Buchtipps: Die besten Bücher für den Winter 2022

Markus Orths: Tante Ernas letzter Tanz

Es gibt Menschen, die verschlingen jeden Roman egal wie dick. Solchen Leuten ein Buch zu schenken, ist meistens kein Problem. Aber es gibt auch Leute, die sagen: ach, ein schönes Buch würde ich auch gern mal wieder lesen, aber so viel Zeit habe ich eigentlich nicht. Und es gibt solche Leute, die sich mit dem Lesen eher ein wenig schwertun, aber doch ganz grundsätzlich mal gern wieder ein Buch zur Hand nehmen würden. Mit anderen Worten: Unterhaltung auf gutem Niveau gesucht. Silke Arning von unserem Literarischen Quadrat meint: für diese Fälle hat sie das perfekte Weihnachtsbuch. „Ewig währt am längsten – Tante Ernas letzter Tanz“ des Karlsruher Autors Markus Orths.

Shirley Jackson: Krawall und Kekse

Grusel-Autorin Shirley Jackson führt in "Krawall und Kekse" Kolumnen zusammen, die sie in verschiedenen Frauenzeitschriften veröffentlicht hat. Sie schreibt offen und ehrlich mit viel Witz und Selbstironie über ihr Privatleben. Ein Buch für alle, die Lust haben, in das chaotische Leben einer Familie der 50er Jahre einzutauchen, findet SWR1 Redakteurin Katharina Fuß.

Lawrence Osborne: Denen man vergibt

"Eine Party, ein Ehestreit, ein Unfall. Mitten in der Wüste. Die Temperatur steigt. Hier findet niemand mehr heil raus." Das ist der aufregende Klappentext zum Roman mit dem Titel "Denen man vergibt" von Lawrence Osborne. Ein literarischer Volltreffer, tiefgründig, spannend, gut geschrieben und voll bizarrer Szenen, findet SWR1 Redakteur Rainer Hartmann.

Barbara Robinson: Hilfe, die Herdmanns kommen

"Hilfe die Herdmanns kommen" ist ein Kinderbuchklassiker aus den 70ern: Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte über die Herdmann-Kinder, die im Ort verschrien sind. Sie rauchen, klauen, lügen und bringen die Nachbarn zur Verzweiflung. An Weihnachten nehmen sie auch noch alle Hauptrollen beim Krippenspiel in Beschlag. Das kann ja gar nicht gut gehen. Aber vielleicht verstehen die Kinder, die die Weihnachtsgeschichte nicht kennen und mit dem Christentum nichts am Hut haben, den Sinn und die Botschaft dieses Festes klarer als manch anderer, fragt sich SWR1 Moderatorin Laura Zacharias.

Thorsten Nagelschmidt: Arbeit

Was haben ein Mitarbeiter an der Rezeption eines Hostels, eine Polizistin und eine Notfallsanitäterin gemeinsam? Sie alle arbeiten nachts in Berlin. Genau wie eine Flaschensammlerin, ein Drogendealer oder eine Essenslieferantin auf dem Fahrrad. In "Arbeit" wird die gleiche Nacht in Berlin aus der Sicht dieser und weiterer Menschen erzählt. Jede Geschichte ist in sich aufregend – doch dann kreuzen sich ihre Wege. Aus Sicht von SWR1 Moderator Max Oehl verwebt Thorsten Nagelschmidt die Einzelschicksale zu einer universellen Geschichte über unsere hektische, stressige Gesellschaft und zeigt, was uns am Ende zusammenhält: Menschlichkeit.

Taylor Jenkins Reid: Daisy Jones & The Six

Die Band in diesem Buch ist zwar fiktiv, die Welt, in der die Musiker leben, aber echt. Die Geschichte spielt in den 70er Jahren und beschreibt den Aufstieg einer erst noch unbekannten US-Rockband bis hin zur Trennung. Geschrieben ist das Buch wie eine Dokumentation, mit Interviews der Bandmitglieder, Zeitzeugen und Freunden. Wer Bands der 70er Jahre mag, kann vielleicht erkennen, an welcher Gruppe sich die Autorin etwas orientiert hat, meint SWR1 Redakteurin Katharina Fuß.

Karin Kalisa: Fischers Frau

Eine Faserarchäologin aus Greifswald erkundet das Rätsel um einen geheimnisvollen alten Fischerteppich. Bestseller-Autorin Karin Kalisa hat in ihrem neuen Roman ein unbekanntes Kapitel deutscher Ostsee-Geschichte aufgeblättert. Eine märchenhafte Geschichte – wie eine laue Sommerbrise, aber trügerisch: Am Himmel brauen sich bereits erste Sturmwolken zusammen. SWR1 Redakteurin Silke Arning macht Lust aufs Lesen.

Jochen Schweizer: Die Begegnung

"Dein eigener Weg ergibt sich aus jedem Schritt, den du selbstbestimmt gehst" - so fasst es Jochen Schweizer auf dem Buchrücken zusammen. Der für seine Erlebnisgutscheine bekannte Unternehmer erzählt in seinem Buch "Die Begegnung" mit viel Lebensklugheit, was das Leben seiner Ansicht nach wirklich ausmacht und lässt damit tief in seine eigene Gefühlswelt blicken, findet SWR1 Moderatorin Nicole Köster.

Jan Weiler: Der Markisenmann

Der "Maria, ihm schmeckt's nicht"-Autor liefert mit "Der Markisenmann" erneut ein Buch über das Thema "Familie". Was wissen Kinder eigentlich über ihre Eltern? Wie waren sie in ihrer Jugend, was hat sie umgetrieben, welch große Liebe ist da womöglich auf der Strecke geblieben? Eine Buchempfehlung von Silke Arning.

Reinhard Kleist: Starman – David Bowies Ziggy Stardust

Reinhard Kleist gehört zu den besten Comic-Zeichnern Deutschlands. Zu seinem Schwerpunkt gehören Musiker-Biographien, darunter Nick Cave und Johnny Cash.
Jetzt hat er eine Biographie über David Bowie veröffentlicht - als Comic. Silke Arning über die außergewöhnliche Biographie.

Maxim Leo: Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße

Eigentlich war Michael Hartung kein Held, kein Widerstandskämpfer in der DDR. Aber gegen Geld schreibt er die Geschichte um - und gerät in eine folgenschwere Zwickmühle. Nicole Köster weiß mehr.

Paul McCartney: The Lyrics

Ex-Beatle Paul McCartney veröffentlicht in einem opulenten Doppel-Band Liedtexte, Bilder, Fotos, Geschichten und Anekdoten aus seinem Leben. Er erzählt von Siegen und Niederlagen - und gibt sehr viel Persönliches preis, findet Wolfgang Heim.

Andreas Stichmann: Eine Liebe in Pjöngjang

Dieser Roman führt in ein Land, in das man nicht so leicht reinkommt: Nordkorea. Ein von der Welt abgeschotteter kommunistischer Staat - und trotzdem entwickelt sich dort eine außergewöhnliche Liebe. Rainer Hartmann hat das Buch gelesen.

Ildiko von Kürthy: Morgen kann kommen 

Vier Frauen befreien sich von toxischen Partnerschaften und nehmen ihr eigenes Leben in die Hand - zwischen loslassen und festhalten. Eine Buchempfehlung von Kristina Hortenbach.

Hendrik Bolz: Nullerjahre 

Hendrik Bolz (alias Testo) hat über seine Jugend in den Nullerjahren Songs geschrieben, genau so heißt jetzt auch sein neues Buch. Jochen Stöckle über ein Buch, das keine leichte Kost ist.

Monsieur Vuong: Das Kochbuch

Das beste vietnamesische Restaurant Deutschlands befindet sich in Berlin. Es ist so bekannt, dass es mittlerweile sogar ein Buch darüber gibt. Rainer Hartmann weiß mehr.

Andreas Altmann: Bloßes Leben

Lappland, Sudan, Mumbai und Chicago, Kamelrennen und Himalajawallfahrten - Reporter Andreas Altmann treibt sein Interesse an anderen Menschen und ihren Geschichten an. Wolfgang Heim hat das Buch gelesen.

  

Donya Gilan & Isabella Helmreich: Resilienz

Alte Denk- und Verhaltensmuster bewusst durchdenken und verändern - das macht uns widerstandsfähiger. Den aktuellen Forschungsstand dazu fasst das Buch "Resilienz" zusammen: Was macht uns innerlich stark, wie kommen wir möglichst unbeschadet durch Krisen und wie gehen wir mit Belastung und Stress um? Stefanie Meinecke über die Fragen und Antworten.

Chloé Delaume: Das synthetische Herz

"Das synthetische Herz" ist ein sehr witziges Buch über Verführungstechniken, für die man mit fast 50 eigentlich schon zu alt ist. Es ist eine Satire über das Verblassen von Sehnsüchten, aber auch ein Roman über den Wert von Freundschaften und Schwesternschaften, die vor dem Abgrund bewahren. Rainer Hartmann über die Entdeckung aus Frankreich.

Martin Suter: Einer von Euch

Martin Suter aus der Schweiz - bekannt für seine Krimis - hat einen Roman über Fußball-Star Bastian Schweinsteiger geschrieben. Das Lustige dabei: Suter ist kein großer Fußball-Kenner - und Schweinsteiger ist kein Bücherfreund. Rainer Hartmann über das Buch, das trotzdem herausgekommen ist.

Peter Stamm: Das Archiv der Gefühle

Peter Stamm ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller. Der Autor aus der Schweiz schreibt ganz und gar nicht trocken, zumal sich seine Romane hauptsächlich um ein unerschöpfliches Thema drehen: Liebe und Leidenschaft. Rainer Hartmann aus dem SWR1 Team empfiehlt uns sein neues Buch, es heißt: "Das Archiv der Gefühle".

Weitere Buchtipps:

  • John Strelecky: "Das Café am Rande der Welt"
  • John Strelecky: "Überraschung im Café am Rande der Welt"
  • Dr. med. Eckart von Hirschhausen: "Mensch, Erde! – Wir könnten es so schön haben."
  • Theodor Fontane: "Der Stechlin"
  • Gendün Rinpoche: "Herzensunterweisungen"
  • Sebastian Fitzek: "Schreib oder stirb"
  • Lucinda Riley: "Sieben Schwestern"
  • Andrew Davidson: "Gargoyle"

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Journalist und Schriftsteller Jan Weiler | 30.3.2022 "Die besten Geschichten spielen in der Familie"

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