von den Wänden geschlagen, jetzt müssen die Häuser komplett austrocknen, bevor der Wiederaufbau weiter gehen kann. Um die Feuchtigkeit aus den Wänden zu ziehen, braucht die Region Bautrockner - und die sind rar.
+++ Neue Soforthilfezahlungen im Kreis Ahrweiler +++
17:00 Uhr
Im Kreis Ahrweiler werden weitere rund 20 Millionen Euro Spendengelder an die Betroffenen der Flutkatastrophe ausgezahlt. Wie die Kreisverwaltung am Donnerstag mitteilte, erhalte jeder in der Datenbank registrierte und bezugsberechtigte Privathaushalt ab Oktober etwa 1.200 Euro. Auf dem Soforthilfe-Spendenkonto der Kreisverwaltung seien bislang rund 31,2 Millionen Euro eingegangen. Dazu kämen Gelder des Spendenkontos des Landes von 10,81 Millionen Euro. 17,7 Millionen Euro habe der Kreis bereits direkt ausgezahlt. 97 Prozent der eingegangenen Anträge auf Soforthilfe seien abschließend bearbeitet. Noch bis zum 30. September könnten Anträge bei der Kreisverwaltung gestellt werden.
+++ Verband spendet über 100 Holzöfen und Herde für Flutgebiet +++
12:30 Uhr
Der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI) hat mehr als 100 Holzöfen und Herde für das flutgeschädigte Ahrtal gespendet. Die rheinland-pfälzische Landesbeauftragte für den Wiederaufbau, Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß (SPD), erklärte, nicht alle Wohnungen im Katastrophengebiet dürften bis zum Winter wieder eine reguläre Wärmeversorgung haben. "Deshalb werden derzeit zahlreiche alternative Heizmethoden erprobt. Holzöfen können bei der Winterfestigkeit eine wichtige Rolle spielen." Schornsteinfeger sollen die Verteilung und Installation übernehmen.
+++ THW filtert 1,7 Millionen Liter Heizöl aus Flut-Gemisch +++
11:45 Uhr
Das Technische Hilfswerk (THW) hat mit einer Separationsanlage etwa 1,7 Millionen Liter 98-prozentiges Heizöl gewonnen. Dazu wurden rund 3,75 Millionen Liter des im Flutgebiet entstandenen Heizöl-Wasser-Gemisches gefiltert. Wie die Umweltabteilung der Kreisverwaltung Ahrweiler mitteilte, wurde das gefilterte Heizöl zu einer Raffinerie gebracht.
+++ Schutt aus Häusern kann für Wiederaufbau verwendet werden +++
11:30 Uhr
Der Bauschutt aus einsturzgefährdeten Häusern soll nach Möglichkeit für den Wiederaufbau verwendet werden. Die Kreisverwaltung Ahrweiler teilte mit, dass die "immensen Mengen" an Bauschutt recycelt und - sofern sie nicht zu sehr mit Schadstoffen belastet seien - zum Wiederaufbau angeboten werden. Auch getrockneter, gesiebter und nicht zu sehr etwa von Heizöl belasteter Schlamm von Häusern und Grundstücken könnte nach einer Analyse "gegebenenfalls zum Wiederaufbau - beispielsweise im Straßen- und Wegebau - verwendet werden", teilte die Verwaltung mit. Zu stark belasteter Schlamm sei fachgerecht in Deponien entsorgt worden.
+++ Wasserqualität der Ahr weiter schlecht +++
10:15 Uhr
Zwei Monate nach der Flutkatastrophe wächst die Sorge um die Wasserqualität an der Ahr. Aktuelle Messdaten deuteten darauf hin, "dass sich die Belastungen im Gewässer erhöhen", teilte das Mainzer Umweltministerium mit. Die Kläranlagen seien stark beschädigt und könnten das Abwasser noch nicht in gewohnter Weise reinigen, hieß es. Zudem kämen immer mehr Bewohner zurück, sodass auch der Wasserverbrauch wieder steige. Auch durch die Arbeiten im Flussbett und an den Ufern könnten Schadstoffe in die Ahr gelangen.
+++ Weitere Ergebnisse zur Wasserqualität der Ahr erwartet +++
7:00 Uhr
Am Vormittag sollen weitere Ergebnisse des Sondermessprogramms an der Ahr in Sinzig vorgestellt werden. Seit Anfang August untersuchen die Behörden, wie sehr die Ahr und andere Gewässer im Zuge der Hochwasserkatastrophe belastet wurden - etwa durch zerstörte Kläranlagen, Kanalisationen, Öltanks, Düngemittel oder Pestizide. Dazu seien 13 Messstationen entlang der Ahr installiert worden. Bereits Anfang September wurden erste Ergebnisse vorgestellt. Dort lagen die gemessenen Werte zumeist innerhalb der üblichen Schwankungen.
+++ Trier: vollgelaufene Keller nicht in von Flutkatastrophe betroffenen Stadtteilen +++
6:00 Uhr
Starkregen hat am Mittwochabend in den südöstlichen Stadtteilen Triers für Überschwemmungen und rund 80 Einsätze der Feuerwehr gesorgt. In einigen Kellern stand das Wasser bis zu einem halben Meter hoch. Der vom Juli-Hochwasser besonders betroffene Stadtteil Trier-Ehrang war nicht betroffen, er liegt im Norden der Stadt.
+++ Rot-Kreuz-Kläranlage reinigt Abwasser in Mayschoß +++
04:30 Uhr
Für ferne Krisengebiete hat das Deutsche Rote Kreuz temporäre Kläranlagen entwickelt. Nun ist eine der Anlagen unverhofft im flutgeschädigten Ahrtal gelandet. Eine weitere soll folgen.