Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Akktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, Montage: SWR)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Dienstag, 22. September 2020

Stand

Das war der Dienstag in Baden-Württemberg

Weitere Infektionen nach Geburtstagsfeier in Dettingen

21:31 Uhr

Nach einer Geburtstagsfeier in Dettingen im Kreis Reutlingen hat sich die Zahl der Corona-Infektionen auf 25 erhöht. Das zuständige Landratsamt hat mitgeteilt, dass mittlerweile insgesamt 550 Menschen in Quarantäne sind.

Kritik aus Baden-Württemberg an Digitalpakt für Schulen

21:17 Uhr

Verbände und Politiker in Baden-Württemberg kritisieren die Umsetzung zur Digitalisierung an Schulen in der Corona-Krise. Die Maßnahmen kämen zu spät und seien unzureichend:

Viele Infektionen auf Privatpartys zurückzuführen

19:24 Uhr

Die Corona-Zahlen in Baden-Württemberg steigen kontinuierlich an. Einer der Hauptgründe waren bislang die Reiserückkehrer. Jetzt zeigt sich aber ein neues Phänomen: Viele Menschen haben sich auf privaten Feiern angesteckt:

Weitere 238 Fälle in BW gemeldet

18:03 Uhr

In Baden-Württemberg ist die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus erneut angestiegen. Bis zum Nachmittag wurden den Behörden weitere 238 bestätigte Fälle gemeldet (Stand: 16 Uhr). Damit haben sich im Land seit Beginn der Pandemie insgesamt mindestens 47.583 Menschen nachweislich infiziert. Davon gelten 41.691 Menschen als genesen, 260 mehr als am Vortag. Drei weitere Menschen sind laut Landesgesundheitsamt im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der an und mit SARS-CoV-2 gestorbenen Menschen in Baden-Württemberg steigt daher auf 1.874. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,03 angegeben. Der Wert zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

Aktuelle Daten zum Coronavirus Reproduktionszahl, Neuinfektionen, Intensivkapazitäten: Was ist relevant?

Die vier wesentlichen RKI-Kriterien zur Einschätzung der Epidemie erklären wir hier.

Deshalb bringt ein Immunitätsausweis bei Covid-19 derzeit nichts

17:55 Uhr

Der Ethikrat hält einen Immunitätsnachweis nach einer überstandenen Corona-Infektion derzeit für nicht sinnvoll. Das liegt vor allem daran, dass es hierzu noch viele offene Fragen gibt:

KSC lässt 1.200 Zuschauer zum ersten Heimspiel kommen

16:59 Uhr

Zum ersten Heimspiel des Karlsruher SC in der neuen Saison dürfen 1.200 Besucher kommen. Das hat der KSC heute mitgeteilt. Zwei Drittel der Besucher sollen am Sonntagmittag gegen Bochum auf der Haupt- und ein Drittel auf der provisorischen Nordtribüne des Wildparkstadions Platz nehmen. Die coronabedingt begrenzten Tickets werden unter Mitgliedern und Dauerkartenbesitzern der vergangenen Spielzeit verlost.

Kommunen: Corona verstärkt Verödung der Innenstädte

15:24 Uhr

Das Coronavirus trägt aus Sicht der Kommunen zur Verödung der Innenstädte bei. "Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Katalysator: Sie forciert den Online-Handel und könnte viele Einzelhändler zur Geschäftsaufgabe zwingen", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung in Mannheim. Der Verband fordert eine höhere Städtebauförderung von Bund und Ländern für innovative Innenstadtkonzepte über die derzeit 790 Millionen Euro jährlich hinaus. Zudem solle das Vorkaufsrecht der Kommunen beim Erwerb von Liegenschaften gestärkt werden, betonte Jung. Das in Mannheim zusammengekommene Präsidium des Verbandes schlug überdies vor, dass Kommunen mittels eines von Bund und Ländern gespeisten Fonds Schlüsselimmobilien wie aufgegebene Kaufhausfilialen vorübergehend erwerben können. Mit diesen Gebäuden könnten dann die Zentren neu entwickelt werden.

Mehr als 70 neue "Corona-Detektive" im Rhein-Neckar-Kreis im Einsatz

14:55 Uhr

Das Gesundheitsamt im Rhein-Neckar-Kreis hat insgesamt mehr als 70 neue Mitarbeiter eingestellt, um auf die erwartete Steigerung bei den Corona-Infektionen vorbereitet zu sein. Die Aufgabe dieser medizinischen Fachkräfte ist hauptsächlich, die Kontaktpersonen von Infizierten zu ermitteln. Der Leiter des Gesundheitsamtes, Rainer Schwertz, sagte dem SWR, das sei aktuell wesentlich schwieriger und umfangreicher als zu Beginn der Pandemie. Damals gab es pro Person nur wenige Kontaktpersonen, weil wegen des Lockdowns nicht viele Kontakte möglich waren. Das sehe jetzt allerdings anders aus. Gerade bei jungen Leuten könnten es schon mal mehr als 30 Kontaktpersonen sein. Bei zehn Infizierten macht das schon mehr als 300 Kontakte, die ermittelt werden müssten. Schwertz geht allerdings davon aus, dass seine Behörde mit den zusätzlichen Mitarbeitern gut auf eine zweite Corona-Welle vorbereitet ist.

Elsass verschärft Corona-Regeln

14:44 Uhr

Ab Donnerstag gelten im nördlichen Elsass wieder strengere Kontaktbeschränkungen. Präfektin Josiane-Chevalier will wegen der starken Zirkulation des Coronavirus das öffentliche Leben weiter einschränken. Unter anderem sollen sich in Straßburg, Schiltigheim und Illkirch abends nur noch kleine Gruppen mit maximal zehn Personen auf Straßen und Plätzen versammeln dürfen. Bar- und Restaurantbesitzer sollen noch einmal auf die geltenden Vorgaben hingewiesen werden. Mit dem neuen Erlass soll vor allem die Weitergabe des Virus unter jungen Menschen eingeschränkt werden. Denn die macht den Behörden in der Universitätsstadt Straßburg besondere Sorgen. Im nördlichen Elsass wurden in der vergangenen Woche rund 64 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gezählt. Dennoch ist das Departement von deutscher Seite nicht zum offiziellen Risikogebiet erklärt worden. Grenzschließungen wie im Frühjahr sind laut Präfektin Josiane Chevalier derzeit kein Thema. Der Austausch mit Deutschland und der Schweiz laufe flüssig.

14 Infizierte nach Geburtstagsparty in Schwäbisch Hall

13:20 Uhr

Bei einer Geburtstagsfeier in Schwäbisch Hall haben sich offenbar etliche Gäste mit dem Coronavirus angesteckt. Acht Teilnehmer seien nach der Party positiv getestet worden, teilte das Landratsamt mit - insgesamt gab es bei bisher 48 Tests 14 positive Ergebnissse. Einzelne Abstriche stünden aber noch aus. Nach der Party hatte es auch Folgefälle in Schulen gegeben, unter anderem mussten zwei Klassen einer Grundschule in Quarantäne. Bei der privaten Feier gab es laut Anwesenheitsliste mindestens 70 Gäste, es könnten aber auch Personen mitgefeiert haben, die nicht auf der Liste stehen. Erlaubt sind laut Corona-Verordnung 100 Personen. Das Landratsamt sieht bisher keinen Grund, die Corona-Regeln in Schwäbisch Hall zu verschärfen. Die Infektionszahlen lägen noch unter der kritischen Schwelle, hieß es.

Ethikrat lehnt Immunitätsausweis derzeit ab

13:03 Uhr

Der Deutsche Ethikrat lehnt die Einführung eines Corona- Immunitätsnachweises derzeit klar ab. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Pläne für einen solchen Immunitätsausweis nach Protesten wieder auf Eis gelegt und den Ethikrat um Stellungnahme gebeten. Der stellte jetzt noch einmal heraus, dass nicht klar ist, ob Menschen, die von einer Corona-Infektion genesen sind, auch wirklich immun sind. Sollte das eines Tages aber der Fall sein, könnte sich die Hälfte der Mitglieder des Ethikrats die Einführung solcher Bescheinigungen vorstellen - zumindest für bestimmte Bereiche. Die andere Hälfte erklärte dagegen, Immunitätsnachweise würden die Rechte von einigen wenigen in den Vordergrund rücken. Befürworter der Bescheinigungen hatten argumentiert, dass man für Bürger, die die Krankheit überstanden hätten, die Corona- Beschränkungen aufheben könne.

Schweizer steigen aus geplanter Menschenkette um den Bodensee aus

12:14 Uhr

Die Schweizer Teilnehmer haben ihre Teilnahme bei der geplanten Menschenkette um den Bodensee am 3. Oktober abgesagt. Initiiert wurde die Aktion von dem Konstanzer Querdenker Gerry Mayr, der damit gegen die Corona-Beschränkungen demonstrieren wollte. Die Friedenskette Schweiz und die Initiative Querdenken Zürich teilten über Facebook mit, die Organisation der Veranstaltung sei chaotisch, die Menschenkette entwickle sich zu eine unrealisierbaren Luftblase. Mayr hält aber weiter an der Idee fest.

Bootsparty auf dem Bodensee ohne Masken hat wohl Folgen

11:55 Uhr

Eine große Bootsparty am Sonntag auf dem Bodensee könnte für den Veranstalter ein Nachspiel haben. Der Schweizer Kanton Thurgau untersucht den Fall. Die Feier auf der Autofähre "Euregia" mit rund 600 Gästen war von der Kantonspolizei vorzeitig beendet worden, weil viele Besucher entgegen der Auflage keine Schutzmasken trugen. Das Amt für Gesundheit des Kantons Thurgau prüft jetzt rechtliche Konsequenzen. Der Veranstalter sei für die Einhaltung des Hygienekonzepts verantwortlich, so einer Sprecherin der Behörde gegenüber dem SWR.

Schule in Friedrichshafen schließt

11:05 Uhr

In Friedrichshafen im Bodenseekreis hat die erste Schule wegen Corona-Fällen nach den Sommerferien den Unterricht eingestellt. Die Realschule St. Elisabeth soll bis Freitag geschlossen bleiben, heißt es in einer Mitteilung der Behörden. Dort gebe es vier positive Corona-Fälle in vier unterschiedlichen Klassen. Weil auch viele Lehrer in Quarantäne mussten, habe sich die Schule dazu entschieden, den Unterricht eine Woche einzustellen. An fünf weiteren Schulen im Bodenseekreis waren zuletzt ebenfalls Corona-Fälle bekannt geworden.

DGB unterstützt Bodensee-Flughafen

11:00 Uhr

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) setzt sich mit einer Kampagne für den Erhalt des Bodensee-Airports in Friedrichshafen ein. Die Corona-Pandemie habe zu großen Einbußen beim Flughafen geführt. Bei der Kampagne, die heute Abend vorgestellt wird, gehe es nicht nur um den Erhalt der Arbeitsplätze am Flughafen, sondern auch um andere Firmen, die von einer Schließung des Flughafens betroffen wären, so die Gewerkschaft. Ein Gutachten hatte zuletzt ergeben, dass der Airport einen Millionenzuschuss braucht, um wirtschaftlich zu überleben.

Mundspülung soll gegen Corona helfen

10:55 Uhr

Forscher der Ruhruniversität Bochum empfehlen antiseptische Mundspülungen im Kampf gegen Coronaviren. Die Wissenschaftler hatten mit Zellkulturen getestet, ob handelsübliche Mundspülungen einen Effekt auf Sars-Cov-2-Viren haben. Tatsächlich senkten alle Präparate die Virenmenge deutlich, manche töten sogar alle Erreger. In der Publikation der Fachzeitschrift "Journal of Infectious Diseases" betonen die Autoren allerdings, dass die Produktion der Viren nicht in den Zellen gehemmt werden. Vielmehr werde die Viruslast da gesenkt, wo das größte Ansteckungspotenzial herkomme, nämlich im Mund-Rachen-Raum.

Bundesregierung will keine weiteren Grenzschließungen

10:31 Uhr

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat angekündigt, dass trotz steigender Infektionszahlen die Grenzen zu den Nachbarländern offen bleiben. Laut Braun habe man damit bisher keine guten Erfahrungen gemacht. Man bräuchte die Krankenschwestern aus Frankreich, die im Saarland arbeiten, sowie den freien Warenverkehr. Der CDU-Politiker sprach sich vielmehr dafür aus, dass Arbeitgeber Hygienekonzepte erarbeiten, um ihre Mitarbeiter zu schützen und eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Er unterstrich ebenfalls, dass es wichtig sei, dass die Bevölkerung sich diszipliniert verhalte. Aus diesem Grund lobte Braun die "entschlossene Handlung" der bayrischen Hauptstadt München. Der dortige Krisenstab hatte zuvor beschlossen, dass sich ab Donnerstag nur noch fünf Menschen treffen dürfen und private Veranstaltungen begrenzt. Auf öffentlichen Plätzen soll darüber hinaus ein Mund-Nase-Schutz zur Pflicht werden.

Spahn warnt vor Lockerung der Corona-Regeln

7:59 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt davor, die Corona-Einschränkungen zu schnell zu lockern. Besonders was Besucherzahlen in Bars und Clubs angehe, müsse man vorsichtig sein, sagte der CDU-Politiker am Montagabend in der ARD. Beim Feiern verbreite sich das Virus besonders schnell. Zudem müsse man im Herbst und Winter besonders vorsichtig sein. Er riet auch von Urlaubsreisen ins Ausland ab. Spahn sieht Deutschland aber besser gerüstet für einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen als im Frühjahr. Mittlerweile gebe es genügend Testkapazitäten und Schutzausrüstung, außerdem wüssten Ärzte und Krankenhäuser jetzt besser, wie sie Erkrankte behandeln müssten und wie man die Zahl der Intensivbetten zielgerichtet steuern müsse.

Schulgipfel beschließt Förderung von Dienstlaptops und IT

7:44 Uhr

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Kultusminister der Länder haben am Montagabend beschlossen, mehr und schneller in den Ausbau der digitalen Infrastruktur an den Schulen zu investieren. So sollen 500 Millionen Euro schnell bereit gestellt werden, um noch in diesem Jahr Dienst-Laptops für die 800.000 Lehrer in Deutschland anzuschaffen. Viele Lehrer hatten während der Schulschließungen private Rechner für den Fernunterricht benutzt, was aus Sicht des Datenschutzes problematisch ist. Eine weitere halbe Milliarde Euro stellt der Bund für die Technik an den Schulen zur Verfügung. Damit sollen IT-Administratoren ausgebildet und bezahlt werden, außerdem der Aufbau einer bundesweiten Bildungsplattform. Beide Vorhaben waren bereits im August vereinbart worden, sie sollen jetzt aber zügiger umgesetzt werden. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) gab außerdem bekannt, man habe sich mit einigen Telekommunikationsanbietern auf eine Schüler-Flatrate von zehn Euro im Monat geeinigt. Für bedürftige Schüler soll der Tarif kostenlos sein.

Dienstag, 22. September 2020

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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