Dreieinhalb Tonnen wiegt so ein Gabelstabler mit garantierter Rund-um-Sicht für den Fahrer oder die Fahrerin. In Rheinfelden (Kreis Lörrach) sind die schmalen Fahrzeuge am Wochenende aber nicht in dunklen Lagerhäusern unterwegs gewesen, sondern auf einem großen Parkplatz, umringt von Publikum. Der Grund: Die Südwestdeutschen Meisterschaften im Staplerfahren fanden statt, der sogenannte StaplerCup.
Wer qualifiziert sich für die Weltmeisterschaft im Staplerfahren?
Joshua Glöggler wendet seinen Gabelstapler, hievt eine der vor ihm liegenden Plastikboxen auf die Gabeln des Staplers und platziert sie zentimetergenau zwischen zwei Pylonen. Routiniert manövriert er das dreieinhalb Tonnen schwere Gefährt durch den Parcours – ein Schritt fehlt ihm noch zum Finale. Er ist einer von zwölf Fahrern, die sich für das Halbfinale qualifiziert hat. Als amtierender deutscher Meister gilt er als Favorit in Rheinfelden.
Bei den Disziplinen geht es um Schnelligkeit und Geschicklichkeit. Der Parcours deckt schon das ab, was man im Berufsalltag braucht, sind sich die Fahrer in Rheinfelden einig.
Es geht um Zeit - jede Sekunde zählt
Im Wettkampf treten immer zwei Fahrerinnen oder Fahrer gegeneinander an. So auch Joshua Glöggler im großen Finale. Sechs Plastikkisten muss er nacheinander aufeinandergestapelt, dann eine Lampe in fünf Metern Höhe anstoßen und sie so zum Leuchten bringen.
Am Ende wird es knapp für Joshua Glöggler. Denn er setzt sich nur mit einer Sekunde vor dem Zweitplatzierten durch. Sein nächstes Ziel: Der Sieg bei den deutschen Meisterschaften in Aschaffenburg im Oktober, welche zeitgleich die Weltmeisterschaften sind. Wie sich das Wort Weltmeister für Glöggler anhört: "Natürlich sehr gut. Aber jetzt schauen wir erstmal, wie es wirklich wird in Aschaffenburg."

160 Staplerfahrer waren in Rheinfelden dabei
Das Unternehmen "Linde Material Handling" ist weltweit der zweitgrößte Hersteller von Gabelstaplern und organisiert seit 30 Jahren den sogenannten StaplerCup in Deutschland. Zum 20. Mal richtet das Logistikunternehmen "Schöler Fördertechnik AG" den regionalen Vorentscheid zur Deutschen Meisterschaft im Staplerfahren aus. Auch Vorstandschef Marc Lehnstaedt ist dabei: "Die Stapler sind das tägliche Werkzeug von den Teilnehmern. Viele fahren mit den Staplern rum wie mit einem Gokart." Der Gewinner sei, anders als in der Formel 1, nicht nur der schnellste, sondern auch der sicherste Fahrer, verrät er.
Hier gewinnt nicht wie bei einem Formel 1 - Grand Prix der schnellste, sondern der schnellste und sicherste Fahrer.
Wer darf mitmachen?
Talentierte Staplerfahrer von Linde-Kunden aus dem Logistikbereich werden angefragt, ob sie bei den regionalen Qualifikationsmeisterschaften mitfahren wollen. In Rheinfelden sind insgesamt 160 Fahrerinnen und Fahrer aus ganz Baden-Württemberg dabei gewesen.