Der Schriftzug "Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr" an einer Hauswand in Mayschoß, auf der vom Schlamm verstaubten Straße fährt ein Wasserwerferwagen der Polizei (Foto: SWR)

Die Lage im Flutgebiet

Die Entwicklungen bis zum 8. Oktober zum Nachlesen:

Stand

Die Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe in RLP kommen voran. Unterdessen läuft die politische Aufarbeitung des Hochwassers. Die Entwicklungen bis zum 8. Oktober

Freitag, 8. Oktober

+++ Helfer-Shuttle dementiert Gerüchte über Rechnungen +++
21:00 Uhr

Die Organisatoren des Helfer-Shuttle im Ahrtal dementieren auf den sozialen Medien und auf ihrer Webseite Gerüchte, sie würden für ihre Dienste Geld von den Flutopfern verlangen.

+++ Machbarkeitsstudie für Siedlungsflächen in Ahrbrück +++
18:30 Uhr

Das rheinland-pfälzische Innenministerium hat eine Machbarkeitsstudie in Ahrbrück (Landkreis Ahrweiler) gestartet - und zwar zur Umwandlung eines ehemaligen Werksgeländes der Firma Brohl Wellpappe. Auf dem Gelände sollen Ersatzsiedlungsflächen für Betroffene der Flutkatastrophe geschaffen werden. Das teilte die Wiederaufbaubeauftragte, Nicole Steingaß, mit. "Nach der Flut im Ahrtal können oder wollen einige Menschen künftig nicht mehr an ihren bisherigen Wohnorten bleiben. Wir unterstützen die Kommunen dabei, für diese Menschen neue und sichere Wohnmöglichkeiten in der Nähe ihrer bisherigen Heimat zu schaffen“, sagte sie.

+++ Landrat Pföhler wird in Ruhestand versetzt +++
17:15 Uhr

Der Landrat im von der Flutkatastrophe schwer getroffenen Kreis Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), wird Ende Oktober in den Ruhestand versetzt. Das teilte sein Stellvertreter Horst Gies (CDU) am Freitag unter Berufung auf die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier mit. Spätestens drei Monate danach müsse ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gewählt werden, sagte Gies laut Mitteilung in einer Kreistagssitzung. Den Wahltermin werde die ADD festlegen. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen Pföhler und ein weiteres Mitglied seines Krisenstabes. Dabei geht es um den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen wegen möglicher zu später Warnungen und Evakuierungen.

+++ Deutsche Weinkönigin will das Ahrtal besuchen +++
15:15 Uhr

Die neu gewählte Deutsche Weinkönigin Sina Erdrich will das Ahrtal besuchen. "Sobald es der Terminkalender zulässt, werde ich das auf jeden Fall tun", sagte die 24-Jährige am Freitag am Rande einer Veranstaltung des Badischen Weinbauverbandes. Die Folgen der Flutkatastrophe seien noch lange nicht überwunden, sagte Erdrich. "Sie brauchen auch im nächsten Jahr im Sommer wieder Hilfe", fügte sie mit Blick auf die Winzerinnen und Winzer im Anbaugebiet Ahr hinzu. Sie sei mit der von der Ahr stammenden Weinprinzessin Linda Trarbach befreundet und habe zu dem Thema ein emotionales Verhältnis.

+++ Freie Fahrt auf der Prümbrücke ab dem Nachmittag +++
14:00 Uhr

Die Prümbrücke bei Hermesdorf wird am späten Nachmittag freigegeben. Das teilte Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) mit. Es war die letzte Brücke im Raum Gerolstein, die nach der Flut noch gesperrt war. Damit entfalle eine große Umleitungsstecke nach Bitburg, sagte Schmitt.

+++ Ab Montag Auszahlung Wiederaufbauhilfe +++
12:30 Uhr

Für Flutopfer in Rheinland-Pfalz soll ab nächster Woche Geld aus dem Wiederaufbaufonds von Bund und Ländern fließen. Das teilte die Mainzer Finanzministerin Doris Ahnen (SPD) mit. Rund 8.300 Anträge auf Förderung seien in den vergangenen zwei Wochen bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in Mainz eingegangen. Es gehe meist um verlorenen Hausrat.

+++ Stadt Koblenz bereitet sich auf Starkregenereignisse vor +++
11:45 Uhr

In einzelnen Bereichen der Stadt Koblenz könnte es nach besonders starken und längeren Regenfällen zu Sturzfluten kommen. Das geht aus einer Antwort der Stadt auf eine Anfrage der SPD-Fraktion hervor. Demnach habe das Landesamt für Umwelt eine Gefahrenanalyse zu Sturzfluten nach Starkregen erstellt, die für einzelne Bereiche der Stadt eine hohe Gefährdung ausweist. Nun sollen Karten erstellt werden, in denen die möglichen Auswirkungen einer solchen Sturzflut dargestellt werden. Das Ergebnis dieser Analyse solle den Gremien noch in diesem Jahr vorgestellt werden.

+++ Gimbsheim: Heute Infos über Hochwasser-Rückhalteraum +++
11:00 Uhr

In Gimbsheim (Rheinhessen) können sich Bürger am späten Nachmittag über einen geplanten Hochwasser-Rückhalteraum zwischen Eich und Ludwigshöhe informieren. Es geht um eine Fläche von 850 Hektar, die im Falle eines Extremhochwassers geflutet werden kann. Dazu soll ein neuer, mehr als neun Kilometer langer Deich entstehen, der weit hinter dem eigentlichen Rheinhauptdeich verlaufen soll. Mit ihm wollen die Planer den Hauptdeich entlasten - auch dann, wenn dieser möglicherweise an einer oder mehreren Stellen bricht. Das 80 Millionen-Euro-Projekt ist allerdings umstritten: Anwohner von Gemeinden wie Gimbsheim fürchten, dass durch die Flutung des Geländes der Grundwasserpegel steigen könnte. Mögliche Folge wären vollgelaufene Keller. Aus diesem Grund ist bei der Info-Veranstaltung heute auch ein Versicherungs-Experte dabei.

+++ Wie das Pferd Mitiaro die Flut überlebte +++
7:45 Uhr

Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat viele tragische Geschichten geschrieben. Eine kleine Tröstende ist diese: Ein Pferd wurde vom Hochwasser rund zehn Kilometer abgetrieben - und überlebte.

+++ Zuschüsse für Ferienangebote für Kinder aus den Flutgebieten +++
7:30 Uhr

Das rheinland-pfälzische Familienministerium bezuschusst Herbstferien-Freizeiten für Kinder und Jugendliche, die von der Flutkatastrophe betroffen sind. Das teilte das Ministerium mit. Die zweiwöchigen Herbstferien beginnen an diesem Montag. Allein in den 17 Ahr-Gemeinden seien nach einer Auswertung des Statistischen Landesamtes rund 1.300 Familien mit mehr als 2.200 Kindern betroffen.

Donnerstag, 7. Oktober

+++ Scheuer kündigt mehr Bundesmittel für Schienenverkehr an +++
17:45 Uhr

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat mehrere Orte im Ahrtal besucht. Dabei kündigte er an, dass die Ahrtalbahn wiederaufgebaut und gleichzeitig modernisiert werden soll. Zuerst machte sich Scheuer ein Bild in der Verbandsgemeinde Altenahr und schaute sich die zerstörte Strecke der Ahrtalbahn an. Hier versprach er, dass die Bahnstrecke von Walporzheim bis Ahrbrück wieder aufgebaut und modernisiert werden solle. Die Strecke solle außerdem für eine Elektrifizierung vorbereitet werden. Scheuer sagte, dass zusätzlich zum Wiederaufbaufonds weitere zwei Milliarden für die Infrastruktur in allen Flutgebieten in ganz Deutschland zu Verfügung stehen würden - davon allein 1,3 Milliarden Euro für die Bahn. Bis wann die Ahrtalbahn wieder fahren wird, konnten Scheuer und die Deutsche Bahn nicht konkret sagen. Die Teilstrecke Remagen-Walporzheim soll nach Bahnangaben bis Ende des Jahres wieder in Betrieb genommen werden.

+++ Land will Bundesmittel für Warnsirenen verdoppeln +++
12:30 Uhr

Die rheinland-pfälzische Landesregierung will mehr Geld in die Installation und Modernisierung von Warnsirenen stecken. Geplant sei, das Sirenen-Sonderförderprogramm des Bundes um vier Millionen Euro aufzustocken, teilte das Innenministerium mit. Damit stünden nach Verabschiedung des nächsten Landeshaushalts insgesamt rund acht Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld kann von den Kommunen beantragt werden, die Bundesförderung soll laut Mitteilung bereits in Kürze zur Verfügung stehen. Die Entscheidung über die Landesförderung muss noch der Landtag treffen. Nach der Flutkatastrophe Mitte Juli im Ahrtal und im Raum Trier war Kritik am bisherigen Warnsystem laut geworden. Als eine Konsequenz daraus sollen nun wieder mehr Warnsirenen installiert werden.

+++ Ahrtalbahn soll auf Teilstrecke wieder fahren +++
11:15 Uhr

Eine Teilstrecke der flutgeschädigten Ahrtalbahn soll möglichst bis Jahresende wieder eingleisig in Betrieb genommen werden. Angestrebt werde dies zwischen Remagen und Walporzheim, teilte der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) vor einem geplanten Besuch von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) im hochwassergeschädigten Ahrtal mit. Walporzheim ist ein Stadtteil der Kurstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler - ebenso wie Heimersheim, wo am beschädigten Bahnhof Bauarbeiten laufen. Für den Rest der insgesamt rund 30 Kilometer langen Ahrtalbahn flussaufwärts von Walporzheim bis Ahrbrück lässt sich laut SPNV-Nord-Verbandsdirektor Thorsten Müller noch keine Prognose abgeben. Dafür seien zu viele Bahnbrücken zerstört worden.

+++ Wie geht es für die Sportvereine im Ahrtal weiter? +++
10:00 Uhr

90 Vereine an der Ahr und in der Eifel sind von der Flutkatastrophe betroffen. Die Schäden an den Sportanlagen belaufen sich Berechnungen zufolge auf rund 25 Millionen Euro. Plätze wurden weggespült, Vereinsheime zerstört. Die Sportvereine blicken mit gemischten Gefühlen in die Zukunft.

+++ Bundesverkehrsminister besucht das Ahrtal +++
4:00 Uhr

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) besucht heute das flutgeschädigte Ahrtal. Nach Angaben seines Ministeriums will Scheuer in Altenahr und Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Kommunalpolitikern und Experten über die Zerstörungen und den Neubau von Verkehrswegen sprechen. Bei der Sturzflut nach extremem Starkregen am 14. und 15. Juli waren im engen Ahrtal 133 Menschen getötet worden. Viele Gebäude und Straßen sowie auch Schienen der Ahrtalbahn wurden zerstört.

Mittwoch, 6. Oktober

+++ Wiedereröffnung Bäckerei: Ein Stück Normalität im Flutgebiet +++
20:15 Uhr

Nach drei Monaten gibt es in Mayschoß nun wieder frische Brötchen: Bäckermeister Wido Ockenfels hat am Morgen seine Bäckerei wieder eröffnet.

+++ Senioren im Flutgebiet haben es schwer +++
18:30 Uhr

Keine Wohnung, keine Heizung, keine Kochgelegenheit - Flutopfer brauchen viel Kraft, um den Alltag zu meistern. Kraft, die viele ältere Menschen kaum mehr aufbringen können.

+++ Festival "Klangwelle" sammelt Geld für die Flutopfer +++
17:30 Uhr

In Bonn beginnt am Abend das Licht- und Klangfestival "Klangwelle". Bei der Benefizveranstaltung soll Geld für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal gesammelt werden. Nach Angaben der Veranstalter wurden im Vorfeld mehr als 15.000 Tickets für die Konzertreihe verkauft. Vor sieben Jahren war das Festival von Bonn nach Bad Neuenahr-Ahrweiler gezogen, wo es im Kurpark veranstaltet wurde. 2020 musste die Veranstaltung wegen der Pandemie ausfallen; die Hochwasserkatastrophe machte nun auch die Planungen für dieses Jahr zunichte. So sei die Idee entstanden, kurzfristig nach Bonn umzuziehen, so die Organisatoren. Auf einer freien Fläche am Post Tower ist an den kommenden acht Abenden eine Show mit Wasserfontänen, Feuer, Laser, Licht und Musik zu sehen.

+++ Wiederaufbau in Hochwassergebieten wird wissenschaftlich begleitet +++
15:45 Uhr

Der Wiederaufbau in den Hochwasser-Katastrophengebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen soll von wissenschaftlicher Seite begleitet werden. "Unser Ziel muss sein, dass die Regionen in Zukunft widerstandsfähiger gegenüber Extremwetter und weiteren Folgen des Klimawandels sind. Dafür setzen wir auch auf Forschung und Innovation", sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Mittwoch. Für ein entsprechendes Begleitgremium aus Wissenschaftlern und für Forschungsprojekte stellt das Ministerium fünf Millionen Euro bereit. Mitarbeiten sollen Experten unter anderem aus der Klimaforschung und der Stadtplanung.

+++ Land will Elektrifizierung der Eifelstrecke +++
16:15 Uhr

Das rheinland-pfälzische Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität plant gemeinsam mit der Deutschen Bahn, die vom Hochwasser stark beschädigte Eifelstrecke zwischen Trier und Köln zu elektrifizieren. Das bestätigte eine Sprecherin auf SWR-Anfrage. Gerade aus Klimaschutzgründen sei es das Ziel des Ministeriums, die Strecke beim Wiederaufbau mit elektrischen Oberleitungen auszustatten. Man sei in engem Austausch mit der Deutschen Bahn, die als Eigentümerin der Infrastruktur derzeit die Voraussetzungen für eine Elektrifizierung der Strecke prüfe. Sobald es hier in nächster Zeit grünes Licht durch die Bahn gebe, werde das Ministerium einen Antrag auf Förderung stellen.

+++ Geologe kritisiert Bebauungskarten für das Ahrtal +++
14:30 Uhr

Die neuen Bebauungskarten des Landes für das vom Hochwasser getroffene Ahrtal sorgen für Kritik. Laut dieser Karten dürfen 34 Häuser nicht mehr aufgebaut werden. Zu wenige, sagt der Geologe Dr. Thomas Roggenkamp von der Universität Bonn. Die Hochwassergefahr sei auch für viele andere Häuser in den Flussauen zu hoch, um dort Häuser wieder aufzubauen.

+++ Zahl der Helfer im Ahrtal sinkt vor dem Winter +++
11:15 Uhr

Auch knapp drei Monate nach der Flutkatastrophe kommen immer noch viele auswärtige freiwillige Helfer ins Ahrtal. Waren es am Anfang noch mehr als 2.500 Helferinnen und Helfer an einem Tag, stabilisiert sich die Zahl jetzt bei 400 bis 500 pro Werktag, sagte Bus-Shuttle-Gründer Marc Ulrich. Irgendwann seien die meisten beschädigten Häuser entkernt. Beim Wiederaufbau von Häusern, der vom Bund-Länder-Flutfonds mit je bis zu 80 Prozent und in Härtefällen bis zu 100 Prozent finanziert werden soll, könnten meist nur noch Fachfirmen weiterhelfen.

Dienstag, 5. Oktober

+++ Immer mehr Haushalte wieder mit Gasanschluss +++
21:00 Uhr

Im Ahrtal werden immer mehr Häuser ans Erdgasnetz angeschlossen. Wie der Energieversorger Mittelrhein evm mitteilte, wurde eine zweite Ahrquerung hergestellt. Damit könnten in den nächsten Tagen Heppingen, Gimmigen, Kirchdaun und Grafschaft-Bengen wieder ans Netz gehen, hieß es.

+++ Koordinierungs-Gesellschaft im Ahrtal beschlossen +++
13:00 Uhr

Der Kreis- und Umweltausschuss des Landkreises Ahrweiler hat mit Stimmen aus allen Fraktionen die Gründung einer Gesellschaft zum Wiederaufbau des Ahrtals beschlossen. Diese soll vor allem koordinierende Funktion haben und die Ideen der Zukunftskonferenz weiterentwickeln. Ziel der Gesellschaft sei es, verschiedene Verantwortliche miteinander zu vernetzen. Dazu zählen neben den Kommunen auch Land, Bund und überregionale Institutionen wie Telekomunikationsanbieter und die Bahn. Die sogenannte Innovationsgesellschaft Wiederaufbau Ahr soll die Rechtsform GmbH bekommen, um flexibel handeln zu können.

+++ Viele Fußballplätze im Ahrtal sind unbespielbar +++
11:45 Uhr

Entwurzelte Bäume, Schutt und Trümmer - alles Dinge, die man nicht auf einem Sportplatz vermutet, die aber nach der Flut dort zu finden waren. Viele Fußballplätze im Ahrtal sind unbespielbar und das noch für unbestimmte Zeit. Wie geht es für die Vereine jetzt weiter?

Montag, 4. Oktober

+++ Mobile Lichtmasten im Ahrtal +++
16:45 Uhr

Nachdem die Flutkatastrophe im Ahrtal auch die Straßenbeleuchtung zerstört hat, gibt es jetzt eine provisorische Lösung. Jetzt werden vom THW und Netzbetreiber Westnetz nach eigenen Angaben mobile Lichtmasten aufgestellt. Vor allem an wichtigen Orten wie Bushaltestellen, Brücken oder Marktplätzen gab es bisher in den Orten der Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr kaum oder gar kein Licht. Die ersten der 50 Lichtmasten stehen schon in Mayschoß, Rech, Insul und Schuld. Die nächsten sollen in Altenahr, Antweiler, Dernau, Fuchshofen, Hönningen und Lind aufgebaut werden.

+++ Bewältigung Flutkatastrophe wieder bei Kreisverwaltung Ahrweiler +++
16:30 Uhr

Die Bewältigung der Flutkatastrophe im Ahrtal liegt seit heute wieder in den Händen der Kreisverwaltung Ahrweiler. Kurz nach der Flutkatastrophe hatte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, kurz ADD, diese Aufgabe übernommen. Die dramatische Lage sei für den Kreis nicht allein zu bewältigen gewesen, so der erste Kreisbeigeordnete Horst Gies (CDU). Nur durch die Übernahme durch die ADD sei eine Hilfe möglich gewesen. Mittlerweile sei die unmittelbare Gefahrenlage in allen betroffenen Ortschaften aber beendet.

+++ Bundespräsident Steinmeier kommt ins Ahrtal +++
14:15 Uhr

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) wird am kommenden Sonntag das von der Flut zerstörte Ahrtal besuchen. Das teilte die rheinland-pfälzische Staatskanzlei mit. Steinmeier wolle Betroffene und Helfende treffen und sich ein Bild vom Wiederaufbau machen. Geplant sei, dass der Bundespräsident nach Ahrweiler, Mayschoß und in die Verbandsgemeinde Grafschaft kommt. Begleitet werde er von der stellvertretenden Ministerpräsidentin Anne Spiegel (Grüne), so die Staatskanzlei. Auch Innenminister Roger Lewentz (SPD) werde dabei sein.

+++ Eintrittskarten für abgesagte Landesgartenschau werden zurückerstattet +++
14:15 Uhr

Seit heute können gekaufte Eintrittskarten für die abgesagte Landesgartenschau in Bad Neuenahr-Ahrweiler zurückgegeben werden. Wie die Landesgartenschaugesellschaft mitteilte, wird den Ticketinhabern das Geld zurück überwiesen. Eine Erstattung kann nur persönlich im ehemaligen Servicecenter der Landesgartenschau in Bad Neuenahr-Ahrweiler beantragt werden. Die Veranstaltung hätte 2023 stattfinden sollen und wurde wegen der Flutkatastrophe abgesagt.

+++ Hochwasserdeich bei Neuwied wird saniert +++
13:45 Uhr

Neuwied bekommt jetzt eine moderne Deichanlage. Bei einem extremen Hochwasser wäre der 90 Jahre alte Rheindeich nicht mehr sicher, so die zuständige Landesbehörde.

+++ Neues Ahrtalradio im Flutgebiet darf länger senden +++
12:30 Uhr

Das neue Lokalradio "Ahrtalradio" im flutgeschädigten Ahrtal darf länger senden. Der am 4. September begonnene Sendebetrieb auf UKW kann bis zum 2. Januar 2022 fortgesetzt werden, wie die Medienanstalt Rheinland-Pfalz mitteilte.

Laut der Medienanstalt will das Ahrtalradio "den Wiederaufbau der Region unterstützen, die Menschen motivieren, unterhalten, Bindeglied sein für alle ohne Smartphone und Internetzugang sowie aktiv Hilfestellung leisten bei sich aus der Flutkatastrophe ergebenden Fragen und Problemen". Es gehe auch um Faktenchecks und Warnungen vor Betrugsversuchen etwa von falschen Polizisten und Statikern.

+++ Bis Dezember entstehen 42 Tiny-Houses für Flutopfer +++
11:00 Uhr

Demnächst entstehen 42 sogenannte Tiny-Houses in Sinzig und Bad Bodendorf - mit Spendengeldern aus der Aktion "Deutschland hilft". "Damit ist es uns möglich, für rund 90 von der Flut betroffene Personen Wohnraum in der Nähe ihrer bisherigen Wohnung bereitzustellen", so der Sinziger Bürgermeister Andreas Geron (parteilos). Aufgestellt werden die Häuser in Sinzig in der Kölner Straße sowie im Kurpark in Bad Bodendorf. Eine erste Lieferung ist für Anfang November vom Hersteller angekündigt worden, so dass die Betroffenen – wenn alles nach Plan geht - im Dezember einziehen können. Auch die Errichtung der Infrastruktur erfolgt über Spendengelder.

+++ Bürgerversammlungen zum Wiederaufbau von Wohnhäusern starten +++
6:45 Uhr

Betroffene der Flutkatastrophe im Ahrtal können sich ab heute darüber informieren, wo sie Häuser neu beziehungsweise wiederaufbauen dürfen und wo nicht. Nach Angaben der zuständigen Struktur- und Genehmigungsdirektion gibt es dafür in den kommenden Wochen täglich Bürgerversammlungen an der Ahr. Die Direktion hat das Überschwemmungsgebiet an der Ahr im Kreis Ahrweiler neu abgegrenzt und entsprechende Karten erstellt. Auf diesen ist dargestellt, wo zum Beispiel wieder neu aufgebaut werden darf und unter welchen Auflagen. Die Karten sollen ab heute in Bürgerversammlungen vorgestellt werden. Dazu fahren Experten der Direktion in die von der Flut betroffenen Orte. Wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) mitgeteilt hatte, können Bewohner an den Terminen nachfragen, was die Überschwemmungsgebiete für ihre jeweilige Straße bedeutet. Die Versammlungen sollen drei Wochen lang täglich stattfinden.

Bad Neuenahr-Ahrweiler

Wiederaufbau nach der Flut Das bedeuten die neuen Überschwemmungsgebiete für das Ahrtal

Das Land hat neue Hochwasserzonen entlang der Ahr ausgewiesen. Sie zeigen, wo neu- beziehungsweise wieder aufgebaut werden darf und wo nicht.

Am Nachmittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Sonntag, 3. Oktober

+++ Polizisten und Integrationsbeiräte kicken für die Flutopfer +++
20:00 Uhr

Am Tag der Deutschen Einheit gab es in Alzey ein eher ungewöhnliches Fußballspiel: Im Mittelpunkt stand ausnahmsweise nicht das Ergebnis, sondern der gute Zweck. Denn das Spiel war einerseits eine Geste im Sinne der Integration und zugleich eine Spendenaktion für die Opfer der Flutkatastrophe.

+++ Keine technischen Probleme bei Anlauf der Wiederaufbauhilfe +++
4:15 Uhr

Die Startphase für die Anträge auf Wiederaufbauhilfe nach der Flutkatastrophe im Norden und Westen von Rheinland-Pfalz ist nach Angaben des Finanzministeriums gut verlaufen. In den ersten Tagen habe es keine Probleme bei der technischen Abwicklung gegeben, teilte das Ministerium mit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der zuständigen Investitions- und Strukturbank (ISB) prüften zurzeit die eingereichten Anträge. Außerdem stünden sie Ratsuchenden an einer Hotline zur Verfügung. Die Servicestelle ist auch am Wochenende besetzt. Bislang gingen den Angaben zufolge bei der ISB rund 5.000 Anträge für Wiederaufbauhilfe ein. Die von der Sturzflut Mitte Juli betroffenen Privatleute, Unternehmen, Landwirte, Winzer, Gemeinden und Vereine in Rheinland-Pfalz können seit vergangenem Montag Geld für den Wiederaufbau beantragen.

Samstag, 2. Oktober

+++ So helfen Freiwillige den Ahr-Winzern +++
18:30 Uhr

Selbst aus Nordrhein-Westfalen kommen Freiwillige, um den Winzern an der Ahr bei der Weinlese zu helfen. Aber auch der Tourismus ist ein Baustein, um die Region beim Wiederaufbau zu unterstützen. Deshalb locken die Winzer an den Wochenenden Wanderer mit Weinständen in die Weinberge.

+++ Großes Interesse an Fluthilfe-Portal des Handwerks +++
17:30 Uhr

Im Fluthilfe-Portal des Handwerks für das Ahrtal sind mittlerweile 1.270 Angebote von Handwerkern eingegangen. Das teilte die Handwerkskammer Koblenz vier Wochen nach dem Start der Internetseite mit. Der Sprecher der Handwerkskammer, Jörg Diester, sagte: "Es gibt nach wie vor unglaubliche Hilfsbereitschaft." Seit einem Relaunch der Seite können sich auch Sachverständige dort melden. Außerdem gibt es nun eine Funktion, mit der Anbietende eintragen können, wann sie zur Verfügung stehen. Der Internet-Auftritt werde ständig weiterentwickelt, sagte Diester.

+++ Mehr Seelsorger für das Ahrtal +++
8:30 Uhr

Das Bistum Trier will mehr Seelsorger und Seelsorgerinnen im Ahrtal einsetzen. Auch an Strukturen für die weitere Begleitung in den kommenden Jahren werde gearbeitet, beispielsweise der Einrichtung einer traumasensiblen Seelsorge, sagte die Projektkoordinatorin. Rund 100 Männer und Frauen aus dem gesamten Bistum - Pastoralreferenten, Gemeindereferenten, Diakone und Priester - unterstützen seit der Flutkatastrophe im Juli die hauptamtlichen Pastoralteams vor Ort.

Ahrweiler

Psychologische Hilfe dringend notwendig Seelsorge-Hotline für Flutopfer im Ahrtal

Schon Außenstehenden fehlen angesichts der Flutkatastrophe im Ahrtal die Worte. Wie mag es erst den Menschen gehen, die unmittelbar betroffen sind, die Angehörige und ihr Zuhause verloren haben?

+++ Provisorische Heizlösungen in Trier-Ehrang +++
6:30 Uhr

Viele Betroffene der Hochwasserkatastrophe in Trier-Ehrang müssen zu Beginn der Heizperiode auf provisorische Lösungen zurückgreifen. Wie die Stadtwerke Trier auf Anfrage des SWR mitteilten, konnten bislang 53 von über 200 Häusern an das Erdgasnetz angeschlossen werden. Zusätzlich zu den eigenen Tiefbaueinheiten seien vier Bauunternehmen im Einsatz. Dort, wo Leitungen liegen, schließen sie die Häuser an das Netz an. Dort, wo noch keine Leitungen liegen, weil bislang mit Öl geheizt wurde, muss das Netz erst ausgebaut werden. Die Arbeiten würden voraussichtlich im Januar abgeschlossen, so eine Sprecherin. Laut dem Ehranger Ortsvorsteher Berti Adams gibt es provisorische Lösungen mit Gasflaschen oder Gastanks.

+++ Großes Interesse an Fluthilfe-Portal des Handwerks +++
4:00 Uhr

Der neue Internetauftritt des Handwerks, mit dem die Hilfe für das flutgeschädigte Ahrtal gesteuert wird, kommt gut an. Rund vier Wochen nach ihrem Start seien dort etwa 1.270 Angebote von Handwerkern aus ganz Deutschland verzeichnet, sagte der Sprecher der Handwerkskammer Koblenz, Jörg Diester. Im Mittelpunkt stünden derzeit noch die dringlichsten Aufgaben, die mit dem Trocknen von Gebäuden zu tun hätten und für die Fenster- und Türenbauer gebraucht würden, berichtete er. Angelaufen sei auch die Arbeit in den Bereichen Sanitär, Heizung und Klimatechnik. Inzwischen gibt es auch eine Funktion, mit der Anbietende den Zeitraum eintragen können, wann sie zur Verfügung stehen. Der Internet-Auftritt werde ständig weiterentwickelt, so Diester.

Freitag, 1. Oktober

+++ Neues Büro zum Wiederaufbau der Straßen im Ahrtal +++
20:00 Uhr

Durch die Flutkatastrophe ist im Straßennetz im Ahrtal ein Schaden von rund 250 Millionen Euro entstanden. Nun gehe es darum, die Straßen wieder mit aktuellen technischen Standards aufzubauen, sagte die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) bei der Vorstellung des neuen Projektbüros "Wiederaufbau Ahrtal". Das Büro des Landesbetriebs Mobilität soll bis zum Jahresende in Sinzig 33 Container bekommen. 35 Mitarbeiter sollen sich dort um den Wiederaufbau des Straßennetzes im Ahrtal kümmern.

+++ Bistum Trier will Seelsorge im Ahrtal ausweiten +++
17:00 Uhr

Das Bistum Trier erwartet einen verstärkten Bedarf an Seelsorge im besonders betroffenen Ahrtal. "Wir entwickeln derzeit Konzepte, wie wir den zusätzlichen Einsatz an der Ahr verstetigen und eine verlässliche Seelsorge-Begleitung abgestimmt auf die Bedürfnisse vor Ort über den Winter sicherstellen können", sagte Projektkoordinatorin Sarah Engels. Auch an Strukturen für die weitere Begleitung in den kommenden Jahren werde gearbeitet, beispielsweise solle eine traumasensible Seelsorge angeboten werden. Die Diözese organisiert derzeit, dass tageweise zusätzliche Seelsorgerinnen und Seelsorger in den betroffenen Gebieten sind. Etwa 100 von ihnen unterstützen seit der Flutkatastrophe die Pastoralteams im Ahrtal.

+++ Behelfsbrücke bei Speicher ist freigegeben +++
13:15 Uhr

Die Behelfsbrücke über die Kyll bei Speicher ist freigegeben. Die ursprüngliche Brücke hatte die Flut im Juli mitgerissen.

+++ Behelfsbrücke bei Speicher wird freigegeben +++
9:45 Uhr

Die Behelfsbrücke über die Kyll bei Speicher soll am Vormittag (11.00 Uhr) freigegeben werden. Wie der Landesbetrieb Mobilität mitteilte, nimmt zuvor die Polizei die Brücke ab. Die ursprüngliche Brücke hatte die Flut im Juli mitgerissen. Das Technische Hilfswerk hatte die Brücke aus rund 3.800 Einzelteilen vor Ort zusammengebaut.

+++ Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe nimmt Arbeit auf +++
4:00 Uhr

Der Untersuchungsausschuss des Mainzer Landtags zur Flutkatastrophe startet mit seiner Arbeit. Die erste Sitzung ist nicht öffentlich. Der Ausschuss geht auf einen Antrag der CDU-Opposition zurück. Er soll die Abläufe, vor, während und nach der Sturzflut klären - vor allem aber auch die politische Verantwortung. Zuletzt gab es vor mehr als zehn Jahren einen U-Ausschuss des Landtags

+++ B267 im Ahrtal noch lange unterbrochen +++
3:45 Uhr

Die von der Flut beschädigte Rotweinstraße im Ahrtal wird noch lange eine markante Lücke haben. Das Hochwasser im Juli hatte die Strecke (B267) bei Altenahr neben einem Tunnel völlig weggerissen. Das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium rechnet mit einer provisorischen Auffüllung der Straßenlücke für den Verkehr noch "in diesem Jahr". Die endgültige Reparatur der Fahrbahn werde aber erst im Frühjahr 2022 erwartet. "Der gesamte Verlauf der B 267 ist in großen Teilen zerstört und muss erneuert werden", hieß es weiter. Die Bundesstraße führt durch das Ahrtal von Altenahr nach Bad Neuenahr-Ahrweiler.

+++ Bürgermeisterin Weigand: "Gute Botschaften" bei Zukunftskonferenz +++
3:00 Uhr

Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, sprach nach der zweiten Zukunftskonferenz nach der Flutkatastrophe von "gemischten Gefühlen". Es habe gute Botschaften gegeben, sagte sie dem SWR (Video). Man wolle die ganze Ahr als Großraum denken. Die Karte zu den neuen vorläufigen Überschwemmungsgebieten, die bei der Konferenz präsentiert wurde, sei ein wichtiger Startpunkt. Auf der anderen Seite gebe es noch viel zu klären. Bei baulichen Veränderungen einzelner Häuser müssten Einzelfallentscheidungen getroffen werden. Für Menschen, die weiter auf ihrem Grundstück leben dürften, aber nicht wollten, gebe es nicht so viele Möglichkeiten, woanders hinzugehen und dafür Hilfe zu bekommen. Baugebiete seien derzeit knapp in der Region.

Donnerstag, 30. September

+++ Rheinland-Pfalz weist Überschwemmungsgebiete für Wiederaufbau aus +++
19:15 Uhr

Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat auf der zweiten Zukunftskonferenz die neu ausgewiesenen Überschwemmungsbiete im Ahrtal präsentiert. Damit kann der Wiederaufbau besser koordiniert werden. Im Landkreis Ahrweiler sollen 16 Infopoints Betroffenen beim Wiederaufbau beraten.

Grafschaft Ringen

Zweite Zukunftskonferenz nach Flutkatastrophe Die meisten Häuser im Ahrtal dürfen wieder aufgebaut werden

34 Häuser dürfen im Ahrtal nicht mehr an Ort und Stelle aufgebaut werden. Das Land hat am Donnerstag in Grafschaft-Ringen die Pläne für den Wiederaufbau des Ahrtals vorgestellt.

+++ Wandernde Handwerker helfen Fachwerkhäuser im Ahrtal retten +++
17:15 Uhr

Die Flut im Ahrtal hat etwa 3.000 Gebäude beschädigt, darunter etliche historische Fachwerkhäuser. Sie müssen nun gerettet werden. Wandergesellen aus ganz Deutschland sind dafür ins Ahrtal gekommen.

+++ Neues Beratungs- und Infocenter in Bad Neuenahr-Ahrweiler +++
14:15 Uhr

In Bad Neuenahr-Ahrweiler eröffnet heute ein neues Beratungs- und Servicecenter. Den Angaben zufolge sollen Betroffene der Flut in dem neuen Servicecenter auch Informationen über Traumatherapie erhalten und bei Versicherungsangelegenheiten unterstützt werden. Das Center ist eine Erweiterung der bestehenden Kreisgeschäftsstelle des DRK. Neben den verschiedenen Serviceleistungen gebe es in dem Center schon jetzt einen Waschsalon, eine Ausgabestelle für Sachspenden und einen städtischen Infopoint.

+++ SWR-Recherche: Offenbar tankten Unberechtigte an "Not-Tankstellen" +++
11:45 Uhr

Im Überflutungsgebiet im Ahrtal kam es bei der Abgabe von kostenlosem Dieselkraftstoff für Einsatzkräfte offenbar zu erheblichen Unregelmäßigkeiten. Das ergaben Recherchen des SWR. Danach wurden an den sogenannten Not-Tankstellen pro Tag tausende Liter Dieselkraftstoff an unberechtigte Personen abgegeben. Die "Not-Tankstellen" waren nach der Flutkatastrophe eingerichtet worden, damit dort Räum- und Einsatzfahrzeuge kostenlos betankt werden konnten. Nach SWR-Recherchen war über mehrere Wochen hinweg offenbar nicht ausreichend kontrolliert worden, welche Fahrzeuge an den Tankstellen betankt werden. Helfer berichteten, dass sie seit längerem darauf hingewiesen hätten, dass Kontrollen hier dringend nötig seien.

+++ Greenpeace warnt nach Ahr-Flut vor Kahlschlägen in Mittelgebirgen +++
5:45 Uhr

Greenpeace hat zweieinhalb Monate nach der tödlichen Flut im Ahrtal vor Kahlschlägen und Monokulturen in den Wäldern von Mittelgebirgen gewarnt. Kahlflächen könnten "langfristig fatale Folgen bei Starkregen haben und müssen vermieden werden, da bewaldete Hänge eine deutlich höhere Stabilität aufweisen", teilte die Umweltorganisation mit. Die Landesregierungen sollten daher "Wälder in steilen Hanglagen größtenteils unter Schutz stellen". Gesunde Wälder ermöglichten, dass Wasser auch nach starken Regenfällen versickert und abfließt, ohne den Hang mit sich zu reißen. Bei Monokulturen und stark bewirtschafteten Wäldern sei der Boden dagegen sehr verdichtet und könne weniger Wasser speichern.

+++ Zukunftskonferenz: Land stellt Pläne für Wiederaufbau im Ahrtal vor +++
4:30 Uhr

Das Land stellt heute in Grafschaft-Ringen seine Pläne für den Wiederaufbau des Ahrtals vor. Bei der zweiten sogenannten Zukunftskonferenz soll es unter anderem um die neuen Überschwemmungsgebiete gehen. Denn noch sind viele Fragen ungeklärt: Zum Beispiel, wie der Hochwasserschutz verbessert werden kann, ob und wie viele der zerstörten Häuser an der Ahr wieder aufgebaut werden dürfen - und falls nicht, wo die Menschen dann leben sollen.

Grafschaft Ringen

Zweite Zukunftskonferenz nach Flutkatastrophe Die meisten Häuser im Ahrtal dürfen wieder aufgebaut werden

34 Häuser dürfen im Ahrtal nicht mehr an Ort und Stelle aufgebaut werden. Das Land hat am Donnerstag in Grafschaft-Ringen die Pläne für den Wiederaufbau des Ahrtals vorgestellt.

Mittwoch, 29. September

+++ Vierte Behelfsbrücke im Ahrtal für den Verkehr freigegeben +++
17:45 Uhr

In Bad Neuenahr-Ahrweiler ist am Nachmittag eine weitere Behelfsbrücke über die Ahr für den Verkehr freigegeben worden. Jetzt können nach Angaben des Technischen Hilfswerks (THW) Autos über die zweispurige Brücke am Ahrtor fahren. THW-Mitarbeiter haben die 51 Meter lange Stahlkonstruktion in den vergangenen Tagen zusammengebaut und Stück für Stück über die Ahr geschoben. Es sei die vierte große THW-Behelfsbrücke im Ahrtal, teilte die Organisation mit. Der Bau weiterer Brücken werde zurzeit vorbereitet. Bei der Flutkatastrophe Mitte Juli wurden im Ahrtal mehr als 80 Brücken beschädigt oder zerstört.

+++ 170 Mobilheime für das Ahrtal +++
16:15 Uhr

Mit finanzieller Unterstützung von "Aktion Deutschland Hilft" entstehen in den nächsten Wochen in den Städten Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie in der Verbandsgemeinde Altenahr insgesamt 170 Mobilheime. Sie werden als Übergangslösung für Familien, deren Häuser besonders stark beschädigt sind, aufgestellt. Die Kommunen prüfen, wer von den betroffenen Familien am meisten auf so ein Mobilheim angewiesen ist. Die Menschen im Ahrtal könnten auf diese Weise den Winter überstehen, ihre sozialen Kontakte und Bindungen behalten und was besonders wichtig sei, in der Region bleiben, sagte Cornelia Weigand, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr (parteilos).

+++ Wahl an der Ahr: Hohe Wahlbeteiligung dank Unterstützung +++
15:45 Uhr

Die Menschen an der Ahr haben bei der Bundestagswahl trotz der widrigen Umstände in hohem Maße von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Das teilte Landeswahlleiter Marcel Hürter mit. Mit 71 Prozent in Bad Neuenahr-Ahrweiler und 74 Prozent in der Verbandsgemeinde Altenahr lag die Wahlbeteiligung etwas unter dem Landesdurchschnitt. "Das sind angesichts der zerstörten Infrastruktur und der erheblichen Anspannung, unter der die Menschen nach der Katstrophe stehen, bemerkenswerte Zahlen", so Hürter. Viele hätten per Briefwahl abgestimmt. Dabei hätten auch die Wahlbusse eine große Rolle gespielt.

+++ VG Saarburg-Kell: Mehr Investitionen in Hochwasserschutz +++
11:15 Uhr

Die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell will in den kommenden Jahren weiter in den Hochwasserschutz investieren. Hintergrund sei das verheerende Hochwasser Mitte Juli, teilte die Verbandsgemeinde mit. In den Ortsgemeinden sollen noch mehr Bäche renaturiert werden, um die Überschwemmungsgefahr zu reduzieren. Außerdem sollen Hauseigentümer über private Maßnahmen zum Hochwasserschutz verstärkt informiert werden.

+++ Kreis weitet psychologische Hilfe zur Aufarbeitung der Katastrophe aus +++
11:15 Uhr

Der Kreis Ahrweiler hat seine Hilfe bei der Aufarbeitung der Flutkatastrophe im Juli aufgestockt. Der Runde Tisch "Soziale Infrastruktur" hat nun vier Arbeitsgruppen gebildet, wie die Kreisverwaltung in Bad Neuenahr-Ahrweiler mitteilte. Diese befassten sich mit Kinder-, Jugend- und Familienbildungsarbeit, mit der Unterstützung von Senioren und psychosozialer Begleitung von Kindern, Jugendlichen, Familien und Erwachsenen. Viele Menschen seien aus dem Gleichgewicht gebracht worden, hieß es. Gemeinsam mit verschiedenen Organisationen gehe es darum, dass sie das Erlebte verarbeiten könnten. Ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit des Runden Tischs sei das Beratungsmobil. Dabei bieten seit Mitte September Experten in einem umgebauten Reisebus an verschiedenen Orten im Ahrtal kostenlose Unterstützung für traumatisierte Anwohner an.

+++ Ahrwinzer brauchen Helfer für Traubenlese - Täglicher Shuttle +++
11:00 Uhr

Die Ahrwinzer-Hilfe benötigt derzeit dringend Helfer für die Traubenlese. Wer mitmachen will und fit für die Steillagen im Weinberg ist, kann ab sofort ohne Anmeldung zum Helfen anreisen - auch ohne Vorerfahrung im Weinbau.Treffpunkt: Parkplatz - Innovationspark Rheinland (Einfahrt über A61, Ausfahrt Grafschaft-Ringen), Uhrzeit: 7.30 Uhr. Der Winzer-Shuttle fährt zur Lesezeit früher als der reguläre Helfer-Shuttle. Wichtig ist festes Schuhwerk, Gartenschere (falls vorhanden), eigene Verpflegung und Regenjacke.

+++ Weitere Behelfsbrücke wird für den Verkehr freigegeben +++
7:45 Uhr

In Bad Neuenahr-Ahrweiler wird am Mittwochnachmittag eine weitere Behelfsbrücke über die Ahr für den Verkehr freigegeben. Ab 14 Uhr können nach Angaben des Technischen Hilfswerks (THW) die ersten Autos über die zweispurige Brücke am Ahrtor fahren. THW-Mitarbeiter haben die 51 Meter lange Stahlkonstruktion den Angaben zufolge in den vergangenen Tagen zusammengebaut und Stück für Stück über die Ahr geschoben. Es sei die vierte große THW-Behelfsbrücke im Ahrtal, teilte die Organisation mit. Der Bau weiterer Brücken werde zurzeit vorbereitet. Bei der Flutkatastrophe Mitte Juli wurden im Ahrtal mehr als 80 Brücken beschädigt oder zerstört.

+++ Bargeldversorgung im Ahrtal größtenteils wieder hergestellt +++
6:45 Uhr

Die Menschen im Ahrtal können in den meisten von der Flut betroffenen Orten wieder Bargeld abheben. Nach Angaben der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel und der Kreissparkasse Ahrweiler sind vielfach wieder Geldautomaten aufgestellt worden. Allerdings noch nicht in Mayschoß und Altenahr, so die Kreissparkasse. Dort sollen ab Mitte Oktober wieder Automaten einsatzbereit sein. Außerdem seien mobile Sparkassenbusse im Ahrtal unterwegs. Nach Angaben der Volksbank sind die Filialen in Antweiler und Altenahr noch geschlossen. In Altenahr soll so schnell wie möglich aber ein mobiler Geldautomat aufgestellt werden. Bei beiden Banken können Kunden inzwischen auch wieder auf ihre Schließfächer zurückgreifen. Allerdings sei Wasser und Schmutz in die Fächer eingedrungen, heißt es von der Kreissparkasse. Bei der Flut verlorene Giro- oder Kreditkarten seien schnell ersetzt worden, so Kreissparkasse und Volksbank.

+++ Wiederaufbau mit erneuerbaren Energien geplant +++
5:45 Uhr

Wissenschaftler haben ein Konzept entworfen, wie das von der Flutkatastrophe getroffene Ahrtal zur Modellregion für umweltfreundliche Energieversorgung werden könnte. Doch wie realistisch ist das?

Dienstag, 28. September

+++ Knapp 2.000 Anträge auf Wiederaufbauhilfe eingegangen +++
17:15 Uhr

Nach der Flutkatastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz sind am ersten Tag des neuen Verfahrens rund 1.900 Anträge auf Wiederaufbauhilfe eingegangen. Das teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach der Kabinettssitzung mit. Die von der Sturzflut Mitte Juli betroffenen Privatleute, Unternehmen, Landwirte, Winzer, Gemeinden und Vereine in Rheinland-Pfalz können seit Montag Geld für den Wiederaufbau beantragen. 65.000 Menschen sind von der Flut betroffen, mehr als 40.000 allein im Ahrtal.

Rheinland-Pfalz

15 Milliarden Euro für Flutopfer in RLP Tausende Anträge für Wiederaufbauhilfe eingegangen

Flutopfer in Rheinland-Pfalz sollen einfach an Geld für den Wiederaufbau kommen. Seit Montag, dem 27. September können die Anträge gestellt werden. Rund 5.000 sind bislang eingegangen.

+++ DRK zahlt erneut Soforthilfen an Betroffene der Flut +++
12:30 Uhr

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zahlt erneut Soforthilfen an Betroffene der Flutkatastrophe aus. Das Angebot richte sich an betroffene Menschen aus den DRK-Kreisverbänden Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und Vulkaneifel. Ausgezahlt werden pro Haushalt einmalig bis zu 500 Euro sowie für jede weitere im Haushalt lebende Person maximal 250 Euro, so das DRK. Höchstens werden jedoch 1.500 Euro pro Haushalt ausgezahlt. Nach Angaben des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz können in nachweisbaren Härtefällen bis zu 5.000 Euro ausgezahlt werden.

+++ Gasleitungen im Ahrtal gehen wieder ans Netz +++
8:45 Uhr

Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal gehen heute in Ehlingen und Teilen von Heimersheim die Gasleitungen wieder ans Netz. Nach Angaben des Energieversorgers EVM ist die vom Hochwasser zerstörte Gasleitung teilweise wieder intakt. Als erstes seien die Bad Neuenahrer Stadtteile Ehlingen und Heimersheim an der Reihe - Häuser in Heppingen, Gimmigen, Kirchdaun und Bengen sollen in den kommenden Tagen ans Netz gehen. Hintergrund ist laut EVM, dass die Hochdruckleitung zwischen Lohrsdorf und Heppingen schneller als ursprünglich gedacht wieder aufgebaut werden konnte. Die Gasleitung sei die Hauptschlagader im Ahrtal, durch sie strömte das Gas von Remagen-Kripp bis nach Walporzheim. Die neuen Leitungen seien tiefer verlegt worden als die ursprünglichen, hieß es.

Montag, 27. September

+++ Benefiz-Spiel zwischen Mainz 05 und dem FCK +++
20:30 Uhr

Die Fußballvereine Mainz 05 und der 1. FC Kaiserslautern spielen am 9. Oktober (14 Uhr, live im SWR Fernsehen) gegeneinander. Unter dem Motto "Gemeinsam für den Sport" geht es dabei nicht um Sieg oder Niederlage. Es geht um Hilfe, Solidarität und Respekt. Für die Menschen, die unter den Folgen der Hochwasserkatastrophe leiden.

+++ Wiederaufbauhilfe ab heute online beantragbar +++
11:00 Uhr

Wer von der Flut in Rheinland-Pfalz betroffen ist, kann ab heute die Wiederaufbauhilfe beantragen. Das Ganze geht online. Laut Landesregierung können zum Beispiel zerstörte oder beschädigte Gebäude, Hausrat und Maschinen, aber auch Miet- und Einnahmeausfälle angegeben werden.

Rheinland-Pfalz

15 Milliarden Euro für Flutopfer in RLP Tausende Anträge für Wiederaufbauhilfe eingegangen

Flutopfer in Rheinland-Pfalz sollen einfach an Geld für den Wiederaufbau kommen. Seit Montag, dem 27. September können die Anträge gestellt werden. Rund 5.000 sind bislang eingegangen.

+++ Weitere Millionen an Flutgeld zum Umtausch bei Bundesbank eingereicht +++
4:20 Uhr

Spezialisten der Bundesbank haben weiter alle Hände voll zu tun, um beschädigtes Bargeld aus den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gegen neue Scheine auszutauschen. Bislang sind über 65 Millionen Euro an sogenanntem Flutgeld eingereicht worden, wie die Bundesbank mitteilte. Das sind noch einmal rund 15 Millionen Euro mehr als zu Monatsbeginn. Die Scheine stammen von Banken und Sparkassen - etwa aus zerstörten Geldautomaten - oder von Privatleuten.

Die Entwicklung bis zum 26. September zum Nachlesen

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Die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli kommen voran. Bis zur Normalität ist es aber noch ein langer Weg. Unterdessen ist auch die politische Aufarbeitung im Gange. Hier die Lage bis zum 26. September.

Kreis Ahrweiler

Nach Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz Was Betroffene zum Antrag auf Soforthilfe wissen müssen

Ab sofort können Betroffene der Hochwasserkatastrophe Soforthilfe beantragen. Alle Infos zum Antrag gibt es hier:

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Finanzhilfe für Menschen in Hochwassergebieten Rheinland-Pfalz zahlt bis zu 3.500 Euro Soforthilfe pro Haushalt

Das rheinland-pfälzische Kabinett hat Soforthilfen für die Betroffenen in den Krisenregionen beschlossen. Laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) soll das Geld schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden.

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Binnen weniger Stunden haben sich kleine Flüsse in der Eifel in reißende Ströme verwandelt. Dass das Hochwasser so schnell so katastrophal werden konnte, hat mehrere Ursachen.

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Nach dem Hochwasser laufen die Aufräumarbeiten im Ahrtal auf Hochtouren. Wir haben zusammengefasst, wie auch Sie jetzt helfen können - vor Ort oder mit Spenden.

Aktuelle Berichte, Videos und Reportagen Dossier: Leben nach der Flutkatastrophe

Die Flutkatastrophe an der Ahr und in der Region Trier liegt fast drei Jahre zurück. Manches ist repariert oder wiederaufgebaut, doch vieles noch lange nicht geheilt. Das ist der aktuelle Stand.

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Knapp ein Jahr nach der Jahrhundertflut im Ahrtal hat der Untersuchungsausschuss viele Zeugen befragt, um Klarheit zu gewinnen: Wie konnte es zu einer solchen Katastrophe kommen?

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SWR