Die Geierlaybrücke im Hunsrück verschwindet im Nebel. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Zoonar | bernhard klar)

Allgemeine Verteuerung

Hunsrück und Mittelrhein: Touristiker befürchten Wegfall von Kurzurlaubern

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Christina Nover
Autorin Christina Nover (Foto: SWR)

Tourismusbetriebe im Norden von Rheinland-Pfalz blicken mit Sorge auf den anstehenden Herbst und Winter. Sie befürchten, dass Kurzurlauber in diesem Jahr wegfallen könnten.

Während für den Oktober am Mittelrhein oder im Hunsrück schon viele Buchungen vorliegen, sieht es für November und Dezember nach Angaben der Touristiker eher ruhiger aus. Traditionsgemäß gebe es in diesen Monaten eher kurzfristige Urlauber. Ob diese auch in diesem Jahr kommen werden, sei unklar.

"Nach den Herbstferien ist Schicht im Schacht."

Joachim Mehlhorn, der Vorsitzende des Dehoga-Kreisverbands Mayen-Koblenz, sieht in Sachen Tourismus für November eher schwarz: "Nach den Herbstferien ist Schicht im Schacht", befürchtet er. Die Hoffnung liegt demnach am ehesten noch auf den Geschäftsreisen.

Jugendherbergen am Mittelrhein sind gut gebucht

Im Winter sind es nach Angaben der Loreley Touristik in erster Linie Arrangements, die schon gut gebucht werden, ebenso wie die Jugendherbergen. Diese werden demnach unter der Woche von Schulklassen angenommen, aber auch am Wochenende von Familien.  

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Wie die Hunsrück-Touristik berichtet, spielen bei kurzfristigen Buchungen neben dem Wetter auch die Corona-Lage sowie die Energiefrage und die Inflation eine Rolle. Bislang sei schwer abzuschätzen, wie sich diese Faktoren auf die Wintersaison auswirken werden.

Ohne 9-Euro-Ticket deutlich weniger Tagesgäste in Koblenz

Die allgemeine Verteuerung könnte dazu führen, dass sich einige Menschen gegen einen Wochenendtrip entscheiden, heißt es von der Koblenz-Touristik. Schon seit Anfang des Monats sind den Angaben zufolge deutlich weniger Tagesgäste in der Stadt unterwegs.

Dies könne damit zusammenhängen, dass es das 9-Euro-Ticket nicht mehr gebe - gekoppelt mit einem spürbaren Kaufkraftverlust. Spaßeinkäufe und -ausflüge werden nach Wahrnehmung der Einzelhändler weniger, heißt es von der Koblenz-Touristik.

Hoffnung liegt auf Weihnachtsmarkt und Christmas Garden

Es bestehe jedoch die Hoffnung, dass die Weihnachtszeit - mitsamt Events wie Weihnachtsmarkt und Christmas Garden - wieder mehr Menschen in die Stadt locken könnte.

Außerdem könnte die aktuelle Lage den Hotel-Betreibern vielleicht sogar noch in die Karten spielen. "Manch einer denkt sich bei den Energiepreisen, dass er da lieber zu Hause die Heizung auslässt und ins Hotel geht", meint Joachim Mehlhorn verschmitzt.

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