"Man braucht Köpfchen und die Beine"

Weltmeister als Fahrradkurier: Karlsruher Michael Fuhrmann ist der Schnellste auf dem Lastenrad

Stand

Von Autor/in Hannah Radgen

Bei der Fahrradkurier Weltmeisterschaft 2024 in Zürich hat sich der 32-jährige Michael Fuhrmann den ersten Platz beim Rennen mit dem Lastenrad geholt.

Egal ob Bücher, Weinkisten oder sogar Möbel: Fahrradkurier Michael Fuhrmann kutschiert in und um Karlsruhe so einiges mit seinem Lastenrad umher. Das sogar so schnell und effizient, dass er sich in Zürich bei den 30. Cycle Messenger World Championships den Weltmeistertitel in der Disziplin Lastenrad holen konnte.

SWR-Reporter Teo Jägersberg hat den Weltmeister getroffen:

Fahrradkurier: Hobby und Beruf in einem

Fahrradfahren, besonders mit dem Lastenrad, ist Fuhrmanns Leidenschaft - aber nicht immer gewesen. Der heute 32-Jährige sei aus dem Studium geflogen, erzählt er. Ein neuer Job musste her. Da sind ihm die Fahrradkuriere in der Karlsruher Innenstadt aufgefallen. Dass sich das Lastenradfahren einmal zu einem so großen Teil seines Lebens entwickeln würde, hätte er nie gedacht.

Ich verdiene einfach mit Radfahren mein Geld, das machen sonst nur Profis im Profisport. Das finde ich echt toll an dem Job.

"Wir haben den Weltmeister!"

Den Weltmeister im Team zu haben, macht die ganze Truppe vom Radkurier Karlsruhe stolz. "Man wird dann ja auch darauf angesprochen von anderen Kurier-Unternehmen: Ah, ihr habt den Weltmeister!", schwärmt Chef David Budwasch. Auch der dienstälteste Mitarbeiter Peter Bube, der ebenfalls an der Weltmeisterschaft teilgenommen hat, ist beeindruckt von der Leistung seines Kollegen. "Du musst verstehen, was die kürzeste Route und der beste Weg ist, und darüber hinaus braucht man natürlich noch Bein." Besonders mit dem Lastenrad sei ein gewisser Umgang gar nicht so einfach.

Michael Fuhrmann aus Karlsruhe hat sich den Weltmeister-Titel als Fahrradkurier geholt.
Michael Fuhrmann mit seinem Lastenrad in der Karlsruher Innenstadt. Bild in Detailansicht öffnen
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Es ist echt toll, dass es überhaupt so was gibt und dass es Leute gibt, die das organisieren.

Eine Weltmeisterschaft für die Kuriere

Die Kurier-Weltmeisterschaft wird jedes Jahr in einem anderen Land, in einer anderen Stadt und von einem anderen Verein organisiert. Dabei können Fahrradkuriere aus aller Welt in verschiedenen Disziplinen antreten. Beim "Main Race" zum Beispiel wird in einem abgesperrten Areal der Kurier-Alltag simuliert.

Du musst deine Uhr immer dabei haben. Bist du zu spät, bist du raus.

Alle Teilnehmenden haben Aufträge zwischen verschiedenen Posten zu erledigen. "Man bekommt eine einfache Karte und die Aufträge und dann heißt es einfach: Fahr!", erzählt Fuhrmann. "Und dann kommt halt das Köpfchen mit ins Spiel." Für die Lastenradfahrer gibt es dann auch immer noch eine ordentliche Ladung mit dazu.

Fuhrmann: "Ich bin nicht der Typ Bergziege"

Mit den "richtigen" Profis, die bei Olympia oder der Tour de France teilnehmen, möchte sich der 32-Jährige auf keinen Fall vergleichen. "Es ist halt was, was man mal gewonnen hat", meint er. Neben dem Weltmeistertitel ist Michael Fuhrmann auch schon Kurier-Europameister geworden. Wie gut seine Chancen sind, kommt aber immer auf die Disziplin an. Er sei kein Klischee-Rennfahrer und auch nicht der Typ Bergziege. "Ich habe eher dicke Beine und kann richtig viel Ladung fahren."

Als Preis hat er einen nagelneuen Lastenrad-Rahmen gewonnen. Mit seinem Gewinner-Rad ist der Karlsruher aber rundum zufrieden. Seinen Gewinn möchte er darum einer Kollegin schenken.

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