„Es geht in allererster Linie um eine Frau ihrer Zeit, die um die Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts lebte“, sagt Filmkritiker Rüdiger Suchsland über Léa Todorovs Film „Maria Montessori“.
Das Historiendrama „Maria Montessori“ von der Französin Léa Todorov handelt von der italienischen Ärztin, Psychologin und Reform-Pädagogin.
Er erscheint zeitgleich zu einer aktuellen Debatte um Montessori: Die Autorin Sabine Seichter kritisiert in ihrer Biografie „Der lange Schatten Maria Montessoris“ das einseitig positive Bild der Italienerin. Man müsse beachten, dass Montessori ein Kind ihrer Zeit war und sie auch von Rassendenken, eugenischen Prämissen und liberalem Optimierungsdenken beeinflusst wurde.
Ikone der Reform-Pädagogik: War Maria Montessori Rassistin?
Maria Montessori: Eine Vorreiterin, geprägt von ihrer Zeit
Der Film, der nun zu Montessori erscheint, sei aber nicht „zu nüchtern“, kommentiert Suchsland. Er sei gut produziert, auch nach dem Mainstream-Geschmack „mit viel Musik, Liebesbeziehungen“.
Man müsse einige Fakten aus Maria Montessoris Leben in einen historischen Zusammenhang stellen. Der Film würde versuchen, „Maria Montessori aus ihrer Zeit heraus zu verstehen und nicht aus unserer Zeit“, so Suchsland.