- Schock für Eisdielen
- Schausteller: Früher kaum Trinkgeld, heute schon
- Tourismus läuft wieder an
- Diese Regionen in RLP waren 2022 besonders beliebt
- Welche Unterkünfte besonders gefragt waren
Kostenexplosion macht Eisdielen zu schaffen
Der Sommer ist auch Eissaison - erst recht bei Temperaturen wie in diesem Jahr. Doch die Eisdielen blicken zwiegespalten auf die bisherige Saison. "Wir kommen aus zwei Jahren, in denen quasi nur Eis zum Mitnehmen möglich war", sagt Annalisa Carnio von der Union der italienischen Speiseeishersteller UNITEIS. Daher sei die Lust auf Eisbecher und Co. vor Ort in den Eisdielen in Rheinland-Pfalz groß.
Auch wegen des konstanten und warmen Wetters sei der Sommer bisher besser gelaufen als der vorherige. "Sorgen macht uns aber die Explosion der Kosten für die Herstellung - zum Eismachen braucht man eben relativ viel Strom", so Carnio. Viele Eisdielen müssten daher schauen, wo sie sparen können - beispielsweise am Personal.
Schausteller atmen auf - trotz Kostensteigerung
Eine Branche, die wegen Corona lange fast vollständig ausgebremst war und diesen Sommer nicht nur sprichwörtlich wieder in Fahrt kam, sind die Schaustellerinnen und Schausteller. "Bei uns ist die Stimmung gerade sehr gut", sagt Ralf Leonhard, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Bad Kreuznach.
Einerseits, weil man endlich wieder mit dem eigentlichen Stammgeschäft auf den Festen im Land Geld verdienen könne, aber auch weil das Interesse der Menschen besonders groß sei. "Wir sind eigentlich keine Trinkgeldbranche, aber wir erleben jetzt, dass die Leute auch mal aufrunden und sich freuen, dass wir wieder da sind."
Rotweinfest, Klangwelle, Kerwe Auf diese Feste in Rheinland-Pfalz freuen wir uns
Lauthals zu Live-Musik mitsingen? Ungezwungen bei einem Weinfest mit Freunden anstoßen? Das geht nach zwei Jahren Corona-Pause wieder! Hier ein Überblick, welche Feste ab jetzt in Rheinland-Pfalz gefeiert werden.
Großes Interesse an Festen und Feiern
Leonhard selbst betreibt neben Eisverkauf auf Festen und Märkten auch eine Agentur für private und betriebliche Events. Hier kann er sich aktuell vor Anfragen kaum retten: "Jeder will jetzt feiern, teilweise mussten wir auch schon Kunden absagen."
Doch nicht alle Entwicklungen sind positiv. Bei vielen Festen seien zwar insgesamt mehr Besucher gekommen, diese hätten oft aber pro Kopf weniger ausgegeben. Die allgemeine Personalknappheit und damit verbundene höhere Kosten spüren die Schaustellerbetriebe zudem ebenso wie gestiegene Kosten beim Wareneinkauf. Branchenspezifisch kommt laut Leonhard noch dazu: "Wir sind ein Reisegewerbe und haben aktuell extrem hohe Mehrkosten beim Sprit und für Fahrzeugreparaturen."
Noch keine Vor-Corona-Normalität im rheinland-pfälzischen Tourismus
Was den Tourismus in Rheinland-Pfalz angeht, haben die Zahlen im ersten Halbjahr nach Angaben des Statistischen Landesamtes noch nicht an den Stand vor der Corona-Pandemie herangereicht.
Demnach buchten 3,3 Millionen Gäste insgesamt 8,7 Millionen Übernachtungen - das waren im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vor-Corona-Jahr 2019 etwa 18 Prozent weniger Gäste und 13 Prozent weniger Übernachtungen.
Im Vergleich mit den ersten sechs Monaten im Pandemie-Jahr 2021 legten die Gäste- und Übernachtungszahlen allerdings im dreistelligen Prozentbereich zu, wie die Behörde mitteilte.
Weniger Touristen aus dem Inland
Aus dem Inland kamen 15 Prozent weniger Gäste, die Zahl ihrer Übernachtungen lag um 9,3 Prozent unter der des ersten Halbjahrs 2019. Der Anteil inländischer Gäste lag bei 84 Prozent.
Das größte Übernachtungsplus gab es bei Ferienhäusern und -wohnungen (plus 16 Prozent). Die Campingplätze verbuchten rund 5,4 Prozent mehr. Hingegen verloren Jugendherbergen und Hütten sowie Erholungs-, Ferien- und Schulungsheime (beide minus 28 Prozent).