Im Talkessel der Stadt Stuttgart sind in den vergangenen neun Jahren 51 Kilometer Tunnel für das milliardenschwere Bahnprojekt S21 fertig gegraben worden. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Tom Weller)

Darüber spricht die Region Stuttgart

Wochenrückblick: S21 und Schwabenlandtower - Bauen können wir Schwaben nicht

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Thomas Fritzmann
Thomas Fritzmann (Foto: SWR)

Schwabenlandtower wird wieder Bauruine, Rekord-Besucherzahlen bei "Tagen der offenen Baustelle", und Schmuggler legen wieder los. Das passierte diese Woche in der Region Stuttgart.

Ich bin Thomas Fritzmann, Redakteur im Studio Stuttgart, und blicke mit euch zurück auf die Woche. Was ist passiert? Was war wichtig? Und wie geht es weiter? Die wichtigsten Themen im Überblick:

Schwabenlandtower in Fellbach droht wieder Bauruine zu werden

Der Schwabenlandtower in Fellbach (Foto: SWR, Maxim Flößer)
Wann der Turm fertig werden könnte, steht in den Sternen.

Ende März 2014 ging es los mit dem Prestigeprojekt für die Region Stuttgart und ganz speziell für die Stadt Fellbach (Rems-Murr-Kreis). Der Schwabenlandtower, genauer der SLT 107, sollte der höchste Wohnturm Baden-Württembergs und sogar der dritthöchste Deutschlands werden. Selbst wenn er je noch fertiggestellt werden sollte: Inzwischen erreicht er auf der Liste der höchsten Wohngebäude Deutschlands nur noch Platz fünf. Nun will der aktuelle Hauptinvestor, die Adler Group, das Projekt loswerden.

Doch zumindest hat das einzige Paar, das in dem Wohnkomplex bisher lebt, gute Nachrichten. Die Wanderfalken, die dort nisten, haben Nachwuchs. Mit der Webcam des NABU sind die vier grauen Küken zu beobachten. 2018 schlug Harald Raß (SPD) aus dem Fellbacher Gemeinderat in einem SWR-Interview scherzhaft vor, dass die Stadt Fellbach den Wanderfalken als neues Wappentier nutzen könnte. Im Moment zieren das Wappen drei silberne Wolfsangeln auf rotem Hintergrund. Was meint ihr?

Die Abstimmung ist bereits beendet.

Sollte die Stadt Fellbach ihr Wappen anpassen?

  • Klar, so ein Wanderfalke sieht doch toll aus. 66,7%
  • Bei dem Fiasko vergeht mir jeder Spaß. 33,3%

Hinweis: Das Abstimmungsergebnis zeigt ein Meinungsbild unserer Nutzer*innen und ist nicht repräsentativ.

In der vergangenen Woche haben wir euch gefragt, ob Tanzen an Karfreitag erlaubt sein sollte. Die meisten (40,7 Prozent) stimmten für: "An dem Tag, an dem Jesus starb, geht Tanzen gar nicht. So viel Respekt kann man auch von Nicht-Christen erwarten."

Über die Lage am Schwabenlandtower hat SWR4 am 13. April 2023 berichtet.

Verkehrsclub Deutschland in BW warnt vor Bahnchaos-Jahr

Am Osterwochenende lädt die Bahn zum siebten Mal zum "Tag der offenen Baustelle". (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Insgesamt 90.000 Interessierte sollen am Wochenende beim "Tag der offenen Baustelle" gewesen sein.

Ein Prestigeprojekt sollte auch Stuttgart 21 werden. Vom Hubschrauberflug Anfang der Neunziger, bei dem der damalige Landesverkehrsminister Hermann Schaufler (CDU) und Ex-Bahnchef Heinz Dürr 100 Hektar beste Citylage für Wohnungen gesehen haben sollen, über den Schwarzen Donnerstag bis heute. Kaum ein Bauprojekt hat die Region so bewegt. Selbst Bahn-Vorstandschef Richard Lutz sagte 2018 noch: "Heute würde man Stuttgart 21 nicht mehr bauen." Die ursprüngliche Kostenschätzung von rund 2,5 Milliarden Euro hat sich inzwischen fast vervierfacht. Doch zumindest ein Ende des Bahnfiaskos ist in Sicht. Nachdem der Eröffnungstermin mehrfach verschoben wurde, will die Deutsche Bahn jetzt am Jahr 2025 festhalten.

Am Oster-Wochenende informierten die Projektpartner zu Stuttgart 21 bei den siebten "Tagen der offenen Baustelle" unter anderem darüber, wie sich der Nah- und Regionalverkehr in den kommenden Wochen entwickeln soll. Denn nicht nur am Hauptbahnhof wird gebuddelt. Und das könnte unschön für Reisende werden. Kommender Woche beginnen Streckensperrungen rund um Stuttgart. Das ist der Grund:

Video herunterladen (70,1 MB | MP4)

Die Kabel für das neue European Train Control System (ETCS) müssen noch verlegt werden. Dadurch sollen Züge nicht mehr mit Bahnsignalen gesteuert werden, sondern ihre genaue Position soll digital erfasst werden. Der Vorsitzende des Verkehrsclub Deutschland in BW, Matthias Lieb, warnte vor einem Bahnchaos-Jahr. Und so funktioniert ETCS:

Über die "Tage der offenen Baustelle" berichtete SWR Aktuell TV am 8. April 2023.

Flughafen Stuttgart: Das sollte nicht ins Handgepäck

Ein Teil der am Flughafen Stuttgart sichergestellten geschmuggelten Zigaretten. (Foto: Hauptzollamt Stuttgart)
Ein Teil der am Flughafen Stuttgart sichergestellten geschmuggelten Zigaretten.

Grund zur Freude hatte hingegen das Hauptzollamt Stuttgart am Osterwochenende. Ein Ehepaar, das aus der Türkei zurückreiste, ging den Beamten ins Netz. 152 Zigarettenstangen, verteilt auf sechs Gepäckstücke wollte es am Stuttgart Flughafen am Zoll vorbei schmuggeln. Das in Frankreich wohnhafte Paar durfte weiterreisen, nachdem es mehrere Tausend Euro und die Zigaretten hinterlassen hatte. Erlaubt gewesen wäre eine Stange pro Person. Jetzt nach der Corona-Pandemie, wo der Reiseverkehr wieder zunimmt, rechnet der Zoll damit, dass auch die Menge an Straftaten wieder zunimmt.

Die Bundespolizei am Flughafen Stuttgart informiert Reisende, was ins Handgepäck rein darf und was nicht. Einige Funde der Beamten sind in einer Vitrine ausgestellt. (Foto: SWR, Thomas Fritzmann)
Die Bundespolizei am Flughafen Stuttgart informiert Reisende, was ins Handgepäck rein darf und was nicht. Einige Funde der Beamten sind in einer Vitrine ausgestellt.

Bei einer so großen Menge an Zigaretten handelt es sich natürlich nicht um ein Versehen. Dennoch nehmen Reisende immer wieder versehentlich Dinge im Handgepäck mit, die dort nicht reingehören. Im vergangenen Sommer hatte die Bundespolizei am Flughafen darüber informiert, was ins Handgepäck darf und was nicht. Dass Wurfsterne und Pistolen im Handgepäck nichts zu suchen haben, ist den meisten Reisenden klar, doch auch beispielsweise Brotaufstriche in Glas oder Becher dürfen nicht rein. Laut Bianca Castan von der Bundespolizei verzögern vor allem Flüssigkeiten die Handgepäckskontrollen.

"Maximal ein Liter darf mit ins Handgepäck. Die einzelnen Flüssigkeiten müssen jedoch jeweils in einem getrennten, durchsichtigen Plastikbeutel verpackt sein."

Es zählten die Angaben, die auf dem Behälter stehen. "Da wird an der Kontrolle auch nicht verhandelt, wenn das Parfümflakon nur noch zur Hälfte gefüllt ist", so Castan. Nächste Reise schon geplant?

Über das Schmuggler-Paar hat SWR4 BW am 11. April 2023 berichtet.

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Was hat euch diese Woche sonst noch beschäftigt? Schreibt uns: online.studiostuttgart@swr.de.

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