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Über die Suche nach Zugehörigkeit: Filmfestival „Heimat Europa“ startet

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Doris Maull

„Heimat ist etwas Verlorenes, eine Sehnsucht, die sich nie erfüllt“, sagte einmal der Filmemacher Edgar Reitz. Er ist auch Schirmherr des Filmfestivals „Heimat Europa“, das vom 11. August bis zum 26. August in Simmern im Hunsrück läuft. Festival-Leiterin Sabine Schultz erklärt, welche Rolle der Heimatbegriff bei der Auswahl der Filme spielt.

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Mit seiner „Heimat“-Reihe hat Edgar Reitz Filmgeschichte geschrieben

Das Festival steht in der Tradition des Filmemachers Edgar Reitz, der mit seiner elfteiligen Filmreihe „Heimat“ Filmgeschichte geschrieben hat. Mit seiner realitätsnahen Dokumentation löste Reitz eine öffentliche Debatte über den Begriff „Heimat“ aus.

Vor allem in Deutschland hat das Wort für viele noch immer einen unangenehmen Geschmack, weil es unter anderem die Nationalsozialisten für ihre Propaganda missbrauchten. Das Filmfestival setzt sich mit dieser Tradition auseinander und zeigt Filme aus verschiedenen Ländern, die sich dem Begriff „Heimat“ nähern.

Suche nach Zugehörigkeit

Die neue Leiterin des Festivals, die Filmkritikerin und Journalistin Sabine Schultz, sagt im Gespräch bei SWR2, bei der Filmauswahl gehe es viel um eine Sehnsucht nach einem Gefühl von Zugehörigkeit und Geborgenheit: „Und das ist ein Gefühl, das sich länderübergreifend manifestiert“, so Schultz.

Wie etwa in dem irischen Film „The quiet girl“. Darin geht es um ein junges Mädchen aus prekären Verhältnissen, die zum ersten Mal Geborgenheit erlebt.

Trailer „The quiet girl“:

Edgar Reitz

Hunsrück

Zum 90. Geburtstag von Edgar Reitz Edgar Reitz und der Hunsrück: Eine Spurensuche im "Heimat-Land"

Edgar Reitz hat den Hunsrück mit seiner Heimat-Filmreihe in der Welt bekannt gemacht. Eine Erkundungsreise zum 90. Geburtstag des Filmemachers zwischen Simmern und Morbach.

Am Morgen SWR4 Rheinland-Pfalz

Zeitgenossen Edgar Reitz „Ich habe mich als Pionier gefühlt“

Edgar Reitz sagte mal, dass die Wiederbegegnung mit seiner Heimatlandschaft Hunsrück sein Interesse am Geschichtenerzählen erst so richtig geweckt habe. Seine Jahrhundertchronik über das Hunsrückdorf Schabbach hat Filmgeschichte geschrieben.

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