Protest auch in Freiburg und Stuttgart

Abstrampeln fürs Klima: Fahrraddemo von Fridays For Future durch Ulm und Neu-Ulm

Stand

Von Autor/in Maximilian Bender, Jannik Volz

Die Bewegung Fridays for Future hat am Freitag in Ulm eine Fahrraddemo durch Ulm und Neu-Ulm veranstaltet. Die Gruppe fordert von der Regierung mehr Einsatz für den Klimaschutz.

Im Rahmen des internationalen Aktionstags für Klimaschutz haben Fridays for Future am Freitag unter anderem in Ulm, Stuttgart und Freiburg zu einer Fahrraddemo aufgerufen. Unter dem Motto "Don’tSellOurFuture" fordert die Klimabewegung die neue Bundesregierung dazu auf, sich für einen schnellen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und für eine ambitionierte Klimapolitik auf europäischer Ebene einzusetzen.

Rund 70 Demonstrierende auf dem Fahrrad durch Ulm und Neu Ulm

Um 15 Uhr haben sich rund 70 Menschen samt Fahrrädern auf dem Ulmer Münsterplatz versammelt. Von dort aus fuhren sie eine rund 10 Kilometer große Runde durch Ulm und Neu-Ulm. Dabei beeinträchtigte der Demozug auch den Straßenverkehr, die Polizei musste mehrere Hauptverkehrsknoten für die Fahrräder zeitweise sperren.

Zwei Polizeiwagen sperren die Olgastraße Ecke Neutorstraße ab. Rund 70 Menschen haben an der Fahrraddemonstration in Ulm teilgenommen. Auf dem Rad demonstrierten sie für mehr Klimaschutz.
Schutz für den Klimaschutz: Die Polizei sperrte zeitweise mehrere Straßen in Ulm und Neu-Ulm, an denen der Demozug vorbeikam.

Die Verkehrsbehinderungen seien durchaus beabsichtigt gewesen, so der Organisator der Fahrrademo, Jurek Lang, von Fridays for Future. "Der Protest wird erst dann möglich, wenn er auch irgendwo nervt und auch die Leute stört." Dass die Klimademonstranten bei ihren Aktionen dabei immer wieder mit anderen Menschen anecken weiß Jurek Lang. Aber das müsse man eben auch.

Mit den rund 70 Menschen beteiligten sich deutlich weniger an der Fahrraddemo, als von den Veranstaltern erhofft. Sie hatten mit bis zu 500 gerechnet.

Statt die Klimakrise zu bekämpfen, erleben wir, wie Politiker*innen bereits erzielte Erfolge im Klimaschutz gefährden und neue fossile Projekte vorantreiben.

Appell an die Politik: Klimaschutz habe besondere Dringlichkeit

"Das Pariser Abkommen wird dieses Jahr zehn Jahre alt. Und währenddessen nimmt die Klimakrise weltweit dramatische Ausmaße an", so Simon von Fridays for Future Ulm/Neu-Ulm. "Aber statt die Klimakrise zu bekämpfen, erleben wir, wie Politiker*innen bereits erzielte Erfolge im Klimaschutz gefährden und neue fossile Projekte vorantreiben."

Ein zentrales Thema der Aktion war das Klimaziel der Europäischen Union für 2040. Die EU-Kommission schlägt vor, die Emissionen bis zu diesem Zeitpunkt um 90 Prozent zu senken. Nach Auffassung der Demonstrierenden müsse sich Deutschland jetzt für ein starkes 2040-Ziel einsetzen.

Protest auf dem Fahrrad durch Freiburg.
Nach Forderung der Fahrraddemonstrierenden muss sich die Bundesregierung jetzt schnell für mehr Klimaschutz einsetzen.

Internationale Protestaktionen der Klimabewegung

In Freiburg haben am Freitagnachmittag knapp 500 Menschen ein starkes Zeichen für mehr Klimaschutz, nachhaltige Landwirtschaft und eine zukunftsorientierte Regierungsbildung gesetzt. "Wir sollten jetzt handeln. Denn der Klimawandel wartet jetzt nicht noch 30 Jahre bis endlich Bewegung in die Sache kommt", sagte eine der zahlreichen Demonstrantinnen. 

Die Polizei sowie die Freiburger Verkehrs-AG (VAG) hatten sich im Vorfeld auf die Demonstration vorbereitet. Straßen und Tunnel entlang der Strecke wurden zeitweise gesperrt, der Schützenalleetunnel sogar kurzfristig geräumt, um eine sichere Durchfahrt zu gewährleisten. 

Protest auf dem Fahrrad durch Freiburg.
Rund 500 strampelten am Freitagnachmittag in Freiburg für den Klimaschutz.

Auch in Freiburg wird mit Sorge auf die neuen politischen Verhältnisse geblickt. "Die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungsgespräche waren für uns ein klarer Anlass auf die Straße zu gehen", sagt Merlin Geburek, einer der Organisatoren und Mitglied der Ortsgruppe von Fridays for Future Freiburg. Mit dem Protest wollten die Teilnehmenden Aufmerksamkeit für das Thema Klima in Politik und Gesellschaft erzeugen. 

Die Aktionen sind Teil eines weltweiten Protesttags, der nach Angaben von Fridays for Future auch in anderen Ländern wie den USA, Spanien und Brasilien stattfindet. Die Bewegung fordert von den Regierungen weltweit, weitere Schritte zu unternehmen, um die Klimakrise zu bekämpfen und eine klimafreundliche Zukunft zu gestalten.

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