Seit 20 Jahren sitzt Andreas Jung für die CDU im Bundestag. Er ist als Chef der baden-württembergischen Landesgruppe seiner Fraktion und stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender ein wichtiger Mann in der Union. Nun will er bei der Bundestagswahl wieder das Direktmandat für den Kreis Konstanz holen.
Plakate aufhängen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt
Singen (Kreis Konstanz) kurz vor Mitternacht: Andreas Jung und Mitglieder der Jungen Union schwärmen aus, um die Wahlplakate aufzuhängen. "Passt auf euch auf, es ist kalt und glatt auf den Straßen", hat Thomas Racke, der Kreisvorsitzende der Jungen Union, seine Leute auf den Start dieses Winterwahlkampfs in dieser Nacht eingestimmt. Doch die Motivation bei den jungen Leuten sei wie bei der gesamten Partei groß, so Andreas Jung. Er vertritt schon seit 20 Jahren den Wahlkreis Konstanz im Bundestag.
Wir sind zuversichtlich. Doch wir wissen, es ist nichts entschieden und deshalb kämpfen wir Tag und Nacht.
An Laternenmasten hängen sie mit Kabelbindern ihre Plakate auf. Überall dort, wo sie gut sichtbar sind - an den Straßen und auf den Gehwegen der Singener Innenstadt. Jung hat selbst einmal, wie die jungen Helfer, in der CDU-Nachwuchsorganisation angefangen. 1990 trat er in die Junge Union ein, ein Jahr später war er im Alter von 16 Jahren bereits Kreisvorsitzender.
Wirtschaft und Klimaschutz bei Bundestagswahl im Fokus
Heute ist Jung eine der einflussreichsten Personen in seiner Partei: stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU und der führende Klimapolitiker der Union. Der Schutz des Klimas ist für ihn immer ein Wahlkampf-Thema, doch dieses Mal steht auch die Wirtschaft im Vordergrund. "Es geht darum, dass wir einen neuen Schwung bekommen. Dass wir die Industrie stärken, den Mittelstand, das Handwerk, Gastronomie, unsere Landwirtschaft. Und dass wir all das verbinden mit Klimaschutz."
Wahlkampf - Junge Union im ganzen Landkreis unterwegs
Derweil sind rund 30 Mitglieder der Jungen Union im ganzen Landkreis Konstanz unterwegs. Immer zu zweit. "Ich will, dass sich in der deutschen Politik etwas ändert“, erläutert Anna Baur aus Singen, warum sie sich diese Nacht um die Ohren schlägt. Einige aus der Jungen Union sind schon seit Jahren dabei und haben bereits bei Wahlkämpfen für den Bundestag, das Europaparlament oder die Kommunalwahlen Plakate aufgehängt. Passiert sei noch nie etwas, sagt Nico Kuhn aus Radolfzell - im Unterschied zu anderen Regionen Deutschlands, wo Wahlhelfer der Grünen, aber auch der AFD im vergangenen Jahr körperlich angegriffen worden waren.
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Die Feiertage sind vorbei, in rund sechs Wochen ist Bundestagswahl. Auch im Raum Bodensee-Oberschwaben nimmt der Wahlkampf jetzt Fahrt auf.
Nur der Winter ist in der Nacht auf Montag eine Herausforderung. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Die Landstraßen könnten glatt sein. Viele der Zweier-Teams der Jungen Union sind mit dem Auto unterwegs: auch in den Dörfern des Landkreises wollen sie ihre Plakate aufhängen. Manche tragen Warnwesten - der Sicherheit wegen. Die Brüder Julian und Louis Kuhn aus Fridingen haben jeweils einen Pulli übergestreift: "Team Merz" steht darauf. Das sieht man zwar nicht draußen beim Plakate-Hängen unter ihren Jacken. Aber immerhin, so Julian: Der Pulli gebe schön warm.