Im Mai hat in Rheinland-Pfalz vielerorts die Freibadsaison begonnen - bei weitgehend stabilen Eintrittspreisen. Die Zeit der Corona-Auflagen ist vorbei. Um Energiekosten zu sparen, steigen immer mehr Bäder auf Solarthermie-Anlagen um oder setzen auf Blockheizkraftwerke. Angespannt ist mancherorts die Lage beim Personal. Unter anderem werden noch Rettungsschwimmer gesucht. Und ein weiteres Thema sorgt für Diskussionen: Dürfen Frauen "oben ohne" ins Becken? Die Freibäder in den einzelnen Regionen und ihre Starttermine im Überblick:
Freibäder in Rheinhessen und Nahe
Das Wartbergbad in Alzey hat seinen Außenbereich bereits seit dem 28. April geöffnet. Im Wormser Heinrich-Völker-Bad kann trotz der laufenden Bauarbeiten seit 1. Mai der Innenbereich mit Liegewiese und allen Freizeitangeboten genutzt werden. Nur der Eingang musste verlegt werden. Auch in Bad Sobernheim, dem Salinenbad in Bad Kreuznach und in Meisenheim kann seit 1. Mai wieder draußen geschwommen werden.
Trotz schlechten Wetters Alzeyer Wartbergbad öffnet als erstes Freibad in Rheinhessen
Auch wenn es noch nicht sommerwarm ist: Alzey startet in die Freibadsaison. In den anderen Bädern in Rheinhessen dauert es noch.
Das Freibad in Mainz-Mombach öffnete am 6. Mai, das Taubertsbergbad in Mainz ist seit Pfingstsamstag offen. Das Naturerlebnisbad in Bingen freut sich seit 13. Mai über Badegäste, das Kirner Jahnbad seit 14. Mai. Auch Nieder-Olm und Wöllstein haben mittlerweile ihre Tore für Badefans geöffnet.
Ludwigshafen und Vorderpfalz
Auch in einigen Orten der Region Ludwigshafen und Vorderpfalz können Bürgerinnen und Bürger das inzwischen schöne Wetter im Freibad genieße. Im Stadionbad in Neustadt an der Weinstraße war der erste Badetag am 13. Mai. Auch in Maikammer kann man seine Bahnen ziehen. Das Hambacher Schwimmbad startete an Pfingsten in die Saison, ebenso das Ludwigshafener Freibad am Willersinnweiher. Etwas früher war das Bademaxx in Speyer dran. Offen für alle Badegäste sind inzwischen auch das Freibad in Deidesheim und das Bad in Landau.
Freibäder in der Region Kaiserslautern
Die Freibäder in Altenglan und Wolfstein öffneten am 20. bzw. 18. Mai ihre Pforten. Vorher starteten schon das Bergbad Heltersberg und in Rockenhausen das Naturfreibad in die Saison. Ebenfalls geöffnet ist das Bad in Winnweiler im Donnersbergkreis.
Die beliebte Waschmühle in Kaiserslautern sollte eigentlich ab 20. Mai Badegäste begrüßen. Doch wegen Schäden am großen Becken wurde der Öffnungstermin verschoben. Vor Mitte Juni werde die Waschmühle nicht öffnen, heißt es. Das Warmfreibad in Kaiserslautern ist dagegen bereits funktionsfähig.
Freibad Winnweiler läutet Badesaison ein Erstes Freibad im Westen der Pfalz geöffnet
Das Freibad in Winnweiler ist in die neue Badesaison gestartet. Am Donnerstag sah dies kurzzeitig nicht danach aus. Andernorts in der Westpfalz dauert es noch bis zur Öffnung.
Der Freibadbereich im Freizeitbad Azur in Ramstein-Miesenbach bleibt in diesem Sommer geschlossen. Eine Sanierung ist notwendig.
Freibäder in der Region Trier
Das Trierer SüdBad an den Weihern will nach Angaben eines Sprechers der Stadt am 5. Juni. Es wird ausschließlich über eine Solarthermie-Anlage erwärmt. Das frisch umgebaute und generalsanierte NordBad in Trier öffnete schon am 1. Mai. Das wird nun ebenfalls mittels einer Solarthermieanlage beheizt. In Ergänzung dazu erfolgt die Beckenwasserbeheizung mit Hilfe eines Blockheizkraftwerks, das ab Saisonbeginn mit Biomethan betrieben wird und darüber hinaus auch Strom erzeugt. Zudem sei eine PV-Anlage im Aufbau.
Frühschwimmer-Paradies Freibad Trier-Nord wird nach Sanierung wiedereröffnet
Zwei Jahre lang war das Freibad Trier-Nord wegen Sanierung geschlossen. Die für 2022 geplante Wiedereröffnung musste verschoben werden. Doch am 1. Mai ist es endlich so weit.
Am 12. Mai ging es im Cascade in Bitburg los. Das größte Freibad an der Mosel, das "Kröver Reich" in Kröv, hat ebenso geöffnet. Im Hunsrück hat das Schwimmbad Morbach offen.
Freibäder in der Region Koblenz
In der Region Koblenz sind zum Beispiel das Freibad in Remagen und in Montabaur zu nennen. Das im vergangenen Jahr modernisierte Thermalfreibad in Boppard am Rhein, durch das ein renaturierter Bach fließt, ist seit Pfingsten geöffnet. Das Freibad Andernach hat eine umfangreiche Modernisierung hinter sich und bereits seit 29. April die Badesaison begonnen. Die Öffnungszeiten wurden erweitert. Wegen der gestiegenen Energiekosten wurden die Preise moderat angepasst, gab die Stadt bekannt.
Personalprobleme der Schwimmbäder
Den Schwimmbädern fehlt das Personal. Darauf hat der Bundesverband Deutscher Schwimm-Meister hingewiesen. Derzeit gebe es mehr als 3.000 offene Stellen. Die Lage sei so dramatisch, dass nicht sichergestellt werden könne, dass alle Freibäder wieder öffnen. Grund für den Mangel an Personal seien familien-unfreundliche Dienstzeiten und die geringe Bezahlung. Außerdem gingen viele Schwimmmeister nun in Rente oder hätten sich in den Corona-Jahren umorientiert.
Lage ist "herausfordernd, aber noch beherrschbar"
In Rheinland-Pfalz ist das Bild regional sehr unterschiedlich. Während sich auf einigen Online-Auftritten noch Stellenangebote etwa für Rettungsschwimmer finden, heißt es bei anderen, es sei genügend Personal da. In Sachen Bademeister sei man "sehr gut aufgestellt", teilt etwa das Freibad Mainz-Mombach mit. Die Personalsituation im Mainzer Taubertsbergbad bezeichnen die zuständigen Stadtwerke als "herausfordernd, aber noch beherrschbar". In Koblenz räumt man ebenfalls Probleme ein. Daher würden einige Stellen durch einen externen Personaldienstleister besetzt.
Die Stadt Kaiserslautern teilt auf Anfrage mit, der Fachkräftemangel habe leider sehr große Auswirkungen. Wenn überhaupt, könnten Fachkräfte wie Schwimm-Meister mit unbefristeten Stellen gewonnen werden, aber auch das sei schwierig geworden. Der Badebetrieb werde derzeit neben den Fachkräften mit Werkstudenten und DLRG-Kräften gewährleistet. Größere Personalausfälle wären nicht so einfach zu kompensieren, so die Stadt.
Auch Ludwigshafen fehlen nach Angaben eines Stadtsprechers Bademeister. Eine Folge sei, dass das Baden am Weiher voraussichtlich nur an Wochenenden möglich sein werde. Denn nur dann erhalte das städtische Personal Unterstützung durch die DLRG Oggersheim. Beim bademaxx-Freibad in Speyer sind einer Sprecherin zufolge derzeit alle Stellen besetzt. Es sei wie bei anderen Bädern, eine Herausforderung Auszubildende zu finden. Im Fall personeller Engpässe müsse man die Öffnungszeiten anpassen.
Bei den von den Stadtwerken Trier betriebenen Freibädern werden zur Freibadsaison noch dringend Aushilfen in Form von Kassenkräften sowie in der Wasseraufsicht (mit Rettungsschwimmabzeichen in Silber) benötigt. Die Prüfung für das Rettungsschwimmabzeichen in Silber könne vor Ort abgenommen werden.
Diskussionsstoff - Soll "oben ohne" erlaubt sein
Als Frau "oben ohne" schwimmen? In einigen deutschen Freibädern ist das inzwischen ausdrücklich erlaubt. Die Stadt Landau wird zumindest das Sonnenbaden "oben ohne" dulden. Das hat die Stadt nach einer Umfrage in den Sozialen Medien zum Thema "oben-ohne-Schwimmen" entschieden.
In Landau und Wörth erlaubt, in Speyer verboten Die Pfalz diskutiert: Im Schwimmbad oben ohne?
Als Frau oben ohne schwimmen - in einigen deutschen Freibädern ist das inzwischen ausdrücklich erlaubt. Aber wie sieht es in den Pfälzer Schwimmbädern aus?
Wir haben bei einigen weiteren Städten in Rheinland-Pfalz angefragt, wie sie mit der "oben ohne"-Frage umgehen.
