Transgender-Athlet*innen

„Life Is Not a Competition But I‘m Winning“: Trans im Leistungssport

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INTERVIEW
Astrid Tauch

Manche Menschen verunsichert der Umgang mit transgeschlechtlichen Personen, nicht zuletzt im Profisport, wo Leistungen strikt nach Geschlecht getrennt bewertet werden. Der Umgang mit trans Sportler*innen beschäftigt die queer-feministische Filmemacherin Julia Fuhr Mann in ihrem Film „Life Is Not a Competition But I‘m Winning“ (deutsch: Das Leben ist kein Wettbewerb, aber ich gewinne). Die Dokumentation startet am 14. Dezember im Kino.

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Geschlechterverhältnisse in der Leichtathletik

Dürfen trans Frauen im Profisport als Frauen und trans Männer als Männer antreten? Die Debatte wird aktuell hitzig in der Sportwelt diskutiert, Transgender-Athletinnen und -Athleten werden teils von Wettkämpfen ausgeschlossen.

In ihrem Film skizziert Regisseurin Fuhr Mann eine Welt jenseits starrer Geschlechterbilder. Sie porträtiert mehrere trans Personen, die zwar Sportwettbewerbe gewonnen haben, dafür aber keine Preise überreicht bekamen oder sogar von den Preisverleihungen ausgeschlossen wurden.

Life Is Not a Competition, But I'm Winning (Filmstill) (Foto: Pressestelle, Julia Fuhr Mann )
Wenn die Geschichte von den Siegern geschrieben wird, wo bleiben dann all jene, die nie an den Spielen teilnehmen durften? Bild in Detailansicht öffnen
Life Is Not a Competition, But I'm Winning (Filmstill) (Foto: Pressestelle, Julia Fuhr Mann )
Ein Kollektiv queerer Athlet*innen entert das Olympiastadion von Athen. Bild in Detailansicht öffnen
Life Is Not a Competition, But I'm Winning (Filmstill) (Foto: Pressestelle, Julia Fuhr Mann )
Dort ehren sie diejenigen, für die das Siegerpodest niemals vorgesehen war. Bild in Detailansicht öffnen
Life Is Not a Competition, But I'm Winning (Filmstill) (Foto: Pressestelle, Julia Fuhr Mann )
Gemeinsam erschaffen sie eine radikale Utopie fernab der starren Geschlechternormen im Leistungssport. Bild in Detailansicht öffnen
Life Is Not a Competition, But I'm Winning (Filmstill) (Foto: Pressestelle, Julia Fuhr Mann )
Sie treffen Amanda Reiter, eine trans Marathonläuferin, die mit den Vorurteilen der Sportveranstaltenden zu kämpfen hat. Bild in Detailansicht öffnen
Life Is Not a Competition, But I'm Winning (Filmstill) (Foto: Pressestelle, Julia Fuhr Mann )
Die 800m-Läuferin Annet Negesa wurde von den internationalen Sportverbänden zu einer hormonverändernden Operation gedrängt. Bild in Detailansicht öffnen

Unfaire Wettkämpfe mit trans Personen?

In der Debatte um Transgeschlechtlichkeit im Profisport wird auch regelmäßig die Frage nach dem Umgang mit Hormontherapien gestellt. Therapien für trans Personen werden von Kritikerinnen und Kritikern mit Doping zur Leistungssteigerung gleichgesetzt. Das Argument: Eine tans Frau, die mehr männliche Hormone in ihrem Körper hat, könnte im Wettkampf mit cis Frauen einen biologischen Vorteil haben. Deshalb müsse sie vom Frauensport ausgeschlossen werden, so die Forderung.

Julia Fuhr Mann hingegen meint, dass Sport nie fair sei: „Weil Körper immer unterschiedlich sind. Das Fairste wären Kategorien wie zum Beispiel Gewichtsklassen im Boxen oder ähnliches.“ Sie wolle mit ihrem Film dazu ermutigen, die üblichen Geschlechterkategorien in Frage zu stellen, sagt die Regisseurin im Gespräch mit SWR2.

„Life Is Not a Competition But I‘m Winning“, ab 14. Dezember 2023 im Kino

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