Ein Jahr nach Bauernprotesten

Kalter Markt in Ellwangen endet mit Bauernkundgebung

Stand

Von Autor/in Maja Nötzel

Keine Buhrufe, keine Begeisterungsstürme: Ein Jahr nach den Bauernprotesten ist es in diesem Jahr bei der Kundgebung beim Kalten Markt in Ellwangen eher ruhig geblieben.

Rund 500 Menschen haben sich am Mittwochvormittag in der Stadthalle Ellwangen (Ostalbkreis) zur traditionellen Bauernkundgebung versammelt. Proteste oder Buh-Rufe gab es, im Unterschied zum vorigen Jahr, diesmal nicht. Als Gastredner war der CDU-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026, Manuel Hagel, geladen. Er habe es geschafft, Optimismus zu verbreiten, so die Meinung von Menschen, die bei der Kundgebung in Ellwangen dabei waren.

Hagel forderte in seiner Rede unter anderem, endlich den Bürokratieabbau anzupacken. Es gebe immer noch die Pflicht, jeden Arbeitsschritt zu dokumentieren. Zugleich forderte er die Landwirte auf, "nicht den Mut zu verlieren".

Ein Jahr nach den Bauernprotesten

Hunderte Traktoren hatten im vergangenen Jahr zur Bauernkundgebung die Ellwanger Innenstadt blockiert. Vor der Stadthalle Ellwangen hatte damals Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) mit den wütenden Bauern gesprochen. Mit ihren Protesten hätten die Bauern viel erreicht, sagt der Kreisvorsitzende des Bauernverbands Ostalb-Heidenheim, Hubert Kucher, im SWR Interview. Aber, es müsse auch immer noch viel getan werden.

Positiv sei der Rückhalt in der Bevölkerung, den die Bauern bei den Protesten erfahren hätten, aber der Bürokratieabbau und in Sachen Agrardiesel müsse noch viel erreicht werden.

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Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Ostalb-Heidenheim zieht Bilanz Interview mit Hubert Kucher zu Bauernprotesten: "Wir haben einiges hinbekommen"

Vor einem Jahr fuhren die Bauern mit ihren Traktoren zum Protest auf - auch in Ellwangen. Hubert Kucher vom Kreisbauernverband Ostalb-Heidenheim bilanziert Erfolge, aber sieht auch Nachholbedarf.

Rückblick: Bauernproteste und der Kalte Markt

Nachdem im Dezember 2023 die Bundesregierung angekündigt hat, die Energiesteuerrückerstattung für Agrardiesel abschaffen zu wollen und die KfZ- Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Maschinen aufzuheben, um rund eine Milliarde Euro einzusparen, gehen die Bauern auf die Straße.

Hunderte Traktoren blockierten die Zufahrt zur Stadthalle Ellwangen. Vor einem Jahr, im Januar 2024, protestierten die Landwirte gegen die angekündigten Veränderungen beim Agrardiesel und KfZ-Steuerbefreiung. Mehr als Tausend kamen zur traditionellen Kundgebung am Kalten Markt.
Hunderte Traktoren blockierten die Zufahrt zur Stadthalle Ellwangen. Vor einem Jahr, im Januar 2024, protestierten die Landwirte gegen die angekündigten Veränderungen beim Agrardiesel und KfZ-Steuerbefreiung. Mehr als Tausend kamen zur traditionellen Kundgebung am Kalten Markt.

Hunderte Traktoren blockieren Autobahnzufahrten und den Verkehr in den Innenstädten. Mahnfeuer werden entfacht. Im Januar 2024 nimmt die Bundesregierung die Streichung der KfZ-Steuer zurück, doch die Bauernproteste gehen weiter. Die Landwirte fordern unter anderem mehr Anerkennung für ihre Arbeit.

Mehr als Tausend Bauern bei Kundgebung am Kalten Markt

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir spricht nach der Bauernkundgebung am Kalten Markt im Januar 2024 vor der Halle mit den Landwirten. Aus Sicherheitsgründen steht er auf einem Anhänger.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir spricht nach der Bauernkundgebung am Kalten Markt im Januar 2024 vor der Halle mit den Landwirten. Aus Sicherheitsgründen steht er auf einem Anhänger.

Zur traditionellen Bauernkundgebung zum Ende des Kalten Marktes in Ellwangen kommen mehr als tausend Landwirte. Nicht alle finden Platz in der Stadthalle. Sie wollen dem Gastredner, Bundeslandwirtschaftminister Cem Özdemir (Grüne), ihre Meinung sagen. Nach der Kundgebung spricht er mit den wütenden Bauern.

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