Kinder und Jugendliche sprechen kaum Dialekt
Allemannisch, Schwäbisch, Fränkisch oder Kurpfälzisch: Baden-Württemberg ist eine Hochburg der Mundarten. Noch. Denn aus einer seit längerer Zeit bestehenden Befürchtung, wird jetzt wissenschaftliche Gewissheit: Der Nachwuchs in Baden-Württemberg spricht immer weniger Dialekt. Das hat ganz aktuell eine Studie des Tübinger Ludwig-Uhland-Instituts an knapp 13.500 Kindern und Jugendlichen gezeigt.
Wodurch werden Dialekte diskriminiert?
Wer nicht Hochdeutsch spricht, werde bei uns stigmatisiert und benachteiligt, sagt Klausmann. Das zeige sich sowohl in der Schule bei der Notenvergabe als auch im Berufsleben.
Alte Orts-Mundarten gehen verloren Tübinger Studie: Lob kann gefährdeten Dialekt bei Kindern bewahren
Jungen und Mädchen in Baden-Württemberg sprechen kaum noch Dialekt. Das hat eine landesweite Studie der Universität Tübingen ergeben. Wichtig sei die Einstellung zum Dialekt.
Dialekt oder Hochdeutsch: keine Frage der Bildung
Autor der Studie ist der Sprachforscher Hubert Klausmann. Er ist in Freiburg geboren, hat als Lehrer gearbeitet und ist heute wissenschaftlicher Leiter der Tübinger Arbeitsstelle "Sprache in Südwestdeutschland". Klausmann findet diese Entwicklung bedenklich und kritisiert, dass Mundartsprecher nach wie vor diskriminiert werden.
Man brauche nicht das Hochdeutsch, um intellektuell zu werden oder kulturell ein hohes Niveau zu erreichen, sagt Klausmann.
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Dialekte sind im Südwesten vom Aussterben bedroht. Stefan Giese hat sich eine Welt ohne regionale Mundarten vorgestellt. Sie gefällt ihm nicht.
Ob Dialekte wichtig sind für die regionale Identitätsbildung oder "unvorteilhaft" für die Vorbereitung auf eine globalisierte und vernetzte Welt und wie es inzwischen um die 2018 von Ministerpräsident Winfried Kretschmann gestartete Dialektinitiave steht, darüber sprecht Hubert Klausmann in SWR1 Leute.