Auch Unternehmen aus dem Raum Karlsruhe sind von den Einfuhrzöllen der USA betroffen. Ab Samstag erheben die Vereinigten Staaten einen Pauschalzoll von zehn Prozent auf Exporte weltweit. Ab dem 9. April wollen die USA deutschen Waren Zölle in Höhe von 20 Prozent auferlegen.
Besonders betroffen seien Hersteller von Autos und Pharmazeutika, teilte eine Sprecherin der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe mit. Zwei Branchen, die eine wichtige Rolle im Raum Karlsruhe spielen.
Die Unternehmen sind wegen der ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Lage in Sorge um die weiteren Eintrübungen, die ein solcher Handelskonflikt verschärfen kann.
IHK Karlsruhe: Wichtigster Handelspartner sind die USA
Laut IHK Karlsruhe gingen im Januar 12,3 Prozent aller baden-württembergischen Exporte in die USA. Im vergangenen Jahr waren es 14,4 Prozent – damit seien die Vereinigten Staaten der wichtigste Handelspartner für Unternehmen aus der Region.
20 Prozent auf EU-Importe US-Zölle: Ministerpräsident Kretschmann für "entschlossene" Antwort und Verhandlungen mit Trump
US-Präsident Donald Trumps neue Zölle sorgen für Aufregung. Baden-Württemberg treffen sie besonders. Politiker fordern entschlossene Antworten und Verhandlungen.
Nach den Erfahrungen der ersten Amtszeit Trumps sowie den Aussagen im Wahlkampf und in den vergangenen Monaten war uns bewusst, dass die neue US-Regierung eine protektionistischere Handelspolitik anstreben wird.
Unternehmen erörtern nächste Schritte
Seit März hat die IHK Karlsruhe nach eigenen Angaben deutlich mehr Anfragen von Unternehmen bekommen. Einige würden überlegen, mehr in den USA zu produzieren, um den Zöllen zu entkommen. Allerdings exportierten Unternehmen aus der Region Karlsruhe bereits 90 Prozent aller Waren in andere Länder, so eine Sprecherin der IHK. Es sei wahrscheinlich, dass diese Handelsbeziehungen nun gestärkt würden.
"Wechselhafte US-Politik" sorgt für Unsicherheit in der Region
Die Firmen müssen jetzt nicht nur überprüfen, ob und wie stark sie von den US-Zöllen betroffen sind, sondern auch, welche Auswirkungen die angekündigten Gegenmaßnahmen der EU haben werden. Besonders die "wechselhafte US-Politik der vergangenen Wochen" führe zu hoher Unsicherheit für weitere Planung, so die Sprecherin der IHK Karlsruhe weiter.