Durch die glatten Straßen hat es am Mittwochmorgen im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn rund 250 Unfälle gegeben, die meisten davon im Stadt-und Landkreis Heilbronn. Dabei wurden nach Angaben der Polizei 14 Menschen verletzt, ein Frau davon schwer. Die Beamten schätzen den Schaden auf etwa 1,5 Millionen Euro. Das Polizeipräsidium Aalen meldet für den Kreis Schwäbisch Hall rund 60 Unfälle. Dabei wurden zwei Menschen verletzt.
Glätte beeinflusst auch Unterricht in den Schulen
Auch bei den Schulen hat sich die Glätte bemerkbar gemacht. In den meisten Klassen ging der Unterricht später los, weil Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler später kamen, sagte ein Sprecher des Staatlichen Schulamts Heilbronn dem SWR. Gleiches gilt für die Kreise Hohenlohe, Main-Tauber und Schwäbisch Hall, bestätigt das Staatliche Schulamt Künzelsau. Teilweise seien Busse nicht gefahren.
Streufahrzeug kommt durch Glätte in Krautheim von der Straße ab
Im Kreis Schwäbisch Hall mussten teilweise Straßen gesperrt werden, selbst die Streudienste kamen nicht durch, berichtet Thomas Reinold vom Schwäbisch Haller Winterdienst. In Krautheim (Hohenlohekreis) hatte ein Streufahrzeug selbst gegen 4 Uhr einen Glätteunfall. Laut der Polizei kam das Fahrzeug von der spiegelglatten Straße ab und kollidierte mit einer Scheune. Verletzt wurde niemand.
Gegen 2 Uhr habe es ungefähr angefangen, sagt Thomas Reinold vom Schwäbisch Haller Winterdienst. Die Mitarbeiter würden alles geben, trotzdem habe man kurzfristig die eine oder andere Steigung sperren müssen. Dass nicht einmal die Streudienste selbst mit ihren Fahrzeugen eine Chance hatten, sei "die absolute Ausnahme", sagt Reinold.
Der Boden war so kalt [...] und dann fällt da heute Morgen der Regen drauf - das ist einfach fatal.
Der Kreis Heilbronn ist am Mittwochmorgen von der Glätte besonders betroffen gewesen. Auf der A81 zwischen dem Kreuz Weinsberg und Ilsfeld (beide Kreis Heilbronn) standen Autofahrer über eine Stunde im Stau. In Heilbronn-Böckingen verlor ein Autofahrer gegen 05:30 die Kontrolle über seinen Wagen und rutschte eine Böschung hinunter. Er musste von der Feuerwehr aus seinem Auto geholt werden.

Zugverkehr ohne größere Einschränkungen durch Glätte
Deutlich entspannter war die Situation auf den Gleisen. So gab es bei der Albtal-Verkehrsgesellschaft, die unter anderem die Heilbronner Stadtbahn betreibt, keine Einschränkungen. Laut einem Sprecher gab es nur vereinzelt leichte Verspätungen, die Glätte sei wohl mehr ein "Straßenproblem" gewesen.
Vorbereitungen der Straßenmeistereien laufen seit Dienstag
Die Straßenmeistereien hatten sich bereits im Vorfeld auf den angekündigten Wetterwechsel vorbereitet: Seit 3 Uhr sind sie in Heilbronn-Franken im Einsatz, werden bei Bedarf auch von Fremdunternehmen unterstützt, so das Landratsamt. Bereits am Dienstag wurde vorsorglich an einigen Stellen nachgesalzen, beispielsweise im Hohenlohekreis, heißt es aus der Straßenmeisterei Öhringen.
Sechs Fahrzeuge sind dort seit 3 Uhr unterwegs. So gegen 8 Uhr sei man dann voraussichtlich "an jedem Eck" gewesen, sagt der stellvertretende Dienststellenleiter, Eberhard Janz. Man habe die Lage recht gut im Griff. Gefährlich werde es noch, wenn es dann hell wird, denn dann fallen die Temperaturen noch mal ein bis zwei Grad. Deswegen gebe es mindestens bis 10 Uhr weitere Kontrollfahrten.