Jetzt beginnt die heiße Phase für die Bundestagswahl

Parteien am Bodensee und in Oberschwaben starten Wahlkampf

Stand

Von Autor/in Wolfgang Wanner

Die Feiertage sind vorbei, in rund sechs Wochen ist Bundestagswahl. Auch im Raum Bodensee-Oberschwaben nimmt der Wahlkampf jetzt Fahrt auf.

Der Bundestagswahlkampf geht jetzt in die heiße Phase. An der Basis der Parteien sind im Wahlkampf viele Parteimitglieder und Ehrenamtliche im Einsatz. In gut sechs Wochen, nämlich am 23. Februar, wird gewählt.

Parteibasis am Bodensee und in Oberschwaben ist motiviert

Plakatwände aufstellen, Wahlplakate kleben, Flyer verteilen. Jetzt sind die Parteimitglieder an der Basis gefragt. Und die Motivation sei groß, bestätigen die angefragten Parteivertreterinnen und -vertreter. Denn die Mitglieder sehnten den Wechsel herbei, meint etwa Christian Natterer, Vorsitzender der CDU im Kreis Ravensburg. Bei SPD und Grünen heißt es nach dem Ampel-Aus dagegen "jetzt erst recht und den Kopf nicht in den Sand stecken", so Leon Hahn, Direktkandidat der SPD im Bodenseekreis, und Tina Eickmann, Geschäftsführerin der Grünen im Kreis Konstanz.

Ein Plakatwand in Friedrichshafen für die Bundestagswahl. Es waren bis Donnerstagmittag noch keine Wahlplakate angebracht.
Auf dieser Plakatwand in Friedrichshafen war am Donnerstag noch viel Platz für Wahlplakate.

Wie sieht der Wahlkampf der Parteien vor Ort aus?

In den kommenden Tagen und Wochen werden die Parteivertreter auch mit Infoständen in den Kommunen aufschlagen und an Podiumsdiskussionen teilnehmen. Leon Hahn (SPD) legt darüber hinaus großen Wert auf den Häuserwahlkampf. Nichts ersetze das direkte Gespräch mit den Menschen, sagt er. Die Konstanzer FDP-Bundestagsabgeordnete Ann-Veruschka Jurisch ist auch in den sozialen Medien aktiv. Das sei ihr sehr wichtig, erklärt sie. Sie will dafür eigens ein Wahlkampfvideo produzieren, so wie vor der zurückliegenden Bundestagswahl auch.

Wahlkampf wird im Raum Bodensee-Oberschwaben kurz und knackig

Dass die kommenden Wochen intensiv und anstrengend werden, darin sind sich die Beteiligten einig. Das liege unter anderem daran, dass es ein zeitlich sehr kurzer Wahlkampf werden wird. Vor Weihnachten und bis Dreikönig war es noch ruhig. Das wird sich jetzt ändern. Bei den Grünen im Kreis Konstanz laufen die Fäden in einem eigens zusammen gestellten Wahlkampfteam zusammen. Den Wahlkampf unterstützten viele Mitglieder, darunter zahlreiche Parteineulinge, weiß Geschäftsführerin Eickmann. Aber auch Freiwillige ohne Parteizugehörigkeit hätten sich gemeldet.

Direktkandidat Leon Hahn von der SPD im Wahlkreis Bodensee ist jetzt jede freie Minute unterwegs, so weit es der Beruf zulässt, wie er sagt. Die CDU im Kreis Ravensburg wird an diesem Wochenende zu einer Vorbereitungskonferenz zusammenkommen, um danach loslegen zu können. Dann wird Durchhaltevermögen gefragt sein, denn der Wahlkampf findet im Winter statt, oft ist es nass und kalt.

Aber Wahlkampf ist auch "total schön, mit den Menschen zu reden, auch wenn man mal angepflaumt wird", meint die Konstanzer FDP-Bundestagsabgeordnete Ann-Veruschka Jurisch. Unterstützt werde sie von einem Wahlkampfteam mit vielen jungen Leuten.

AfD meldet sich nicht

Und wie sieht der Wahlkampf der AfD etwa im Wahlkreis Bodensee aus? Auf diese wie andere Fragen des SWR gab es vom Kreisverband im Bodenseekreis keine Antwort. Dabei tritt die AfD-Bundesvorsitzende Alice Weidel für den Wahlkreis Bodensee an.

Kleine Parteien haben es schwer

Während die großen Parteien jetzt also loslegen wollen, sind die kleinen Parteien, die oft keine Aussicht auf einen Wahlerfolg haben, zurückhaltend. Wie die ÖDP im Kreis Biberach. Im Biberacher Kreistag sitzen drei ÖDP-Vertreter, darunter Norbert Huchler. Er ist der Kreisvorsitzende. Seine Partei trete mit der Landesliste zwar bei der Bundestagswahl an, im Kreis Biberach organisiere die ÖDP aber keinen Wahlkampf.

Wir sind chronisch erfolglos und damit nicht sexy.

Wahrscheinlich werde er nicht mal Plakate aufhängen, sagt Huchler, das sei Geldverschwendung. Seine Partei sei einfach zu klein für die Wahlen auf Bundes- und Landesebene. So mancher sage, das Wahlprogramm sei super, aber es reiche halt nicht, die Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug ins Parlament zu knacken. Da konzentriere er sich lieber auf die Arbeit im Kreistag, so Huchler.   

Merz und Lindner kommen in die Bodenseeregion

Noch wenig können die Parteien derzeit darüber berichten, wer vom bundespolitischen Spitzenpersonal in den Raum Bodensee-Oberschwaben-Allgäu kommen wird. Die FDP in Konstanz erwartet in jedem Fall am 3. Februar mit Christian Lindner ihren Spitzenkandidaten auf Bundesebene. Und am 5. Februar wird laut CDU-Kreisverband Konstanz der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz, nach Singen kommen.

Einfach scheint es nicht zu sein, die Spitzenpolitikerinnen und -politiker in den Bodenseeraum einzuladen. Wohl auch wegen der schwierigen Verkehrsanbindung, wie Leon Hahn (SPD) meint. Die Damen und Herren brauchen deswegen für einen Abstecher an den Bodensee sehr viel Zeit, die sie im Wahlkampf oft nicht haben.

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