Der Hochwasser-Blog für RLP

Die Lage nach der Flutkatastrophe

Stand

In den von der Flutkatastrophe zerstörten Regionen in Rheinland-Pfalz läuft weiterhin der Wiederaufbau. Viel ist geschafft, viel ist noch zu tun. Das ist die aktuelle Lage.

Samstag, 21. Juni

Baustellenzüge fahren im Ahrtal auf neu gebauter Strecke

Im Ahrtal sind die ersten Züge auf der in der Flut komplett zerstörten Strecke gefahren. Zwischen Walporzheim und Dernau sind seit einigen Tagen Züge mit Schotter unterwegs. Es sind zwar bis jetzt nur Bauzüge, aber diese Züge fahren unter eigener Kraft und auf den Schienen der neuen Strecke. Die Baustellenzüge sind damit seit der Flutkatastrophe vor knapp vier Jahren die ersten Züge, die beispielsweise nach Dernau fahren. Die Deutsche Bahn plant, die Strecke der Ahrtalbahn Ende dieses Jahres wieder zu eröffnen. Dafür müssen aber beispielsweise noch weitere Schienen verlegt, Tunnel fertiggestellt und Oberleitungen eingebaut werden.

Mittwoch, 18. Juni

Hochwasserschutz: Simulationsmodell soll Hausbesitzern helfen

Das rheinland-pfälzische Umweltministerium hat seine Pläne für den Hochwasserschutz und die Hochwasservorsorge im Land erweitert. Wie Ministerin Kathrin Eder (Grüne) mitteilte, wird es künftig etwa ein Online-Modell geben, mit denen Kommunen und Bürger berechnen lassen können, wie sich Hochwasser- oder Starkregen-Ereignisse auf einen Ort, bestimmte Straßen und Häuser auswirken könnten.

Das Simulationsmodell kann darstellen, wo das Wasser nach Sturzfluten und Starkregen beispielsweise an einem Haus entlang fließt. Dafür müssen Anwohner Online ihre Adresse eingeben. Für die Kommunen wird das System laut Eder Ende des Jahres freigeschaltet, für die Bürger Anfang 2026.

Dazu bietet das Ministerium künftig zudem einen Online-Risiko-Check an. Dort werden Hausbesitzern etwa Fragen dazu gestellt, wo ihre Fenster angebracht sind, oder Lüftungsgitter, durch die Wasser eindringen kann und erhalten dann Hinweise, wie sie den Schutz des Hauses verbessern können.

Offizielle Einweihung der Straßenbrücke in Dernau

In Dernau im Ahrtal ist die erste kommunale Straßenbrücke über die Ahr offiziell wiedereröffnet worden. Die Weinbaubrücke im Zentrum von Dernau war während der Flutkatastrophe zerstört worden. Sie verbindet die beiden Ortsteile von Dernau, rechts und links der Ahr. Zwar konnten die Anwohner schon kurz nach der Flutkatastrophe die Ahr wieder überqueren, aber nur über eine Behelfsbrücke des Technischen Hilfswerks. Diese wird nun abgebaut. Die neue Brücke ist nach Angaben des Innenministeriums hochwassersicher gebaut. Die feierliche Eröffnung am Mittwochnachmittag war allerdings nur symbolisch. Anwohner können die neue Brücke schon seit mehreren Wochen nutzen.

Dienstag, 17. Juni

Zwei statt drei Züge pro Stunde auf Ahrtalbahn

Die Ahrtalbahn wird nach heutigem Stand mit Beginn ihrer Wiedereröffnung in einem 30-Minuten-Takt fahren. Das hat der Zweckverband SPNV-Nord auf SWR-Anfrage mitgeteilt. Ursprünglich war ein Rhythmus von 20 Minuten geplant. Vom Zweckverband heißt es jetzt, für dieses Angebot fehle das Geld. Die Ahrtalbahn soll Ende des Jahres wiedereröffnet werden. Beide dort fahrenden Zuglinien werden künftig ihren Endpunkt in Ahrbrück haben.

Ahrtal

Es fehlt das Geld für zusätzliche Fahrten Vorerst doch kein 20-Minuten-Takt auf der Ahrtalstrecke

Nach dem Ende der Bauarbeiten für die Ahrtalbahn sollten auf der Strecke eigentlich alle 20 Minuten Züge fahren. Doch dazu kommt vorerst nicht.

SWR4 RP am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

"Stiftung Ahrtal": 25.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden in 2024 für den Wiederaufbau

Die "Stiftung Ahrtal“ hat im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge gut 25.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden für den Wiederaufbau geleistet. 28 Projekte hätten damit abgeschlossen werden können, so die gemeinnützige Organisation aus Bewohnern des Ahrtals. Zu den Projekten gehörten unter anderem neue Ausstattungen für Jugendräume in Hönningen, Liers und Bad Neuenahr, das Wiederherrichten der Dorfhäuser in Antweiler und Esch sowie das Kunstprojekt "Kunst im Ahrtal" in Sinzig.

Montag, 16. Juni

Erste Züge fahren wieder auf der Eifelstrecke - dennoch wird weiter gebaut

Vier Jahr nach Flutkatastrophe fahren jetzt wieder Züge auf der Eifelstrecke zwischen Gerolstein und Köln. Die 160 Kilometer lange Strecke war teils schwer beschädigt. Laut Deutscher Bahn verzögern sich die Bauarbeiten jedoch erneut – sie dauern länger als geplant. Warum das so ist, erläutert der Artikel.

Gerolstein

"De Zoch kütt ..." Eifelstrecke: Züge rollen wieder von Gerolstein nach Köln

Nach vier Jahren Unterbrechung rollen seit Montag wieder Züge auf der Eifelstrecke zwischen Gerolstein und Köln. Die Strecke war seit der Flutkatastrophe 2021 nicht befahrbar.

SWR4 am Montag SWR4

Aktuelle Berichte, Videos und Reportagen Dossier: Leben nach der Flutkatastrophe

Die Flutkatastrophe an der Ahr und in der Region Trier liegt bald vier Jahre zurück. Einiges ist repariert oder wiederaufgebaut, aber vieles noch lange nicht geheilt. Das ist der aktuelle Stand.

Bad Neuenahr-Ahrweiler

Jahrestag der Katastrophe Drei Jahre nach der Flut: So sieht es heute im Ahrtal aus

Mit 135 Toten gehört die Flut im Ahrtal zu den schwersten Naturkatastrophen in Deutschland. Drei Jahre später zeigen Drohnenbilder, wie der Wiederaufbau voran geht.

Drei Jahre nach der Flutkatastrophe Vier Geschichten aus dem Ahrtal zwischen Erinnerung und Aufbruch

SWR-Reporterin Ute Spangenberger hat im Ahrtal eine Pfarrerin, eine Fluthelferin, einen Hotelier und einen Kommunalpolitiker getroffen. Vier unterschiedliche Geschichten - aber eines haben sie gemeinsam: Den Willen, nach vorn zu schauen und wieder aufzubauen.

Rheinland-Pfalz

Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz Hochwasser 2021: Auf einer Karte die aktuelle Lage in allen Orten

Unvorstellbare Regenmengen haben am 14. und 15. Juli 2021 zur größten Naturkatastrophe in der Geschichte von Rheinland-Pfalz geführt. Auf unserer Karte zeigen wir die betroffenen Orte.

Landkreis Ahrweiler

Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz Wie das Hochwasser in der Eifel so katastrophal werden konnte

Binnen weniger Stunden haben sich kleine Flüsse in der Eifel in reißende Ströme verwandelt. Dass das Hochwasser so schnell so katastrophal werden konnte, hat mehrere Ursachen.

Stand
Autor/in
SWR