Pascal Kober gibt sich optimistisch: Entgegen den meisten aktuellen Umfragen ist sich der gebürtige Sindelfinger sicher, dass es seine Partei, die FDP, wieder in den Bundestag schafft, und zwar deutlich. Der 53-Jährige tritt im Wahlkreis Reutlingen für die Liberalen an. Der Politiker und evangelische Militärseelsorger ist seit 2009 - mit einer Unterbrechung von vier Jahren - Mitglied des Bundestages und will es auch nach der Wahl am 23. Februar bleiben.
In Pfullingen (Kreis Reutlingen) startet er in den Wahlkampfmodus, um die Bürgerinnen und Bürger zu überzeugen, ihn und die FDP wieder zu wählen. Aber nicht nur das - er will die Menschen auf der Straße auch von der baden-württembergischen FDP-Spitzenkandidatin Judith Skudelny überzeugen. Die Juristin ist Generalsekrerätin der Liberalen im Land und im Bundestag Sprecherin der FDP-Fraktion für Umwelt- und Verbraucherschutz.
Kober setzt auf Wirtschaftskompetenz - und eine Koalition mit CDU/CSU
Wie seine Partei stellt Kober im Wahlkampf die Wirtschaftsentwicklung, das Rentensystem und die Modernisierung des Staates in den Mittelpunkt. "Die große Sorgen der Menschen sind Wirtschaft und Migration", sagt er. Als arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion ist er mit diesen Themen vertraut.
Wir stehen immer für Wirtschaftspolitik. Das wissen die Leute. Deswegen wollen wir das in den Mittelpunkt des Wahlkampfes stellen.
Um die nötigen Reformen anzugehen, wäre eine Koalition aus CDU/CSU und FDP aus Kobers Sicht die richtige Konstellation nach der Bundestagswahl. Bis zum Bruch der Ampel-Koalition war er als Abgeordneter Teil dieses Dreierbündnisses. In der Bundesregierung war er zuletzt Beauftragter für die Anliegen der Opfer und Hinterbliebenen terroristischer Straftaten im Inland.
Auch als im November 2024 die Bundesregierung zerbrach und die FDP die Koalition verließ, blieb Kober - obwohl selbst FDP-Mitglied - auf diesem Posten. Erst im Januar 2025 wurde er abgelöst. Jetzt geht es darum, den Wiedereinzug in den Bundestag zu schaffen.
Kober lässt sich von Umfragen nicht entmutigen

Dafür beginnen die Wahlkampftage frühmorgens, wie an diesem Tag in Pfullingen, und enden meist spät. Angesichts jüngster Umfragen, die die FDP bei vier Prozent sehen, müssen sich die Liberalen besonders ins Zeug legen. Als demotivierend empfindet Kober die Umfragedaten nicht: "Die Motivation ist da. Wir sind es als FDP gewohnt, gegen den Mainstream zu argumentieren." In der Wirtschaftsflaute, so hofft der 53-Jährige, könnte die FDP mit Wirtschaftskompetenz punkten.