Die Elite-Universität Harvard soll auf Anordnung der US-Regierung von Präsident Trump keine ausländischen Studenten mehr unterrichten. Hintergrund ist ein erbitterter Streit zwischen Trump und der renommierten Bildungseinrichtung im US-Bundesstaat Massachusetts. Der Rechtspopulist hat die Universität als linksgerichtet und antisemitisch bezeichnet und ihrer Leitung vorgeworfen, propalästinensische Proteste auf ihrem Campus zu dulden. Die Regierung hat Harvard bereits Zuschüsse in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar gestrichen, wogegen die Universität klagt. In Harvard studieren derzeit rund 6.800 Menschen mit Visum, eine dreistellige Zahl davon aus Deutschland.
Der frühere Bundesgesundheitsminister und Vorsitzende des Bundestags-Forschungsausschusses, Karl Lauterbach (SPD), sagte in SWR Aktuell: "Harvard hat seinen guten Ruf, weil die Uni über viele Jahre die besten Studenten der Welt angezogen hat. Wenn diese Studenten nicht mehr kommen, dann sinkt auch der Stern von Harvard." Lauterbach, der selbst einen Harvard-Abschluss hat und seit 2008 eine Gastprofessur mit regelmäßigen Vorlesungen an der Universität unterhält, nennt Trumps Entscheidung "hoch irrational". Harvard werde sich davon nur schwer erholen, "selbst wenn die Maßnahme rückgängig gemacht oder zurückgenommen würde." Das liege daran, dass es äußerst schwer sei, überhaupt einen Platz in Harvard zu bekommen. "Das Risiko werden die Leute nicht mehr eingehen", sagt Lauterbach im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Leon Vucemilovic.