Dass nachmittags keine Züge mehr fahren auf der Illertalbahn zwischen Senden und Ulm habe Strahlkraft weit über die Region hinaus, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Vorstand der Regio-S-Bahn-Donau-Iller sei entsetzt über die Zustände auf der Illertalbahn.
Kein Schienenersatzverkehr - Zustände in Linienbussen chaotisch
Die Strecke zwischen Ulm und Senden sei auch wichtig für Menschen, die aus dem Raum Memmingen und dem Allgäu nach Ulm und Neu-Ulm pendeln. Sie müssen nachmittags nun auf Linienbusse umsteigen, um wieder nach Hause zu kommen. Und in den Bussen herrschen seit Tagen chaotische Zustände, heißt es in dem Brief. So chaotisch, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben sei.
Zugausfälle wegen Personalmangel im Stellwerk
Dabei wäre die Zugstrecke zwischen Ulm und Senden durchaus befahrbar, auch Züge gäbe es, aber: es fehlt an Personal im Stellwerk. Die Unterzeichner des Briefes, darunter Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher und die Landrätin des Kreises Neu-Ulm, Eva Treu, fordern, diesen Personalmangel sofort zu beheben. Falls dies nicht möglich sei, solle zumindest vorübergehend ein Schienenersatzverkehr mit zusätzlichen Bussen eingerichtet werden, um den Linienverkehr zu entlasten. Außerdem fordern sie, dass die Bahn ihre Personalpolitik ändert und systemrelevante Arbeitsplätze wie zum Beispiel in einem Stellwerk stärker in den Fokus nimmt.
Die tägliche Kappung der Zugverbindungen auf der Illertalbahn sind für die Städte Ulm und Neu-Ulm eine Katastrophe.
Die Städte Ulm und Neu-Ulm werben seit Jahren für den Umstieg auf den ÖPNV. Den Straßenverkehr zu verringern, sei Ziel der Verkehrsstrategie beider Städte. Dadurch, dass der ÖPNV nicht zuverlässig funktioniert, würden die Bemühungen beider Städte konterkariert, heißt es. Unter den gegenwärtigen Bedingungen sei ein Umsteigen auf den ÖPNV in Zukunft aus dem Illertal in Richtung Ulm/Neu-Ulm nicht vertretbar möglich.