Die Bürgerinnen und Bürger aus Pfronstetten (Kreis Reutlingen) haben am Wochenende entschieden, dass zukünftig keine Windräder auf Grundstücken der Gemeinde entstehen sollen. Damit entgehen Pfronstetten bis zu 400.000 Euro jährlich an Pacht für Windräder auf Grundstücken der Gemeinde.
Pfronstetten knapp gegen Windräder auf Gemeindeflächen
53 Prozent waren dagegen, Gemeindeflächen für Windräder zu verpachten, 47 Prozent waren dafür. Der Windpark wird voraussichtlich trotzdem gebaut, weil das Land Baden-Württemberg Flächen auf der Gemarkung von Pfronstetten besitzt. Dort plant ein Projektentwickler nach aktuellem Stand 16 Windräder.
Beim Bürgerentscheid ging es um die Frage, ob bis zu vier der 16 Anlagen auf Flächen der Gemeinde entstehen dürfen. So hätte Pfronstetten über die Pacht am Windpark laut Stadtverwaltung mindestens 400.000 Euro pro Jahr mitverdienen können. Mit der knappen Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger sind diese Pläne vom Tisch. Der Bürgerentscheid hat jedoch keinen Einfluss darauf, ob Windräder im Staatswald gebaut werden dürfen oder nicht.
Panne im Gemeinderat führte zu Bürgerentscheid
Wie der Bürgerentscheid zustande kam, ist ungewöhnlich. Der Gemeinderat hatte zuvor ebenfalls entschieden, dass keine Windräder auf Gemeindeflächen gebaut werden sollten. Das Problem: Das Ergebnis ist angeblich aufgrund eines Fehlers bei der Abstimmung entstanden.
Ein Ratsmitglied hatte während der Sitzung noch für den Bau auf Gemeindeflächen argumentiert und seine Stimme später wohl aus Versehen falsch gesetzt. Deswegen sollte ein Bürgerentscheid Abhilfe schaffen und die Entscheidung des Rats kippen.
Gegenwind aus der Gemeinde
Das Thema Windkraft ist ein umstrittenes in der Region Neckar-Alb. Auch in Pfronstetten gibt es Gegenwind, unter anderem von der Bürgerinitiative "Gegenwind Pfronstetten". Die Entstehung des Bürgerentscheids habe gestellt gewirkt, so ein Sprecher der Initiative. Trotzdem sei es gut, dass die Bevölkerung über eine solch wichtige Frage entscheiden darf.