Eishockey ist nichts für Sportlerinnen und Sportler, die es auch mal etwas langsamer angehen lassen wollen. Die Heilbronner Falken haben eine überragende Saison gespielt und die Play-offs erreicht. Das heißt, dass sie nun im Schnitt jeden zweiten Tag ran müssen. Am Ende kommen dann um die 70 Spiele in einer Saison zusammen. Ein Vielfaches im Vergleich zu anderen Sportarten.
Erholung zeitweise wichtiger als Training
Das geht an die Substanz, vor allem körperlich. Doch ein Eishockeyspieler will genau das: ein Höchstmaß an Belastung zum absoluten Höhepunkt. Dabei muss aber einiges beachtet werden. So sei in der heißen Phase die Erholung zwischen den Spielen wichtiger als das Training auf dem Eis, sagt Falken-Sportdirektor Martin Jiranek. Viele Spieler ließen sich beinahe täglich beim Physiotherapeuten pflegen und kleinere Verletzungen behandeln.
Die Physiotherapeuten helfen einem schon enorm, den Körper wieder fit zu kriegen.
Um alle 48 Stunden wieder volle Leistung bringen zu können, hat auch die Nahrungsaufnahme große Bedeutung. Martin Jiranek und sein Team passen auf, dass sich die Jungs vitaminreich ernähren, viel trinken und alles haben, damit sie sich wohlfühlen. Ohne das richtige Essen gehe die Leistung gewaltig nach unten, so Jiranek. In einer langen Saison verlieren Eishockeyspieler demnach bis zu 4 Kilogramm an Körpergewicht. Auch ausreichend Schlaf ist für die Vorbereitung auf die vielen Spiele wichtig.
Lange Unterhosen gegen "Busbeine"
Ein besonderes Phänomen beim Eishockey kommt zu der Belastung noch dazu: die sogenannten "Busbeine" bei Auswärtsspielen. Das heißt, nach teilweise sechs, sieben Stunden im Bus müssen die Cracks gleich auf's Eis und da machen die müden Gliedmaßen erstmal nicht so richtig mit. Falken-Stürmer Thore Weyrauch hat aber einige Tipps parat: Lange, enge Unterhosen, viel trinken und ein ausführliches Aufwärmprogramm. Das kann helfen, sagt er.
Langer Bart hat Tradition in den Play-offs
Auch Weyrauch hat wie die meisten seiner Teamkollegen schon einen auffälligen Rauschebart im Gesicht und das hat einen Hintergrund. Aus Aberglaube rasieren sich Eishockeyspieler in den Play-offs erst dann wieder, wenn sie ausscheiden oder die Serie gewonnen haben.

Die Heilbronner Falken wollen die anstrengende Saison also weiter in die Länge ziehen. Am Ende soll der ersehnte Aufstieg in die DEL2 gefeiert werden. Dann heißt es aber auf jeden Fall: nass oder elektrisch, der Bart muss ab.