Eine Luftaufnahme zeigt das Ausmaß der Zerstörungen an der Ahr, nachdem in der Nacht auf den 15. Juli 2021 eine Flutwelle den Ort überschwemmt hat.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Boris Roessler)

Starkregen und Überschwemmungen

Donnerstag, 26. August

Stand

Die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli kommen voran. Bis zur Normalität ist es aber noch ein langer Weg. Hier die Lage bis 5. September.

+++ Land würdigt Hilfe der Bundeswehr +++
20:15 Uhr

Rheinland-Pfalz hat die Hilfe der Bundeswehr nach dem katastrophalen Hochwasser Mitte Juli gewürdigt. "Überall waren Soldaten gern gesehene Helfer", sagte Innenminister Roger Lewentz (SPD) laut Mitteilung anlässlich einer feierlichen Veranstaltung am Donnerstagabend am Deutschen Eck in Koblenz. "Nicht nur wegen des schweren Geräts beim Räumen und Brückenbauen, sondern vor allem aufgrund der mitmenschlichen Unterstützung." Als es darum gegangen sei, Menschenleben zu retten und Menschen medizinisch zu versorgen, sei auf die Bundeswehr Verlass gewesen. Die Soldaten im Flutgebiet hätten sich "mit zahlreichen militärischen Krankenwagen und Arzttrupps durch das unwegsame Gelände gekämpft, um Hilfe zu leisten", betonte Lewentz.

Soldatinnen und Soldaten stehen zum Feierlichen Gelöbnis am Deutschen Eck in Koblenz.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Frey)
Nach dem katastrophalen Hochwasser Mitte Juli dankt das Land Rheinland-Pfalz den Soldatinnen und Soldaten am Deutschen Eck in Koblenz für ihre Unterstützung.

+++ Bauschutt wird abtransportiert +++
19:45 Uhr

Im Ahrtal gibt es tonnenweise Bauschutt und Müll, der von den Abfallbetrieben getrennt, verkleinert und wiederverwertet werden muss. Inzwischen ist sogar eine mobile Recycling-Anlage im Einsatz.

+++ Lewentz spricht vor dem Bundestags-Innenausschuss +++
19:30 Uhr

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) hat vor dem Innenausschuss des Bundestags Auskunft über die Geschehnisse und Abläufe rund um die Flutkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal gegeben. Das Echo auf seinen Video-Auftritt war gespalten.

+++ Hunderte Container sollen Schulbetrieb gewährleisten +++
18:00 Uhr

Zum Schulstart am nächsten Montag stehen im Flutgebiet 131 Container für drei Schulstandorte bereit. Das hat die Kreisverwaltung Ahrweiler dem SWR mitgeteilt. Für den Schulunterricht nach den Herbstferien seien weitere rund 400 Container an zwei Schulstandorten in Planung, hieß es.

+++ Psychologen stehen Schülern im Ahrtal zur Seite +++
17:20 Uhr

Auch für die Schulen in den rheinland-pfälzischen Flutgebieten beginnt am Montag wieder der Unterricht. Zum Start nach der Katastrophe ist ein Team von Schulpsychologen vor Ort, um zu unterstützen.

+++ Anwohner sollen sich schon jetzt um Heizungen kümmern +++
16:45 Uhr

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz (ADD) hat die Bewohner im Flutkatastrophen-Gebiet gemahnt, schon jetzt an die kältere Jahreszeit zu denken. Viele Heizungsanlagen seien komplett zerstört worden, hieß es. Betroffene sollten bald ihren Bedarf melden.

+++ Seehofer hält Warn-Pflicht für notwendig +++
15:15 Uhr

Bei der Warnung der Bevölkerung vor Katastrophen plädiert Bundesinnenminister Horst Seehofer für klarere Vorgaben und einheitliche Regeln. Es sei wichtig, dass bei einem Schadensereignis der höchsten Gefahrenstufe "eine Warnung der Bevölkerung ausgelöst werden muss und nicht nur kann", sagte der CSU-Politiker nach einer Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestages zu den Folgen der Unwetterkatastrophe. Außerdem müssten Sirenen als Mittel der Alarmierung der Bevölkerung wieder überall verfügbar sein, forderte Seehofer. Der Katastrophenschutz in Friedenszeiten liegt in der Verantwortung von Ländern und Kommunen. Der Bund hatte jedoch schon vor der Flutnacht am 14. Juli ein Sirenen-Förderprogramm in Höhe von 88 Millionen Euro aufgelegt. Er gehe davon aus, dass dieser Betrag nicht ausreichen werde, sagte Seehofer.

+++ Ampel-Fraktionen wollen Enquete-Kommission +++
15:10 Uhr

Die rheinland-pfälzischen Regierungsfraktionen SPD, Grüne und FDP wollen eine Enquete-Kommission zur Flutkatastrophe einsetzen. Aufgabe sei zunächst eine Dokumentation, Untersuchung und Analyse von Gründen, Ablauf und Folgen des verheerenden Hochwassers vom 14. Juli, kündigten die drei Fraktionsvorsitzenden an. Auf dieser Grundlage sollten dann Empfehlungen für eine bessere Vorsorge und einen besseren Schutz der Menschen und ihres Eigentums erarbeitet werden. Auch für die Verbesserung der Meldesysteme, der Koordinierung von Einsätzen, der Hilfsmaßnahmen sowie der Flächen- und Raumplanung bei extremen Wetterereignissen würden konkrete Vorschläge angestrebt. Der Landtag soll über die Einsetzung der Kommission am kommenden Dienstag entscheiden. Die Freien Wähler unterstützen den Antrag, die CDU-Fraktion ist noch unentschlossen. Die AfD-Fraktion unterstützt die Enquete ebenfalls, wie ihr Fraktionschef Michael Frisch sagte. Sie strebt zudem - wie die CDU - einen Untersuchungsausschuss an.

+++ Weitere Finanzhilfen für Flutopfer in den kommenden Tagen +++
13:30 Uhr

Die von der Flutkatastrophe geschädigten Anwohner können bald mit weiteren finanziellen Hilfen rechnen. Die Diakonie Rheinland, Westfalen, Lippe (RWL) als übergeordneter Verband für die Diakonien in Trier und Koblenz legt in den kommenden Tagen eine "Haushaltsbeihilfe" auf, die beispielsweise für die Anschaffung von Möbeln gedacht ist. Hier sind Auszahlungen von 5.000 bis zu 20.000 Euro pro Haushalt möglich, sagt Pfarrer Ulrich T. Christenn, der bei der Diakonie RWL das Zentrum für Drittmittel und Fundraising leitet, dem Politikmagazin Zur Sache Rheinland-Pfalz. Wenn es soweit ist, soll die Antragstellung online oder bei den Diakonien in Trier und Koblenz möglich sein. Weitere Hilfsorganisationen könnten vergleichbares in den nächsten Wochen anbieten - die Verhandlungen laufen.

+++ Lewentz sieht Verbesserungsbedarf bei Warnungen +++
12:15 Uhr

Die Innenminister der von der Flut besonders betroffenen Länder Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, Roger Lewentz (SPD) und Herbert Reul (CDU), waren heute zu einer Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestags geladen. Es ging um die Frage, warum vor der Katastrophe nicht ausreichend gewarnt und evakuiert wurde. Nach Auffassung von Lewentz und Reul besteht bei der Warnung der Bevölkerung vor Katastrophen Verbesserungsbedarf. Am Prinzip, dass die Lage im Katastrophenfall in den Gemeinden vor Ort eingeschätzt wird, wollen aber beide Innenminister festhalten. Nach Aussagen von Teilnehmern der nicht-öffentlichen Sitzung machte Lewentz keine Angaben zu seiner eigenen Rolle während des Unwetters.

+++ Sinzig: B9 könnte bald wieder freigegeben werden +++
11:15 Uhr

Die Bundesstraße 9 könnte nach der Flutkatastrophe schon bald wieder
freigegeben werden. Nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität stehen in den nächsten Tagen abschließende Arbeiten an der teilweise zerstörten Ahr-Brücke bei Sinzig an. Bei der Flut war ein Pfeiler der Brücke abgesackt und hatte einen Teil der Fahrbahn mit sich gerissen. Das zerstörte Brückenteil sei inzwischen abgerissen, die Strecke provisorisch wieder hergestellt. Jetzt müsse unter anderem noch der Fahrbahnbelag ausgebessert werden. Der Landesbetrieb Mobilität geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die B9 dann in der Woche ab dem 6. September wieder freigegen werden kann.

+++ Mehr als 200 Luftrettungs-Einsätze in Hochwassergebieten +++
9:15 Uhr

Die Crews der ADAC-Luftrettung sind während der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bislang mehr als 200 Einsätze geflogen. Darunter seien 111 Rettungen mit einer Winde gewesen, teilte die ADAC Luftrettung mit. Auf dem Höhepunkt der Flutkatastrophe seien bis zu sechs ADAC-Rettungshubschrauber in den Hochwassergebieten aktiv gewesen. Unter anderem seien Menschen aus Lebensgefahr gerettet oder verletzt in Kliniken geflogen worden. Allein in den ersten Stunden der Katastrophe am 15. Juli seien 36 Spezialeinsätze absolviert worden, etwa um Menschen von Dächern zu retten.

+++ Zerstörte Schulen in Flutgebieten müssen improvisieren +++
8:15 Uhr

Um zum Schulbeginn nach den Sommerferien am Montag Unterricht zu gewährleisten, haben sich die beschädigten Schulen Zwischenlösungen einfallen lassen. Die Grundschule Altenburg etwa soll gemeinsam mit der Ahrtalschule in Altenburg eine Containeranlage nutzen. Andere Schulen planen Unterricht im Schichtmodell oder ziehen mit allen Klassen in ihre oberen Räumlichkeiten. Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium zeigt sich zuversichtlich, dass der Unterricht nach der Sommerpause für alle sichergestellt werden kann.

Bad Neuenahr-Ahrweiler

Wie geht es weiter? Schulstart in den Flutgebieten von Rheinland-Pfalz - eine Herausforderung

Am Montag beginnt in Rheinland-Pfalz wieder der Unterricht nach den Sommerferien. Wie gehen die Schulen in den Flutgebieten mit der Situation um?

SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR Fernsehen RP

+++ Innenminister Lewentz: "Kein Argument mehr gegen Elementarschadenversicherung" +++
4:00 Uhr

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) fordert nach der Flutkatastrophe die Einführung einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung für alle Hausbesitzer. "Da muss es Klarheit für ganz Deutschland geben. Wir haben Starkregenereignisse von Bayern bis Norddeutschland", sagte der SPD-Landeschef der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Es gebe für ihn "überhaupt kein Argument" mehr gegen eine flächendeckende Einführung. Lewentz lobte zudem das Engagement der Kommunen: "In dieser Krise zeigt sich der Wert der traditionellen kommunalen Strukturen in Rheinland-Pfalz."

+++ Bad Neuenahr-Ahrweiler könnte Drittel der Einwohner verlieren +++
3:45 Uhr

Nach den Flutzerstörungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler rechnet Bürgermeister Guido Orthen (CDU) mit dem Wegzug von einem Drittel der Einwohner. "Ich bin sonst ein hoffnungsloser Optimist. Aber ich glaube, Ende des Jahres werden wir noch 20.000 Einwohner haben", so der Rathauschef.

Ahrweiler, Antweiler, Altenahr, Schuld, Insul, Bad Neuenahr-Ahrweiler

SWR-Datenanalyse zur Flutkatastrophe an der Ahr Noch ein Vermisster - Aktuelle Daten und Fakten

Mehr als 130 Tote, Tausende sind obdachlos. Hunderte Gebäude sind weggerissen. Satellitenbilder zeigen annähernd, wie groß die Zerstörung an der Ahr ist. Eine SWR-Datenanalyse.

Kreis Ahrweiler

Nach Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz Was Betroffene zum Antrag auf Soforthilfe wissen müssen

Ab sofort können Betroffene der Hochwasserkatastrophe Soforthilfe beantragen. Alle Infos zum Antrag gibt es hier:

Rheinland-Pfalz

Finanzhilfe für Menschen in Hochwassergebieten Rheinland-Pfalz zahlt bis zu 3.500 Euro Soforthilfe pro Haushalt

Das rheinland-pfälzische Kabinett hat Soforthilfen für die Betroffenen in den Krisenregionen beschlossen. Laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) soll das Geld schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden.

Landkreis Ahrweiler

Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz Wie das Hochwasser in der Eifel so katastrophal werden konnte

Binnen weniger Stunden haben sich kleine Flüsse in der Eifel in reißende Ströme verwandelt. Dass das Hochwasser so schnell so katastrophal werden konnte, hat mehrere Ursachen.

Ahrweiler

HOCHWASSER-KATASTROPHE IN RHEINLAND-PFALZ Diese fünf Dinge sollten Sie wissen, wenn Sie helfen wollen

Nach dem Hochwasser laufen die Aufräumarbeiten im Ahrtal auf Hochtouren. Wir haben zusammengefasst, wie auch Sie jetzt helfen können - vor Ort oder mit Spenden.

Aktuelle Berichte, Videos und Reportagen Dossier: Leben nach der Flutkatastrophe

Die Flutkatastrophe an der Ahr und in der Region Trier liegt fast drei Jahre zurück. Manches ist repariert oder wiederaufgebaut, doch vieles noch lange nicht geheilt. Das ist der aktuelle Stand.

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SWR