Mit farbenfrohen Gewändern läuft das Volk am Samstagabend wieder durch die Kulissen unterhalb der Kapelle in Engerazhofen bei Leutkirch (Kreis Ravensburg). Es ist wieder soweit: Die Passionsspiele stehen wieder an - das erste Mal seit zehn Jahren. Und wieder sind rund 300 Menschen dabei, als Römer, Priester oder Volk verkleidet. Hinzu kommen noch rund 50 Helferinnen und Helfer hinter den Kulissen und an der Technik.

Leidensweg Jesu im Mittelpunkt
Bei all dem Trubel soll eines nicht zu kurz kommen: es geht um die Botschaft, um den Leidensweg und Tod Jesu Christi. Regie bei den Passionsspielen führt der ehemalige Pfarrer von Engerazhofen, Waldemar Wrobel. Er will die bekannte Geschichte von Jesus wieder ins Bewusstsein der Menschen bringen, sagte er dem SWR.
Die Passionsspiele sind ein guter Anlass für Menschen, die vielleicht etwas weniger mit Jesus zu tun haben, sich mit seinem Leiden und seiner Geschichte zu beschäftigen.

Der ganze Ort macht mit
Aus dem kleinen Engerazhofen und den Nachbargemeinden kommen die Laienschauspielerinnen und -schauspieler. Für viele ist es eine Selbstverständlichkeit, bei den Passionsspielen mitzumachen. Nachdem die Spiele zuletzt wegen Corona ausfallen musste, gab es bei den Verantwortlichen zunächst die Befürchtung, dass nicht genügend Schauspieler mitmachen würden. Doch die stellte sich schnell als unbegründet heraus, sagt Gesamtleiter Alfred Sipple. "Im Oktober letzten Jahres haben wir mit den Vorbereitungen angefangen." Es sei ein großes Miteinander und mache Spaß. "Nur so funktioniert das auch", so Sipple.
Für viele, die mitmachen, geht es vor allem ums gemeinsame Miteinander: