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Brennende Autos und verbotene Böller - so war Silvester im Elsass

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Jasmin Bergmann
Jasmin Bergmann

In den vergangenen Jahren hatte es im Elsass an Silvester heftige Ausschreitungen gegeben. Die Behörden waren auch jetzt wieder darauf eingestellt. Und zurecht, wie sich nun zeigt.

Im Elsass hat es in der Silvesternacht wieder Ausschreitungen gegeben. Dabei hatten sich die Behörden darauf eingestellt: Die Sicherheitsmaßnahmen waren beachtlich. In Straßburg gab es zum Beispiel ein Böllervebot und eine Ausgangssperre für unter 16-Jährige. Im Département Bas-Rhin waren an Silvester 2.400 Polizeibeamte und Feuerwehrleute im Einsatz.

Silvester-Feuerwerk trotz Böllerverbot

Und trotzdem: Auf dem Place Kléber in Straßburg wurde kräftig gefeiert - mit vielen Menschen, Musik, Alkohol und Böllern. Es gab einen regelrechten Feuerwerks-Regen. "Es ist hier schon ein bisschen gefährlich, aber es ist schön und gefällt uns", sagte ein Passant. Ein anderer Mann war mit seiner Familie auf dem Platz. "Es ist nicht okay, ich kann es nicht empfehlen - es ist gefährlich", sagte er. In vielen Vierteln Straßburgs gab es improvisierte Feuerwerke wie auf dem Place Kléber.

Es ist hier schon ein bisschen gefährlich.

Die meisten Feuerwerkskörper wurden vermutlich in Deutschland gekauft. In Discountern in Kehl (Ortenaukreis) hatte es einen Ansturm auf Feuerwerkskörper gegeben. Vor allem Jugendliche aus Frankreich kauften die Böller.

Mehr als 50 brennende Autos

Die Einsatzkräfte hatten viel zu tun: Es gab Absperrungen, Kofferräume von Fahrzeugen wurden durchsucht. Die Polizei nahm 51 Menschen vorläufig fest, davon waren 22 minderjährig. Auch Autos brannten wieder - mehr als 50 Wagen. Die Stadt Straßburg wusste um diese Gefahr. Sie hatte 16 Parkplätze angeboten, die in der Silvesternacht bewacht wurden. In der Vergangenheit hatte es zum Jahreswechsel immer wieder heftige Ausschreitungen gegeben.

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Ruhig in Kehl, dafür viel Silvester-Müll

Auf der anderen Rheinseite blieb es dagegen verhältnismäßig ruhig im Vergleich zu den Jahren davor. Zum Beispiel in Kehl (Ortenaukreis): Das Feuerwerksverbot in der Innenstadt wurde größtenteils eingehalten. Geböllert wurde trotzdem und nicht gerade wenig: In Kehl gab es zu Silvester dreimal so viel Feuerwerksmüll wie noch im Vorjahr. Etwa 30 Kubikmeter verfeuerten die Menschen dort. Dabei war auch Silvester 2023, nach der Corona-Pandemie, bereits ein Rekordjahr, wie die Stadt mitteilte.

Auch in Offenburg kam es zu keinen großen Ausschreitungen. Dabei gebe es tendenziell von Jahr zu Jahr eher eine Steigerung von normalen Straftaten, so Jürgen Rieger, Polizeipräsident in Offenburg. "Von dem her bin ich mit dieser Bilanz zufrieden - wir haben das Niveau gehalten", sagte er. 110 Polizeibeamte waren zwischen Lahr und Baden-Baden im Einsatz. Das sind 30 mehr als an einem ganz normalen Tag.

In Offenburg gab es an Silvester mehrere Brände, die auf Unachtsamkeit im Umgang mit Feuerwerkskörpern zurückzuführen sind.
In Offenburg gab es an Silvester mehrere Brände, die auf Unachtsamkeit im Umgang mit Feuerwerkskörpern zurückzuführen sind.

Debatte um Feuerwerksverbot in der Schweiz

In der Schweiz entflammt währenddessen eine Debatte um ein Feuerwerksverbot. Das berichtet das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), nachdem es an Silvester mehrere Unfälle im Zusammenhang mit Feuerwerk gegeben hat. Beispielsweise wurden in Saas Fee im Wallis vier Menschen verletzt, als ein Feuerwerkskörper in einer Menschenmenge landete.

Eine Volksinitiative will Feuerwerke für Privatpersonen verbieten. Verschiedene Tierschutzorganisationen sollen die Initiative unterstützen. Der Bundesrat lehnt diese jedoch ab und sieht keine Notwendigkeit in einem generellen Verbot.

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