Der Deutsche Wetterdienst hält die Waldbrandgefahr in vielen Teilen der Region für hoch. Laut dem Waldbrandgefahrenindex ist vor allem die Gefahr an den Messstellen in Waghäusel-Kirrlach, Rheinstetten, Mühlacker und Baden-Baden-Geroldsau hoch. Der kritischste Tag wird laut Index Freitag sein.
Wie das Forstamt Enzkreis mitteilt, sei der Waldboden oberflächlich ausgetrocknet, weil es im März zu wenig geregnet hat. Hinzu kommt der starke Wind und die starke Sonneneinstrahlung durch die noch fehlenden Blätter an den Bäumen. Das verstärke die Trockenheit.
Grund für Waldbrände ist oft der Mensch: Rauchverbot im Wald
Die meisten Waldbrände entstehen durch den Menschen. Andreas Roth vom Forstamt Enzkreis erinnert deshalb an das Rauchverbot, das seit dem ersten März in allen Wäldern gilt. Feuer solle nur an dafür vorgesehenen Grillstellen gemacht und im Auge behalten werden. Das Auto dürfe nicht auf trockenem Laub geparkt werden.
Grundsätzlich will Andreas Roth die Menschen dafür sensibilisieren, dass schon im Frühling eine hohe Waldbrandgefahr herrschen kann. Man müsse jetzt schon vorsichtig sein, nicht nur im Hochsommer. Wer einen Brand entdecke, sollte sofort die 112 wählen.
Wenig Regen und hohe Temperaturen Waldbrandrisiko und eingeschränkte Schifffahrt: So wirkt sich die Trockenheit auf BW aus
Fast schon sommerliche Temperaturen sollen am Wochenende in BW herrschen. Doch kaum Regen und große Wärme haben Folgen für die Umwelt. Sogar Waldbrände sind nicht ausgeschlossen.
Deutscher Wetterdienst sieht hohe Waldbrandgefahr
Der Deutsche Wetterdienst sieht in ganz Baden-Württemberg mindestens eine mittlere Waldbrandgefahr. An der Messstelle Waghäusel-Kirrlach sieht er die Gefahr am Freitag, Sonntag und Montag sogar als "hoch" an.
Das liegt laut Landkreis Karlsruhe daran, dass in den Waldgebieten Hardt und Lußhardt viele Kiefern wachsen. Es liege mehr leicht entzündlicher Nadelstreu am Waldboden als in anderen Waldgebieten im Landkreis. Das führe zu einer erhöhten Waldbrandgefahr.
Die oberen 10 bis 20 cm sind ausgetrocknet. Das heißt: Noch sind die Wurzeln der Bäume in den tieferen Bodenschichten mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt. Doch die Trockenheit kann schnell vordringen. "Sollte die Phase sehr geringer Niederschläge nach dem trockenen März allerdings noch länger anhalten, wird der Wasserspeicher im Boden schnell aufgebraucht werden", so der Landkreis Karlsruhe auf SWR-Anfrage. Das bedeute Stress für die Bäume.
Waldbrandgefahr in Baden-Baden: Stadt hat vorgesorgt
Auch das Forstamt Baden-Baden warnt vor der erhöhten Waldbrandgefahr im Stadtwald. Laut dem stellvertretenden Amtsleiter Robert Lang ist die Stadt aber gut aufgestellt. Es gebe regelmäßig Übungen der Feuerwehren in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Rastatt. Außerdem seien an Orten mit Wasser sogenannte Löschwasserbehälter aufgestellt worden.
Es soll weiterhin trocken bleiben und damit sei auch die Waldbrandgefahr hoch. Die Prognosen für den April machen Robert Lang wenig Hoffnung, dass das Waldbrandrisiko sinken wird. So sieht es auch Andreas Roth aus dem Enzkreis. Er denkt schon über Maßnahmen nach, wenn es weiterhin trocken bleibt. Dann könnten auch Grillplätze gesperrt werden.
Waldbrandgefahr: Rastatt noch eher entspannt
Doch nicht überall wird die Situation so kritisch gesehen. Im Landkreis Rastatt liege die Waldbrandgefahr im mittleren Bereich und sei damit eher "undramatisch", sagt Thomas Niessen vom Forstamt Rastatt. Doch auch hier behält man die nächsten Tage und Wochen den Wald genau im Blick.
Vor allem in den Hardtwäldern der Rheinebene steige bei ausbleibendem Niederschlag das Risiko für Brände. Grund sei der trockene, sandige Boden. "Sollte das trockene und sonnige Wetter anhalten, kann sich die Waldbrandgefahr rasch verschärfen", so Thomas Niessen.